Zeugen-Aussagen im Fall Bramsche – Schon auf der Party war der Verdächtige „auffällig nah“ beim Opfer
6. März 2023Auf einer Geburtstagsfeier wird plötzlich eine junge Frau vermisst. Partygäste finden die 19-Jährige schwer verletzt auf einer Wiese. Sie stirbt kurz darauf im Krankenhaus. Ein 20-jähriger Tatverdächtiger wurde festgenommen. Er schweigt zu den Vorwürfen.
Eine 19-jährige Frau ist in Bramsche bei Osnabrück getötet geworden. Zuvor soll die Frau vergewaltigt worden sein. Unter Tatverdacht steht ein 20-Jähriger, der festgenommen wurde. Bei dem Deutschen handele es sich um einen Teilnehmer einer Geburtstagsfeier mit rund 150 Gästen, bei der das Opfer auch zu Gast gewesen sei.
Der mutmaßliche Täter und das Opfer sollen aus verschiedenen Landkreisen in der Region Osnabrück stammen, allerdings beide nicht aus Bramsche, berichtet die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). Wie die „Bild“-Zeitung schreibt, sollen sie sich allerdings zuvor schon gekannt haben und „sogar in der Kennenlernphase zum Paar“ gewesen sein.
Der mutmaßliche Täter spielt laut dem Bericht als Torwart Fußball in einem lokalen Verein. Die Polizei erhielt offenbar mehrere Hinweise von Partygästen, dass sich Joel G. verdächtig verhalten habe. Er soll „auffällig nah“ beim Opfer gewesen sein.
Tatverdächtiger schweigt auch in Untersuchungshaft weiter
Die Deutsche-Presse-Agentur veröffentlichte ein Foto des mutmaßlichen Täters, als er zum Haftrichter geführt wurde. Eine blaue Decke über dem Kopf und nur Pantoffeln an den nackten Füßen – das war das Bild, das der 20-Jährige abgab. Er wurde im Verlauf des Sonntags einem Haftrichter vorgeführt und sitzt nun in Untersuchungshaft in der JVA Hameln.
Kurz nach seiner Festnahme ließ der Oberstaatsanwalt verlauten, dass der Täter „nicht betrunken“ gewesen sei und schweige. Dies tut er nun auch in der Untersuchungshaft. Wie die „NOZ“ berichtet, hat er zu den Vorwürfen bisher nicht Stellung genommen.
Um 1.30 Uhr wurde die 19-Jährige plötzlich auf der Party vermisst
Den Angaben zufolge wurde die 19-Jährige auf der Party gegen 1.30 Uhr vermisst. Nach einer gemeinsamen Suche anderer Gäste sei sie schwer verletzt auf einer Wiese im Ortsteil Pente gefunden worden. Trotz der Reanimationsversuche durch Rettungskräfte habe im Krankenhaus nur noch der Tod der jungen Frau festgestellt werden können.
Die Obduktion der Leiche habe bereits begonnen, mit einem Ergebnis werde aber kurzfristig nicht gerechnet. Weitere Details zu Todesumständen der Frau wollte die Staatsanwaltschaft mit dem Verweis auf mögliches Täterwissen zunächst nicht nennen.
Mit einem Großaufgebot hatte die Polizei noch in der Nacht etwa 150 Gäste an einer Schützenhalle festgehalten, um Personalien aufzunehmen und erste Befragungen durchzuführen. Das Technische Hilfswerk und die Feuerwehr unterstützen dabei. Auf dem Gelände des Schützenvereins wurde laut Staatsanwaltschaft ein 18. Geburtstag gefeiert. Für die Gäste waren Retemeyer zufolge diverse Notfallseelsorger vor Ort.
Ein Party-Gast zeigt sich geschockt von dem Vorfall und beschreibt den Einsatz: „Die Polizei kam rein, hat gesagt, alle sollen stehen bleiben, keiner kommt mehr raus. Irgendwas ist passiert. Dann wurden von allen die Personalien kontrolliert. Alle, die einen Personalausweis hatten sollten rausgehen, sich in eine Schlange stellen, sollten ihre Personalien vorzeigen und es wurden Fotos von allen gemacht – von den Füßen, von den Händen, vom Nabel, vom Kopf, Fernbild vom Kopf.“
Bramsche kommt nicht zur Ruhe
Erst vor einer Woche hat am hellichten Tag ein 81-jähriger Mann in Bramsche seinem Nachbarn dreimal in den Kopf geschossen und sich dann versucht selbst umzubringen. Der Senior wartete laut der Polizei mit einer Pistole auf einem Parkplatz auf den 16-jährigen Sinan F. Als dieser auftaucht drückt der Rentner, Giuseppe Del B., dreimal ab und trifft den Jungen am Kopf. Der 16-Jährige erliegt im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen.