Krieg Tag 485 Sa 24.06.2023 ++ Kadyrow will Kreml mit Truppen unterstützen ++

Krieg Tag 485 Sa 24.06.2023 ++ Kadyrow will Kreml mit Truppen unterstützen ++

24. Juni 2023 Aus Von mvp-web

Stand: 24.06.2023 15:43 Uhr

Um den Kreml gegen die Wagner-Truppe zu unterstützen, will Tschetschenen-Chef Kadyrow Truppen schicken. Das Auswärtige Amt rät von Besuchen im Moskauer Stadtzentrum ab.


  • Tschetschenen-Chef Kadyrow will Kreml Truppen schicken
  • Auswärtiges Amt rät von Besuchen im Moskauer Stadtzentrum ab
  • Ukraine meldet Abschuss von Raketen und Drohnen
  • Putin kündigt Bestrafung von „Verrätern“ an
  • Moskaus Bürgermeister setzt „Anti-Terror-Maßnahmen“ in Kraft
  • Ukraine erhält 45 weitere „Gepard“-Luftabwehrpanzer aus Deutschland
  • Prigoschin: Söldner auf russisches Territorium vorgerückt

15:43 Uhr

Kreml: Putin hat Moskau nicht verlassen

Der Kreml hat Spekulationen zurückgewiesen, wonach Russlands Präsident Wladimir Putin angesichts der Situation im Land Moskau verlassen haben soll. „Putin arbeitet im Kreml“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Auch Ministerpräsident Michail Mischustin befand sich nach offiziellen Angaben an seinem Arbeitsplatz in Moskau. Zuvor gab es Berichte, Putin könnte in Richtung St. Petersburg aufgebrochen sein.

15:35 Uhr

Russlands Verbündete bleiben offenbar auf der Seite Putins

Angesichts des Aufstandes in Russland haben verbündete Staaten dem Kreml zugesichert, das Land weiter zu unterstützen. Der Sicherheitsrat von Belarus stellte klar, dass das Land ein Alliierter Russlands bleibe. Die internen Streitigkeiten in Russland seien „ein Geschenk an den kollektiven Westen“, erklärte das Gremium zudem.

Nach russischen Angaben telefonierte Putin zudem mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Dieser unterstütze den Umgang der russischen Regierung mit der Rebellion Prigoschins, erklärte das russische Präsidialamt. Von der türkischen Seite lag zunächst keine Stellungnahme vor.

Der Iran unterstütze die Rechtsstaatlichkeit in der Russischen Föderation und betrachte die jüngsten Entwicklungen dort als interne russische Angelegenheit, zitierten iranische Staatsmedien den Sprecher des Außenministeriums Nasser Kanaani.

15:22 Uhr

Prigoschin: Einnahme des Armee-Hauptquartiers „ohne einen Schuss“

Die russische Söldnertruppe Wagner hat das Armee-Hauptquartier in der südrussischen Stadt Rostow nach Angaben ihres Chefs „ohne einen einzigen Schuss“ eingenommen. „Wir sind nach Rostow reingekommen und, ohne einen einzigen Schuss abzufeuern, haben wir das Gebäude des Hauptquartiers übernommen“, sagte Jewgeni Prigoschin im Onlinedienst Telegram. Es sei kein einziger Mensch getötet worden. „Warum unterstützt uns das Land? Weil wir einen Marsch für die Gerechtigkeit gehen“, sagte er. Auch die Bevölkerung in Rostow unterstütze ihn. Die Angaben Prigoschins lassen sich derzeit jedoch nicht unabhängig überprüfen. In Woronesch wurde hingegen von Kämpfen berichtet.

15:05 Uhr

Pistorius: Konsequenzen des Aufstandes kaum absehbar

Aus Sicht von Verteidigungsminister Boris Pistorius lassen sich mögliche Konsequenzen des bewaffneten Aufstands in Russland für den Krieg in der Ukraine derzeit kaum absehen. „Das lässt sich schwer abschätzen, zumal wir nicht wissen, wie instabil Russland werden wird und wer am Ende die Oberhand behält und wer sich mit wem zusammentut“, sagte er am Rande eines Parteitags der niedersächsischen SPD in Aurich.

Es sei zu früh für eine Bewertung, sagte Pistorius. „Wenn man das jetzt täte, würde man den offenen Blick eintrüben für das, was tatsächlich passiert.“ Auf eine Frage nach den Möglichkeiten Deutschlands antwortete der Minister: „In dieser Situation gibt es für uns keine Handlungsoptionen. Es ist ein innenpolitischer Konflikt in Russland. Ob der sich zu einem Machtkampf entwickelt, das können wir noch nicht sagen.“

14:40 Uhr

G7-Außenminister tauschen sich über Russland aus

Die Bundesregierung tauscht sich nach Auskunft des Auswärtigen Amts mit wichtigen Partnern über die Situation in Russland aus. „Außenministerin Baerbock hat sich gerade mit den Außenministerinnen und Außenministern der G7 über die Lage beraten“, teilte ein Sprecher mit. Zu den G7 gehören neben Deutschland auch Frankreich, Italien, Japan, Kanada, die USA und Großbritannien. Außerdem sagte der Sprecher, zur Stunde tage der Krisenstab der Bundesregierung im Auswärtigen Amt unter Leitung von Staatssekretär Andreas Michaelis.

13:52 Uhr

Baerbock: „In engstem Austausch mit internationalen Partnern“

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat sich zur Lage in Russland geäußert. „Die Entwicklungen in Russland beobachten wir seit gestern Abend sehr aufmerksam und stehen in engstem Austausch dazu mit unseren internationalen Partnern“, schrieb Baerbock auf Twitter. „Deutsche Staatsangehörige in Russland sollten unbedingt unsere angepassten Reise- und Sicherheitshinweise beachten.“

Bundeskanzler Olaf Scholz lässt sich nach Angaben eines Regierungssprechers über die Entwicklung in Russland „laufend informieren“.

13:27 Uhr

Tschetschenen-Chef Kadyrow will Kreml Truppen schicken

Der Chef der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, hat die Entsendung seiner eigenen Truppe angekündigt – zur Unterstützung des Kremls. „Kämpfer des Verteidigungsministeriums und der Nationalgarde der Republik Tschetschenien sind bereits in die spannungsgeladenen Gebiete aufgebrochen. Wir werden alles tun, um die Einheit Russlands zu bewahren und ihre Staatlichkeit zu schützen“, teilte Kadyrow auf Telegram mit.

13:15 Uhr

Putin im Austausch mit Nachbarstaaten

Der russische Präsident Wladimir Putin hat wegen des bewaffneten Aufstands der Söldner-Gruppe Wagner im eigenen Land mit mehreren Staatschefs benachbarter Staaten gesprochen. Das belarusische Präsidialamt erklärte auf Telegram, Putin habe Präsident Alexander Lukaschenko über die Lage informiert. Der russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge sprach Putin auch mit dem usbekischen Präsidenten Schawkat Mirsijojew. Nach einem Telefonat Putins mit dem kasachischen Präsidenten Qassym-Schomart Toqajew erklärte dieser seinem Büro zufolge, es handele sich um eine interne Angelegenheit Russlands. Die öffentliche Ordnung müsse aufrechterhalten werden.

12:48 Uhr

Analyse zum Wagner-Aufstand

Der Vormarsch der Wagner-Kämpfer ist aus Sicht der ARD-Korrespondentinnen Ina Ruck und Christina Nagel eine ernstzunehmende Eskalation. Aber keine ganz unerwartete. Doch das Risiko habe der Kreml unterschätzt. Die ganze Analyse lesen Sie hier:

Soldaten und ein gepanzertes Fahrzeug stehen in Rostow am Don

analyse 24.06.2023

12:46 Uhr

Ukraine: Tote nach Angriffen in Kiew

Bei einem russischen Raketenangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind in der Nacht drei Menschen getötet und elf weitere verletzt worden. Das teilte die dortige Staatsanwaltschaft laut Nachrichtenagentur dpa mit. Auch der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko meldete laut Reuters am Morgen drei Tote. Infolge des Angriffs seien ein Wohn-Hochhaus getroffen und drei Stockwerke beschädigt worden. Durch die Druckwelle seien auch Dutzende geparkte Autos beschädigt worden, so die Staatsanwaltschaft weiter. Die Rettungsarbeiten dauerten an. Die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen wegen Kriegsverbrechen auf.

12:35 Uhr

Selenskyj: „Wer den Weg des Bösen wählt, zerstört sich selbst“

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht den bewaffneten Aufstand der Söldnergruppe Wagner gegen Moskau als Zeichen der Schwäche Russlands. „Russlands Schwäche ist offensichtlich. Schwäche in vollem Umfang“, schrieb er auf Twitter. Und je länger Russland seine Truppen und Söldner in der Ukraine halte, desto mehr Chaos, Schmerz und Probleme werde er später selbst haben. „Jeder, der den Weg des Bösen wählt, zerstört sich selbst“, so Selenskyj.

12:24 Uhr

Russische Politiker sichern Putin Loyalität zu

Angesichts eines bewaffneten Aufstands von Söldnerführer Jewgeni Prigoschin haben russische Politiker öffentlich Präsident Wladimir Putin ihre Loyalität versichert. Der Vorsitzende der russischen Staatsduma, Wjatscheslaw Wolodin, sagte, die Abgeordneten unterstützten Putin. Für die Wagner-Söldner gebe es nur eine richtige Entscheidung: auf der Seite des Volkes und des Gesetzes zu stehen und den Anweisungen des Oberbefehlshabers zu folgen. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, teilte im Netzwerk Telegram mit, Russland habe einen Oberbefehlshaber, nicht zwei oder drei. „Einen. Und er forderte alle auf, sich zu vereinen.“

12:17 Uhr

Erste Bilder der Söldnergruppe in Russland

Die Wagner-Truppe hat offenbar Rostow erreicht und kontrolliert zumindest Militäreinrichtungen. Menschen schauen sich die Fahrzeuge auf den Straßen der russischen Stadt an und lassen sich teils mit ihnen ablichten.

Unruhen in Russland

Wagner-Truppe in Rostow

Menschen gehen an einem gepanzerten Fahrzeug in der russischen Stadt Rostow vorbei.

Menschen in Rostow gehen an einem gepanzerten Fahrzeug vorbei. Die Söldner-Gruppe durchquert offenbar die Stadt im Süden Russlands.

Diese Bilder sollen Kämpfer der Söldnergruppe Wagner in Rostow, Russland, zeigen.

Diese Bilder sollen Kämpfer der Söldnergruppe Wagner auf den Straßen Rostows zeigen. Nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums bewegt sich die Truppe nach Norden Richtung Moskau.

Auf diesem Videostandbild kniet eine Frau für ein Foto vor einem gepanzerten russischen Fahrzeug mit der Aufschrift "Sibirien", das in einer Straße geparkt ist.

Auf diesem Videostandbild kniet eine Frau für ein Foto vor einem gepanzerten russischen Fahrzeug mit der Aufschrift „Sibirien“, das in einer Straße parkt. Oben sitzt ein Mann auf dem Panzer. Beide scheinen Fotos mit dem Fahrzeug zu machen.

Dieses Videostandbild zeigt Menschen, die Militärfahrzeuge, die in einer Straße in Rostow am Don geparkt sind, betrachten.

Zahlreiche Menschen in Rostow schauen sich diesem Videostandbild zufolge das Spektakel auf den Straßen an.

12:08 Uhr

Ukraine erwartet deutsche Beteiligung an „Kampfjet-Koalition“

Die ukrainische Regierung setzt darauf, dass sich auch Deutschland an der internationalen Koalition zur Unterstützung der Ukraine mit Kampfjets beteiligt. „Wir werden uns freuen, dass Deutschland sich dieser Koalition anschließt“, sagte der Büroleiter von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Andrij Jermak, in einem Gespräch mit deutschen Journalisten per Videoschalte. Mehrere europäische Länder hatten sich im Mai entschieden, ukrainische Piloten für F-16-Kampfjets aus US-Produktion auszubilden. Die USA unterstützen das Projekt. Eine Entscheidung über die Lieferung von Kampfjets westlicher Bauart ist aber noch nicht gefallen. Die ukrainischen Luftstreitkräfte haben erklärt, dass sie die Lieferung von 48 F-16-Kampfjets erwarteten.

Bundeskanzler Olaf Scholz hatte sich bisher zurückhaltend zu einer deutschen Beteiligung an der „Kampfjet-Koalition“ geäußert. Verteidigungsminister Boris Pistorius sagte während einer Asien-Reise Anfang Juni allerdings in einem Interview der Deutschen Welle, dass eine Beteiligung geprüft werde.

Ein Kampfflugzeug vom Typ F-16
12:04 Uhr

Prigoschin widerspricht Putin

Der Chef der russischen Söldnerarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat Präsident Wladimir Putin eine Fehleinschätzung der Lage um den bewaffneten Aufstand seiner Söldner vorgeworfen. „Der Präsident irrt sich schwer“, sagte Prigoschin in einer Sprachnachricht auf seinem Telegramkanal. „Wir sind Patrioten unserer Heimat.“ Seine Söldner würden sich keinesfalls ergeben, denn sie wollten nicht, dass das Land weiterhin Korruption und Betrug erlebe. Putin hatte die Aufständischen um seinen Ex-Vertrauten Prigoschin als „Verräter“ bezeichnet.

12:02 Uhr

Kadyrow: Bereit, Putin zu unterstützen

Der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow steht nach eigenen Worten bereit, um mit seinen Truppen bei der Niederschlagung der „Meuterei“ der Wagner-Kämpfer zu helfen. Der Putin-Verbündete Kadyrow nannte das Vorgehen des Söldnerführers Jewgeni Prigoschin einen „Dolch im Rücken“ und mahnte die russischen Soldaten, sie sollten sich nicht provozieren lassen.

Ramsan Kadyrow
11:56 Uhr

Gouverneur meldet Kämpfe in Woronesch

Der Gouverneur des russischen Gebiets Woronesch hat Kämpfe gemeldet. „Im Rahmen einer Anti-Terror-Operation führen die Streitkräfte der Russischen Föderation auf dem Gebiet der Region Woronesch notwendige operativ-kämpferische Maßnahmen durch“, schrieb Alexander Gussew am Mittag auf Telegram. „Ich werde weiter über die Entwicklung der Lage informieren.“ Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben zunächst nicht. Gussew erläuterte nicht konkret, gegen wen die Armee im Gebiet Woronesch kämpft. Zuvor hatte es allerdings Berichte gegeben, dass die aufständischen Wagner-Kämpfer dort einzelne militärische Einrichtungen besetzt hätten.

Karte Russland mit den Orten Moskau, Rostow und Woronesch

 

11:10 Uhr

Auswärtiges Amt rät von Besuchen im Moskauer Stadtzentrum ab

Auch das Auswärtige Amt hat seine Hinweise zu Reisen nach Russland aktualisiert. „Auf Grund aktueller Ereignisse“ sollten schon bisher von einer Teilreisewarnung betroffene „Verwaltungsgebiete und insbesondere die Stadt Rostow sowie das Umland gemieden werden“, teilte das Ministerium mit. „In Moskau sollten staatliche, insbesondere militärische Einrichtungen weiträumig umgangen werden. Das Stadtzentrum sollte bis auf Weiteres gemieden werden.“

10:43 Uhr

Großbritannien warnt Reisende vor Unruhen in Russland

Das britische Außenministerium warnt Reisende vor der Gefahr von Unruhen überall in Russland. „Es gibt Berichte über militärische Spannungen in der Region Rostow und die Gefahr von weiteren Unruhen im ganzen Land“, erklärte das Ministerium in einer aktualisierten Reisewarnung.

10:38 Uhr

Bundesregierung: „Beobachten die Ereignisse in Russland genau“

Regierungen in Europa haben sich zu den Geschehnissen in Russland rundum die Wagner-Gruppe geäußert. „Wir beobachten die Ereignisse in Russland genau“, sagte ein Sprecher der Bundesregierung der Nachrichtenagentur Reuters zufolge am Morgen. Auch die Präsidenten Polens und Frankreichs lassen erklären, sie verfolgten die Situation genau. Der polnische Präsident habe Konsultationen mit dem Ministerpräsidenten und dem Verteidigungsministerium über die Situation in Russland geführt, hieß es.

10:17 Uhr

London sieht Bewegung der Wagner-Gruppe

Kämpfer der Söldnergruppe Wagner bewegen sich nach Erkenntnissen des britischen Verteidigungsministeriums im Bezirk Woronesch nach Norden. Sie seien höchstwahrscheinlich nach Moskau unterwegs, hieß es. In der südrussischen Stadt Rostow habe Wagner „mit ziemlicher Sicherheit wichtige Sicherheitseinrichtungen besetzt, darunter das Hauptquartier, das die russischen Militäroperationen in der Ukraine leitet“. Es gebe bisher nur „sehr begrenzte Beweise“ für Kämpfe zwischen Wagner und Sicherheitskräften. Dies deute darauf hin, dass einige russische Truppen wahrscheinlich „passiv“ geblieben seien und Wagner nachgegeben hätten.

Karte Russland mit den Orten Moskau, Rostow und Woronesch

Es sei die größte Bedrohung für den russischen Staat in der jüngsten Zeit. „In den kommenden Stunden wird die Loyalität der russischen Sicherheitskräfte und insbesondere der russischen Nationalgarde entscheidend für den Verlauf dieser Krise sein.“ Zuvor meldete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Insider, Wagner-Kämpfer hätten alle militärischen Einrichtungen der Stadt Woronesch unter ihre Kontrolle gebracht.

09:42 Uhr

Ukraine meldet Abschuss von Raketen und Drohnen

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben in der Nacht 41 russische Raketen und zwei Drohnen abgeschossen. Insgesamt hätten die Angreifer 51 Raketen abgefeuert.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

09:35 Uhr

Putin kündigt Bestrafung von „Verrätern“ an

Der russische Präsident Wladimir Putin hat in einer Rede an die Nation den Aufstand des Söldner-Chefs Jewgeni Prigoschin als Verrat bezeichnet. Das Vorgehen Prigoschins sei ein „Stich in den Rücken“. Wer an der Meuterei teilgenommen habe, werde bestraft, jeder, der die Waffen gegen die Armee erhoben habe, sei ein Verräter. Der Kremlchef forderte die Wagner-Kämpfer auf, ihre Teilnahme daran umgehend zu beenden. Putin kündigte an, das Volk und Russland zu verteidigen: „Wir werden siegen und stärker werden.“ Zudem sei die Lage in Rostow am Don schwierig.

09:18 Uhr

Selenskyj-Berater: „In Russland fängt alles gerade erst an“

Ein führender Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nennt den Vorstoß des Söldnerführers Jewgeni Prigoschin eine „Antiterror-Operation“. Einer müsse auf jeden Fall verlieren, entweder Prigoschin oder seine Gegner, twitterte Mychailo Podoljak. „In Russland fängt alles gerade erst an.“

08:46 Uhr

Russische Regierung: Söldner sollen Prigoschin nicht mehr folgen

Nach dem russischen Inlandsgeheimdienst FSB hat auch das Verteidigungsministerium die Kämpfer der Söldnergruppe Wagner aufgefordert, ihrem Chef Jewgeni Prigoschin die Gefolgschaft zu verweigern. Dieser habe sie „getäuscht und in ein kriminelles Abenteuer geführt“, hieß es in einer Mittelung. Die Söldner sollten die Behörden kontaktieren, ihre Sicherheit werde garantiert, versprach das Ministerium.

08:07 Uhr

Putin will offenbar Ansprache halten

Der Kreml hat einem Medienbericht zufolge eine Fernsehansprache von Präsident Wladimir Putin angekündigt. Der Staatschef werde sich in Kürze an die Öffentlichkeit wenden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow laut staatlicher Nachrichtenagentur Tass. Details nannte er zunächst nicht.

07:30 Uhr

Moskaus Bürgermeister setzt „Anti-Terror-Maßnahmen“ in Kraft

Angesichts der Drohung von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin, mit seinen Truppen auf Moskau vorzurücken, hat der Bürgermeister der russischen Hauptstadt, Sergej Sobjanin, eigenen Angaben zufolge „Anti-Terror-Maßnahmen“ in Kraft gesetzt. Dazu zählten verstärkte Verkehrskontrollen, zudem seien Einschränkungen bei Massenveranstaltungen möglich.

Auch der Gouverneur der Region um Moskau, Andrej Worobjow, schrieb auf Telegram von erhöhten Sicherheitsvorkehrungen und rief die Menschen zudem auf, auf private Autofahrten in Richtung Südrussland zu verzichten. Im Süden Russlands liegt die Stadt Rostow, in welcher die Wagner-Truppen Prigoschin zufolge einmarschiert seien und militärische Einrichtungen übernommen hätten.

07:18 Uhr

Deutschland stellt Ukraine weitere „Gepard“-Flugabwehrpanzer zur Verfügung

Die Ukraine soll aus Deutschland 45 weitere „Gepard“-Flugabwehrpanze erhalten. Das sagte der Leiter des Lagezentrums Ukraine im Verteidigungsministerium, Brigadegeneral Christian Freuding, der „Welt am Sonntag“. 34 dieser Panzer seien bereits geliefert worden, in den kommenden Wochen sollen demnach nochmals 15 Panzer in die Ukraine gehen. Es sei zudem geplant, gegen Ende des Jahres 30 weitere „Gepard“-Panzer in Zusammenarbeit mit den USA an die Ukraine zu liefern.

Laut Freuding soll das ukrainische Militär in diesem Jahr auch noch zwei weitere Luftverteidigungssysteme Iris-T SLM erhalten, im kommenden Jahr sollen nochmals zwei dieser Systeme ausgeliefert werden.

07:12 Uhr

Prigoschin ruft zu Verhandlungen auf

Der Chef der Söldner-Truppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu und den Generalstabschef Valery Gerasimow in einem auf Telegram veröffentlichten Video zu Verhandlungen aufgerufen. Andernfalls würden seine Kämpfer bis nach Moskau ziehen.

Prigoschin zufolge sollen seine Truppen mittlerweile alle Militäreinrichtungen in der russischen Stadt Rostow im Süden des Landes kontrollieren. Er veröffentlichte ein Video auf Telegram, welches die Ankunft seiner Kämpfer in der Stadt beweisen soll.

04:48 Uhr

Regionalverwaltung: Militärkonvoi Richtung Moskau

Die Regionalverwaltung der südrussischen Region Woronesch ruft die Einwohner dazu auf, die Autobahn M-4 in Richtung Moskau zu meiden. Grund sei ein Militärkonvoi, der sich dort bewege, teilte die Verwaltung auf Telegram mit. Die Situation sei unter Kontrolle.

Es seien Maßnahmen zum Schutz der öffentlichen Sicherheit ergriffen worden. Der russische Militärunternehmer Jewgeni Prigoschin hatte zuvor erklärt, mit seinen Söldnern die Grenze von der Ukraine nach Russland überquert zu haben.

03:38 Uhr

Gouverneur: Bürger in Rostow sollen zuhause bleiben

Der Gouverneur der südrussischen Stadt Rostow ruft nach der Drohung von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin an die Moskauer Militärführung die Bevölkerung auf, zuhause zu bleiben. Die Behörden ergriffen alle notwendigen Maßnahmen, um die Sicherheit der Einwohner zu gewährleisten, sagte Wassili Golubew auf seinem Telegram-Kanal.

Golubew teilte darin nicht mit, ob Prigoschin schon in Rostow angekommen sei. Dieser hatte zuvor erklärt, mit seinen Söldnern die Grenze von der Ukraine nach Russland überquert und Rostow erreicht zu haben. Der Söldner-Chef hat zum Aufstand gegen die Armeeführung in Moskau aufgerufen.

03:05 Uhr

Wagner-Chef meldet Abschuss von russischem Militärhubschrauber

Kämpfer der russischen Söldnertruppe Wagner haben nach Angaben von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin einen russischen Armeehubschrauber abgeschossen. „Gerade hat ein Helikopter das Feuer auf eine zivile Kolonne eröffnet, er wurde von den Wagner-Einheiten abgeschossen“, sagte Prigoschin in einer in der Nacht veröffentlichten Audiobotschaft. Zuvor waren Wagner-Söldner nach Prigoschins Angaben von der Ukraine aus auf russisches Staatsgebiet einmarschiert.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

02:57 Uhr

Luftalarm in der gesamten Ukraine

Drohnen-Bruchstücke sind nach ukrainischen Angaben auf einem Parkplatz im Zentrum von Kiew eingeschlagen. Rettungskräfte seien zum Ort des Geschehens geschickt worden, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram mit.

Klitschko machte keine Angaben zu Opfern oder Schäden. In der gesamten Ukraine herrschte dem Militär zufolge mehr als eine Stunde lang Luftalarm. Explosionen wurden in der Großstadt Charkiw und anderen Städten gemeldet. Im ganzen Land sollen Flugabwehreinheiten im Einsatz gewesen sein.

02:55 Uhr

FSB soll Putin ständig informieren

Der russische Präsident Wladimir Putin wird einem Medienbericht zufolge rund um die Uhr über die Sicherheitslage informiert. Das Verteidigungs- und das Innenministerium sowie der Inlandsgeheimdienst FSB lieferten ständig Informationen zu Sicherheitsmaßnahmen, mit denen eine mögliche bewaffnete Meuterei durch den russischen Militärunternehmer Jewgeni Prigoschin verhindert werden könnte, berichtete die staaliche Nachrichtenagentur Tass.

01:43 Uhr

USA wollen mit Verbündeten über Lage beraten

Die USA beobachten den Machtkampf zwischen dem russischen Militärunternehmer Jewgeni Prigoschin und der Staatsführung in Moskau. Man werde sich mit den Verbündeten und Partnern über die Entwicklungen beraten, sagte ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats des Weißen Hauses.

01:38 Uhr

Wagner-Einheiten sollen Rostow erreicht haben

Der russische Militärunternehmer Jewgeni Prigoschin hat nach eigenen Angaben mit seinen Söldnern die Grenze von der Ukraine nach Russland überquert. Sie hätten die südrussische Stadt Rostow erreicht, sagte der Wagner-Chef in einer auf Telegram veröffentlichten Audioaufnahme. Sie seien bereit, „bis zum Äußersten“ gegen das russische Militär vorzugehen.

Gepanzerte Fahrzeuge in den Straßen der Stadt Rostow

24.06.2023

01:25 Uhr

Prigoschin: Wagner-Söldner auf russisches Territorium vorgerückt

Kämpfer der privaten russischen Söldnertruppe Wagner sind nach Angaben ihres Anführers Jewgeni Prigoschin auf russisches Territorium einmarschiert. Seine Kämpfer befänden sich im russischen Grenzgebiet zur Ukraine, erklärte Prigoschin.

Seine Truppen würden „alles zerstören“, was sich ihnen in den Weg stelle, warnte der Söldnerführer. „Wir machen weiter, wir gehen bis zum Ende“, kündigte Prigoschin an.

01:21 Uhr

Armeegeneral Surowikin wendet sich gegen Prigoschin

Der wichtige russische Armeegeneral Sergej Surowikin hat sich im Konflikt zwischen der Privatarmee Wagner und dem Verteidigungsministerium auf die Seite des Machtapparats in Moskau geschlagen. Surowikin, der Vizechef des russischen Generalstabs ist, rief Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin in einer Videobotschaft dazu auf, den Machtkampf zu beenden. „Der Gegner wartet nur darauf, bis sich bei uns die innenpolitische Lage zuspitzt“, sagte Surowikin in einer Videobotschaft. Surowikin gilt eigentlich als Verbündeter Prigoschins, entschied sich nun aber allem Anschein nach zur Loyalität dem Kreml gegenüber.

Sergej Surowikin an der Seite Wladimir Putins

Sergej Surowikin an der Seite Wladimir Putins

00:53 Uhr

Schützenpanzer vor der Duma in Moskau aufgetaucht

Vor dem Hintergrund eines Machtkampfs zwischen der Söldnertruppe Wagner und den russischen Sicherheitsorganen sind im Stadtzentrum von Moskau gepanzerte Fahrzeuge aufgetaucht. „In Moskau wurden die Sicherheitsmaßnahmen erhöht, alle wichtigen Objekte, wie Organe der Staatsmacht und Objekte der Verkehrsinfrastruktur, wurden unter verstärkte Bewachung genommen“, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die Sicherheitsbehörden. Zuvor waren Videos im Netz aufgetaucht, auf denen ein Schützenpanzer und ein gepanzerter Militärlaster vor dem russischen Parlament, der Staatsduma, entlang fahren.

Medien berichteten zudem darüber, dass auch in der Millionenstadt Rostow-am-Don in der Nähe zur ukrainischen Grenze Panzerfahrzeuge aufgefahren seien. Dort soll sich Verteidigungsminister Sergej Schoigu aufhalten.

00:39 Uhr

Generalstaatsanwaltschaft: Prigoschin drohen 12 bis 20 Jahre Haft

Russlands Generalstaatsanwaltschaft hat die Einleitung des Verfahrens gegen Söldnerchef Jewgeni Prigoschin wegen versuchten bewaffneten Aufstands gerechtfertigt. „Für so ein Verbrechen ist ein Freiheitsentzug zwischen 12 und 20 Jahren als Strafe vorgesehen“, heißt es in einer Erklärung der Behörde am Freitagabend. Die Einleitung des Verfahrens durch den Geheimdienst FSB sei „legal und begründet“, so die Generalstaatsanwaltschaft.

Jewgeni Prigoschin spricht in einem von der Wagner-Truppe veröffentlichten Video in Bachmut.

24.06.2023

00:33 Uhr

Prigoschin bestreitet Absicht eines bewaffneten Aufstands

Der Chef der Söldnereinheit Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat den von den russischen Behörden erhobenen Vorwurf eines bewaffneten Aufruhrs bestritten. „Das ist kein bewaffneter Aufstand, sondern ein Marsch für Gerechtigkeit“, sagte Prigoschin in einer von seinem Pressedienst auf Telegram verbreiteten Sprachnachricht. Die Handlungen von Wagner würden den Aktivitäten der russischen Streitkräfte in der Ukraine nicht schaden, fügte er hinzu.

00:32 Uhr

Wagner-Söldner zur Gefangennahme Prigoschins aufgefordert

Nach harter Kritik des Söldner-Chefs Jewgeni Prigoschin an der russischen Militärführung wirft der russische Inlandsgeheimdienst FSB diesem einen Aufruf zum „Bürgerkrieg“ vor. Der FSB forderte die Kämpfer von Prigoschins Söldnergruppe Wagner in der Nacht auf, ihren Chef gefangen zu nehmen, wie russische Nachrichtenagenturen meldeten. Prigoschin hatte der Armee zuvor vorgeworfen, seine Kämpfer bombardiert zu haben, und die Russen zur Auflehnung gegen die Armeeführung aufgerufen.

Sendungsbild | ARD-aktuell

Chef der Söldnertruppe Wagner: Russischer Inlandsgeheimdienst FSB ruft zur Festnahme Prigoschins auf

tagesschau, 24.06.2023 05:01 Uhr
00:26 Uhr

Moskau verschärft Sicherheitsvorkehrungen

Im Machtkampf zwischen dem russischen Militärunternehmer Jewgeni Prigoschin und der Staatsführung verschärft Moskau offenbar die Sicherheitsvorkehrungen in Regierungsgebäuden, Transportmitteln und anderen wichtigen Orten. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf Sicherheitsdienstkreise. Zuvor hatte Prigoschin die offizielle Kriegsbegründung als Lügengeschichte bezeichnet, Verteidigungsminister Sergej Schoigu eines Militärangriffs zur Zerstörung seiner Söldnergruppe Wagner bezichtigt und Vergeltung angekündigt.