Berlins Polizei ist nach eigenen Angaben mit bis zu 500 Beamten im Stadtgebiet unterwegs, um die Blockaden zu verhindern oder schnell zu beenden.
«Letzte Generation» blockiert Berlin – Autofahrer schleift Aktivisten an Haaren von Fahrbahn
24. April 2023Klimaaktivisten der «Letzte Generation» stören seit Montagmorgen den Verkehr in Berlin mit zahlreichen Blockaden. Die Polizei berichtet, dass eineinhalb Stunden nach Beginn der Aktion Klimaaktivisten an rund 30 Orten in der Stadt gefunden wurden. Sie standen auf den Straßen, waren festgeklebt oder hielten Banner. Dabei soll es auch zu gewaltsamen Übergriffen von Verkehrsteilnehmern gekommen sein.
Die «Letzte Generation» veröffentliche Videos, die mutmaßlich Übergriffe genervter Autofahrer zeigen. In einem Video ist zu sehen, wie ein Mann auf der Stadtautobahn zwei Frauen an ihren Haaren von der Fahrbahn schleift.
Die Klimagruppe hatte angekündigt, sie wolle versuchen, von Montag an die gesamte Hauptstadt lahmzulegen. «Wir nehmen nicht länger hin, dass die Regierung keinen Plan hat, wie die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen gestoppt werden kann. Wir leisten jetzt Widerstand!», teilte die «Letzte Generation» mit. Die Aktionen sind den Aktivisten zufolge nicht befristet. Man wolle sie erst dann beenden, wenn Forderungen erfüllt sind.
- Lokale Berichterstattung: Tagesspiegel, Berliner Morgenpost
Zahlreiche Verspätungen und Staus
Von der Verkehrsinformationszentrale (VIZ) hieß es, aufgrund der Proteste käme es auch im Busverkehr zu zahlreichen Verspätungen, Umleitungen, Ausfällen oder Einstellungen. «Wenn möglich auf S+U Bahnen ausweichen!», lautete die Empfehlung der VIZ bei Twitter.
- Hintergrund: Wovon leben eigentlich die Klimaschützer?
Die Gruppe beklagt fehlenden Klimaschutz und verlangt die Einsetzung eines Gesellschaftsrats mit gelosten Mitgliedern. Sie fordert von der Politik einen Plan zum Erreichen des 1,5-Grad-Ziels, mit dem die schlimmsten Folgen der Erderwärmung verhindert werden sollen. hev/dpa