„Alarmstufe Rot“: Aktionstag zur Lage der Krankenhäuser

„Alarmstufe Rot“: Aktionstag zur Lage der Krankenhäuser

20. Juni 2023 Aus Von mvp-web
Stand: 20.06.2023 10:09 Uhr

Unter dem Motto „Alarmstufe Rot: Krankenhäuser in Not“ weisen Kliniken auf Einnahmeverluste und Defizite hin. Auch Krankenhäuser in Mecklenburg-Vorpommern beteiligen sich an dem Aktionstag.

Ein bundesweiter Aktionstag soll heute die Aufmerksamkeit auf die Lage der Krankenhäuser richten: Das Klinikum Neubrandenburg und das Krankenhaus Demmin waren schon in der vergangenen Nacht rot angestrahlt – in Demmin sollen viele der rund 430 Mitarbeiter heute Mittag in roter Kleidung zusammenkommen – ebenfalls, um ein Zeichen zu setzen.

Keine Hilfsleistungen, Verunsicherung wegen Reform

Krankenhäuser seien chronisch unterfinanziert, so der Demminer Krankenhaus-Chef Kai Firneisen. Bei den Fallpauschalen fehle ein echter Inflationsausgleich. Die Krankenhausgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern kritisierte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und seine Reformpläne. Der Minister nehme Klinik-Pleiten offenbar bewusst in Kauf, echte Finanzhilfen nach der Corona-Krise und den gesunkenen Behandlungsfällen gebe es nicht. Preissteigerungen und Tariferhöhungen müssten die Kliniken selbst stemmen und seien damit überfordert. Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) hatte jüngst erklärt, alle 37 Krankenhäuser im Land sollten auch nach der Reform bestehen bleiben.

„Vorschaltgesetz“ zur Absicherung gefordert

Bei dem bundesweiten Aktionstag wird ein sogenanntes Vorschaltgesetz des Bundes gefordert, das der Krankenhausreform vorangehen und die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser sichern soll. Zu den Forderungen gehören außerdem ein wirksamer Inflationsausgleich und eine dauerhafte Refinanzierung von Tarifkostensteigerungen.