Gut drei Monate nach der tödlichen Messerattacke von Brokstedt hat die Staatsanwaltschaft Itzehoe Anklage wegen Mordes und versuchten Mordes gegen Ibrahim A. erhoben. Der Palästinenser soll am 25. Januar in einem Zug von Kiel nach Hamburg Fahrgäste mit einem Messer angegriffen und zwei junge Menschen getötet haben. Fünf weitere wurden verletzt. Zuerst berichtete «Focus online» über die Anklageerhebung.
«Die Anklage wirft dem Angeschuldigten, der sich in Untersuchungshaft befindet, im Wesentlichen zwei Fälle des Mordes sowie vier Fälle des versuchten Mordes vor und legt dabei jeweils die Mordmerkmale der niedrigen Beweggründe und der Heimtücke zugrunde», teilte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Itzehoe, Peter Müller-Rakow, am Donnerstag mit.
Fall sorgte bundesweit für Entsetzen
Die Tat in Schleswig-Holstein hatte bundesweit Entsetzen und Trauer ausgelöst. Die Todesopfer sind eine 17-Jährige und ein 19-Jähriger, die gemeinsam in Neumünster die Berufsschule besucht hatten und seit kurzem ein Paar waren. Mehr als 300 Freunde, Helfer, Kirchenvertreter und Politiker trauerten bei einem Gedenkgottesdienst in Neumünster um die Opfer. Unter anderen kamen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) und Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD).