Wismar: Millionenschaden bei Staubexplosion

Wismar: Millionenschaden bei Staubexplosion

31. Mai 2023 Aus Von mvp-web
Stand: 31.05.2023 05:14 Uhr

Im Holzverarbeitungswerk Egger in Wismar hat es am Dienstagabend eine Staubexplosion gegeben. Eine große Rauchwolke stand über der Stadt, zahlreiche Rettungskräfte und ein Hubschrauber waren im Einsatz.

Die Explosion ereignete sich in dem Produktionsbereich, in dem OSB-Platten hergestellt werden. Das bestätigte der Geschäftsführer des Egger Werkes. Nach Angaben der Polizei hat es zwei Leichtverletzte gegeben, eine Person muss im Krankenhaus behandelt werden. Außerdem erlitten laut Angaben der Stadt Wismar einige Mitarbeiter einen Schock. Bei den Löscharbeiten kam es zu einer moderaten Rauchentwicklung. Für die Umgebung bestand keine Gefahr, hieß es.

Schaden in Millionenhöhe

Hintergrund: Darum kann Staub explodieren

Unter bestimmten Umständen können größere Mengen Staub explosionsartig verbrennen. Je feiner der Staub ist, also je kleiner jedes Teilchen, um so größer ist die Oberfläche insgesamt. Diese Teilchen oxidieren schnell und erhitzen sich dadurch – so nehmen sie weitere Wärme auf und können durchzünden. Das ist um so wahrscheinlicher, je mehr Sauerstoff in der Luft liegt. Ein Funke kann dann reichen, sowohl durch einen Schalter oder Stecker – oder auch durch elektrostatische Aufladung oder auch Reibung.

Nach Angaben der Feuerwehr ist das Feuer mittlerweile unter Kontrolle. Im Moment entleeren Feuerwehrleute Silos und der betroffene Produktionsbereich wird belüftet um weitere Explosionen zu verhindern. Mehr als 200 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr Wismar und der freiwilligen Feuerwehr Neukloster, Friedenshof, Altstadt und Neu Kaliß waren Einsatz, so die Stadt Wismar. Der Knall durch die Explosion war offenbar in weiten Teilen Wismars zu hören. Die Polizei geht von einem Schaden in Millionenhöhe aus. Ein Brandursachenermittler soll nun den genauen Auslöser klären.

Zweiter Vorfall in einer Woche

Bereits am Sonnabend kam es in den Werken von Egger zu einem Brand. Ersten Erkenntnissen zufolge war es am späten Abend in der vollautomatischen Anlage eines Faserplattenwerks zu einer Verpuffung gekommen, wie die Polizei mitteilte. Dadurch sei ein Feuer in einem Turm des Werks ausgebrochen. Aufgrund der Rauchentwicklung wurde auch eine weitere Halle beschädigt. Verletzt wurde niemand.

Einer der größten Arbeitgeber der Region

Egger produziert vor allem OSB-Spanplatten für den Hausbau und Fußbodenlaminat. Der österreichische Holzwerkstoffhersteller ist seit 1999 in Wismar angesiedelt, beschäftigt laut eigenen Angaben 1.000 Menschen, und gehört somit zu einem der größten Arbeitgeber im Nordwesten Mecklenburg-Vorpommerns. Das Industriegebiet Haffeld – bestehend aus Egger, Hüttemann GmbH und dem Sägewerk KNT – wird auch das Wismarer Holzcluster genannt.