LNG-Terminal auf Rügen: Gegner streben Bürgerentscheid an

LNG-Terminal auf Rügen: Gegner streben Bürgerentscheid an

23. Mai 2023 Aus Von mvp-web
Stand: 23.05.2023 13:05 Uhr

Das geplante LNG-Terminal im Hafen von Mukran sorgt weiter für Ärger auf der Insel Rügen. Die Bürgervereinigung „Zukunft Sellin“ kündigte an, ein Bürgerbegehren gegen das Projekt zu organisieren – genau wie andere Gemeinden auf der Insel.

„Wir möchten damit die Gemeinderatsbeschlüsse, die sich mit diesem Thema befasst hatten, durch einen Bürgerentscheid unterstützen“, teilte die Gruppe am Dienstag mit. In Binz auf Rügen haben die Gemeinde und mehrere Umweltverbände zu einem Bürgerforum am Nachmittag eingeladen. Die Bundesregierung und die zuständigen Behörden hätten bislang darauf verzichtet, Bürger am Planungsprozess zu beteiligen, so die Organisatoren. Dabei würden tiefgreifende Gefahren für Tourismus, Mensch und Natur von dem Projekt ausgehen. Außerdem seien gesetzlich bindende Klimaziele gefährdet.

Experten wollen mögliche Gefahren durch LNG-Terminal erläutern

Mehrere Experten sollen auf dem Bürgertreffen unter anderem erläutern, welche Gefahren das konkret sind und wie die Sicherheit vor Ort gewährleistet werden soll. Interessierte können außerdem ihre Fragen und Bedenken einbringen. Die will die Deutsche Umwelthilfe (DUH) sammeln und am Mittwoch vor der Kabinettssitzung in Berlin im Rahmen einer Protestaktion an die Bundesregierung übergeben.

Bürgervereinigung: Kein ehrlicher Dialog mit Bundespolitikern

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) war mehrmals zu Gesprächen mit Bürgern und Kommunal- und Landespolitikern nach Rügen gereist – auch in Begleitung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Dennoch beklagt die Bürgervereinigung keinen ehrlichen Dialog auf Augenhöhe. Vor einer Woche hatte das Bundeskabinett entschieden, das geplante Terminal in Mukran in das LNG-Beschleunigungsgesetz aufzunehmen. Das Kabinett hatte dies mit einem entsprechenden Bedarf zur Sicherung der Energieversorgung begründet.