Rostock: Erste Beratungsstelle für FASD in MV eröffnet

Rostock: Erste Beratungsstelle für FASD in MV eröffnet

29. März 2023 Aus Von mvp-web
Stand: 29.03.2023 13:38 Uhr

In Rostock ist eine Beratungsstelle für Menschen eröffnet worden, die durch den Alkoholkonsum ihrer Mutter während der Schwangerschaft behindert sind. Es ist die erste Einrichtung dieser Art in Mecklenburg-Vorpommern. Träger ist die Rostocker Stadtmission.

FASD (Fetal Alcohol Spectrum Disorders) ist eine der häufigsten angeborenen Behinderungen in Deutschland. Sie entsteht durch den Konsum von Alkohol während der Schwangerschaft. In Rostock finden Betroffene nun eine Anlaufstelle. „Betroffene Kinder und Erwachsene benötigen eine spezialisierte Unterstützung und Beratung, um ihre Lebenssituation zu verbessern“, so die Stadtmission.

Beratung, Unterstützung und Information

Die neue Anlaufstelle für Betroffene und ihre Familien in Mecklenburg-Vorpommern wird den Angaben zufolge durch die „Aktion Mensch“ gefördert. Eine Mitarbeiterin arbeitet dort. Angeboten wird eine umfassende Beratung und Unterstützung sowie Informationen zu FASD und den damit verbundenen Herausforderungen. Die Beratungsstelle arbeite eng mit anderen Fachdiensten und Einrichtungen zusammen, um eine optimale Versorgung der Betroffenen sicherzustellen, hieß es.

 

Was macht Alkohol in der Schwangerschaft mit dem Kind?

Ein Besuch bei einer Familie in Hannover zeigt, wie schwerwiegend FASD – die häufigste angeborene Behinderung hierzulande – ist.

1,6 Millionen Betroffene in Deutschland

Der Verein „Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen“ geht nach Angaben der Rostocker FASD-Beratungsstelle von 1,6 Millionen Menschen mit FASD in Deutschland aus. Jedes Jahr würden 10.000 bis 20.000 Babys mit fetalen Alkoholschäden geboren, hieß es von der Beratungsstelle weiter. Einer Studie der Berliner Charité von 2002 zufolge würden in Deutschland 58 Prozent der Schwangeren Alkohol trinken, 54 Prozent von ihnen auch dann noch, wenn sie um die Schwangerschaft wissen.

So macht sich die Krankheit bemerkbar

Laut Bundesgesundheitsministerium handelt es sich bei den fetalen Alkoholspektrumstörungen um Krankheitsbilder, die beim Säugling mit Symptomen wie Kleinwuchs, Untergewicht, Gesichtsauffälligkeiten und unterschiedlich stark ausgeprägten Entwicklungsstörungen einhergehen. Häufig beobachtet werden unter anderem Herzfehler, Fehlbildungen von Nieren oder Skelett.