Im Fall eines gewaltsam getöteten Mädchens aus einem Kinderheim in Oberfranken hat die Polizei zwar einen weiteren Tatverdächtigen gefasst, doch es wartet noch viel Arbeit auf die Ermittler.
Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft sitzt inzwischen ein 25-Jähriger in Untersuchungshaft. Gegen ihn bestehe der Verdacht eines Tötungs- und ein Sexualdeliktes, hatte es am Freitag geheißen. Aufgrund von Spuren sei der Mann aus dem Landkreis Wunsiedel am Donnerstag vorläufig festgenommen worden. Allerdings schwieg er nach Angaben vom Freitag bislang zu den Tatvorwürfen.
Gegen elfjährige Jungen wird weiter ermittelt
Weiterhin im Fokus steht ein elf Jahre alter Junge, der zusammen mit dem zehn Jahre alten Opfer in dem Kinderheim in Wunsiedel gelebt hatte. Wenige Tage nach der Tat hatten Polizei und Staatsanwalt mitgeteilt, man gehe von einer Tatbeteiligung des Jungen aus.
Er habe zwar inzwischen bei Anhörungen geredet – allerdings nichts zur Tat selbst gesagt, hieß es am Freitag.
Ermittlungen laufen weiter
Die «Soko Park», die in dem Fall ermittelt, hat 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sie müssen sich nun um viele weitere offene Fragen kümmern: Der genaue Tatablauf müsse ebenso geklärt werden wie die Motivlage. Bisher sei auf dem weitläufigen Areal und in den Gebäuden der Einrichtung umfangreiches Spurenmaterial gesichert worden.
Die Zehnjährige war in der Nacht zum 4. April ums Leben gekommen. Das Kind war am Morgen tot im Zimmer in der Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtung in Wunsiedel gefunden worden. Eine natürliche Todesursache schloss die Polizei aus, deshalb begannen Ermittlungen. dpa/gut