Nach Rettungsaktion auf hoher See: Mutter und Kind verstorben

Nach Rettungsaktion auf hoher See: Mutter und Kind verstorben

30. Juni 2023 Aus Von mvp-web
Stand: 30.06.2023 14:28 Uhr

Die 35-jährige Polin und ihr sieben Jahre altes Kind waren mitten in der Ostsee über Bord gegangen. Das Unglück hatte am Donnerstag eine große Rettungsmission ausgelöst.

Das Unglück ereignete sich auf der „Stena Spirit“, einer Fähre, die zwischen Gdynia in Polen und dem schwedischen Karlskrona verkehrt. Das siebenjährige Kind und die Mutter – zwei polnische Staatsbürger – waren am Donnerstagnachmittag etwa auf halber Strecke über Bord gegangen. Wie genau es dazu kam, darüber gibt es unterschiedliche Angaben: Nach schwedischen Angaben war das Kind ins Wasser gefallen und seine Mutter im Anschluss hinterhergesprungen. Später war in polnischen Medien auch davon die Rede, dass beide zeitgleich über Bord gegangen seien.

Unglückshergang noch unklar

Man habe Videoüberwachungsmaterial gesichert, das die Version, ein Kind sei über Bord gefallen und eine Erwachsene hinterhergesprungen, nicht bestätige, sagte eine Sprecherin der Reederei Stena Line gegenüber der polnischen Boulevardzeitung „Fakt“. Die schwedische Polizei sucht nach Passagieren der Fähre, die Näheres zu dem Hergang des Unglücks berichten können.

NATO-Kräfte halfen bei Suche

Laut Lars Bloom, dem Leiter von Rettungseinsätzen bei der schwedischen Schifffahrtsbehörde, habe die „Stena Spirit“ um 16:20 Uhr den Alarm an die Rettungskräfte abgesetzt. Es beteiligten sich neben Rettungshubschraubern und der Fähre selbst auch NATO-Kräfte, die sich für eine Übung in der Region befanden. Sie brauchten Bloom zufolge gut eine Stunde, um Mutter und Kind zu finden.

Verunglückte überlebten nicht

Nach Auskunft der Reederei Stena Line wurde das Kind von einem Rettungsboot der Fähre aufgenommen, während die Frau von einer schwedischen Helikopterbesatzung gefunden und aus dem Wasser gezogen wurde. Laut Polizei hätten beide dort noch Lebenszeichen gezeigt. Beide wurden mit Hubschraubern in ein Krankenhaus nach Karlskrona gebracht. Medienberichten zufolge sind die Frau und ihr Kind inzwischen verstorben.