Tour de France – Etappe 3 – Philipsen jubelt, Bauhaus verpasst Tagessieg hauchdünn

Tour de France – Etappe 3 – Philipsen jubelt, Bauhaus verpasst Tagessieg hauchdünn

4. Juli 2023 Aus Von mvp-web

Stand: 03.07.2023 19:05 Uhr

Jasper Philipsen hat sich am Montag (03.07.2023) im Sprint den Tagessieg auf der 3. Etappe der Tour de France knapp vor Phil Bauhaus (Bocholt) gesichert. Der deutsche Sprinter verpasste seinen ersten großen Erfolg nur um wenige Zentimeter.

Laurent Pichon hatte zuvor während seiner 150 km langen Fahrt an der Spitze geglänzt. Insgesamt war das Peloton über 193,5 Rennkilometer von Amorebieta-Etxano im spanischen Baskenland nach Bayonne in Frankreich unterwegs.

„Ich habe ein, zwei Sekunden geglaubt, dass ich gewinnen kann“, sagte Bauhaus nach seinem spektakulären Spurt dem sid. „Es ist natürlich ein gutes Ergebnis, aber wenn man so nah dran ist, ist man enttäuscht“, führte der 28-Jährige aus und trauerte der verpassten Chance nach: „Hier eine Etappe zu gewinnen, verändert dein Leben.“Im Gelben Trikot des Spitzenreiters bleibt Adam Yates (UAE Team Emirates) mit knappem Vorsprung vor seinem Teamkollegen und Topfavoriten Tadej Pogačar und seinem Zwillingsbruder Simon Yates (Team Jayco–AlUla). Philipsen schloss in der Sprinterwertung zu Victor Lafay auf (beide 80 Pkt.), Lafay fährt wegen seiner besseren Gesamtplatztierung aber weiter im Grünen Trikot. Führender in der Bergwertung bleibt Neilson Powless.

Beim scharfen Start: Pichon und Powless attackieren

Bereits beim scharfen Rennstart hatten sich Laurent Pichon (Team Arkea-Samsic) und Neilson Powless im gepunkteten Trikot des besten Bergfahrers auf die Reise gemacht und sich vom Hauptfeld abgesetzt. Powless (EF Education-EasyPost) sammelte weiter fleißig Bergpunkte ein, wechselte sich in der Führungsarbeit mit dem 37 Jahre alten Franzosen ab.

Mehr als 70 Kilometer solo

Etwa 111 km vor dem Ziel in Bayonne klatschten sich Powless und Pichon ab, dann ließ sich der US-Amerikaner zurückfallen und entließ Pichon in dessen Solofahrt. Das Feld ließ den Arkea-Fahrer gewähren, achtete jedoch darauf, den Abstand auf nicht mehr als gut zwei Minuten anwachsen zu lassen.

Laurent Pichon bei der 3. Etappe der Tour de France

Nach ungefähr 70 km Fahrt vorbei an unzähligen begeisterten Radsportfans im Baskenland hinüber nach Frankreich schloss das Peloton zum inzwischn entkräfteten Laurent Pichon auf – die Tagesentscheidung sollte im Sprint fallen, wo sich Philipsen (Alpecin – Deceuninck) vor Tour-Debütant Bauhaus (Bahrain Victorious) und Caleb Ewan (Australien, Lotto–Dstny) durchsetzte.

„Welle“ von Philipsen im Sprint?

Für leichte Diskussionen sorgte im Sprint ein kleines Fahrmanöver von Philipsen, der bei Höchstgeschwindigkeit leicht in die Fahrlinie von Wout van Aert geriet – was sich allerdings knapp am rechten Absperrgitter abspielte. Unklar war, ob es eventuell deswegen noch einen Einspruch von Jumbo-Visma gegen die Tageswertung geben würde.

Quinn Simmons bei der  3. Etappe der Tour de France | REUTERS

Diskussionen um den Sprint von Philipsen

Sportschau, 03.07.2023 18:32 Uhr

Der britische Sprintstar Mark Cavendish wurde Sechster und verpasste bei seiner Abschiedstour die erste Chance, sich zum alleinigen Rekord-Etappensieger aufzuschwingen. Er teilt sich die Bestmarke somit weiter mit Belgiens Legende Eddy Merckx.

Sorgen wegen landesweiter Krawalle und wieder gefährlicher Eingriff ins Rennen

Die schweren Krawalle, die die Grande Nation seit der vergangenen Woche erschüttern, lassen die Verantwortlichen durchaus besorgt auf die kommenden Tage blicken. Man verfolge die politisch angespannte Situation sehr genau, sagte Tour-Boss Christian Prudhomme. Nach dem Tod eines 17-Jährigen durch Polizeigewalt war es landesweit zu tagelangen Ausschreitungen gekommen, die jedoch zu Beginn der Woche weniger wurden.

Währenddessen war die Etappe offenbar erneut Ziel von Saboteuren: Wie schon am Sonntag auf der zweiten Etappen hatten zahlreiche Fahrer Defekte an ihren Reifen, wohl ausgelöst durch Reißzwecken, die auf die Fahrbahn gestreut waren. Glücklicherweise kam es zu keinen Stürzen, alle betoffenen Fahrer konnten die Etappe nach Tausch der Laufräder fortsetzen.

4. Etappe von Dax nach Nogaro

Die 4. Etappe am Dienstag startet in Dax und führt über 181,8 km sehr flach nach Nogaro, bevor am Mittwoch die erste Bergetappe der diesjährigen Tour auf die Fahrer wartet.

Das Fahrerfeld während der 3. Etappe der Tour de France | AP

3. Etappe – die komplette Übertragung

Sportschau, 03.07.2023 14:10 Uhr