Feuerwehren: Gerätehäuser-Sonderprogramm reicht nicht für alle Wehren

Feuerwehren: Gerätehäuser-Sonderprogramm reicht nicht für alle Wehren

5. April 2023 Aus Von mvp-web
Stand: 05.04.2023 16:48 Uhr

Knapp jedes fünfte Feuerwehrgerätehaus in Mecklenburg-Vorpommern ist sanierungsbedürftig. Davon geht der Landesfeuerwehrverband aus. Er will möglichst noch in diesem Jahr damit beginnen, das von der Landesregierung angekündigte Sonder-Programm für moderne Gerätehäuser umzusetzen.

50 Millionen Euro will das Land zusätzlich geben, wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und ihre Stellvertreterin Simone Oldenburg (Linke) am Montag bekannt gaben. Das Geld kommt aus dem Haushaltsüberschuss 2022. Bei einem Gespräch mit Schwesig und Innenminister Christian Pegel (SPD) haben die Spitzen der Feuerwehren nun erste Details besprochen. Land und Kreise wollen zunächst durch eine Abfrage den Bedarf ermitteln und dann festlegen, wo am schnellsten gehandelt werden muss.

Landesbrandmeister setzt auf Muster-Feuerwehrhaus

Landesbrandmeister Hannes Möller rechnet mit 150 bis 200 sanierungsbedürftigen Gerätehäusern. Nicht alles lasse sich mit dem Programme erledigen. Deshalb gelte es zunächst festzulegen, welche Häuser zuerst erneuert werden. Möller setzt auf standardisiertes Bauen durch ein sogenanntes Muster-Feuerwehrhaus mit zwei Fahrzeug-Stellplätzen.

Noch viel zu tun

Die Kosten pro Haus schätzt er auf ein bis zwei Millionen Euro. Demnach könnten etwa 30 der knapp 1.000 Feuerwehren im Nordosten mit Hilfe aus dem Programm rechnen. Die CDU-Opposition unterstützt das Programm, verweist aber auf eine Parlaments-Initiative von Mitte 2022. Schon seinerzeit habe man ein Bauprogramm vorgeschlagen, dass von Rot-Rot abgelehnt worden sei.

Voriges 50-Millionen-Euro-Paket für Löschfahrzeuge

In der vorigen Legislaturperiode hatte es bereits 50 Millionen Euro extra für die Anschaffung neuer Löschfahrzeuge gegeben. Vielerorts stammten Löschtechnik und Fahrzeuge noch aus DDR-Zeiten. Schwere Waldbrände, insbesondere der in Lübtheen (Landkreis Ludwigslust-Parchim), hatten erhebliche Defizite in der Technikausstattung offengelegt. Nach Angaben Schwesigs konnten für die 50 Millionen Euro dank Mengenrabatt 265 Feuerwehrautos bestellt werden. 200 seien bereits geliefert, der Rest komme bis August. Die Mittel seien in kurzer Zeit fast vollständig abgeflossen.