Tour de France – Etappe 17 – Pogacar bricht auf Königsetappe ein, Vingegaard baut Vorsprung aus – Felic Gall gewinnt

Während Felix Gall 1,5 Kilometer vor dem Gipfel noch 45 Sekunden Vorsprung auf Vingegaard hat, meldet Pogacar im Teamfunk: „I am gone, I am dead“, was soviel heißt wie: „Ich bin am Ende, ich bin tot.“

Der Vorsprung von Gall auf Vingegaard schrumpft langsam aber sicher. Jetzt folgt der steile Abschnitt im Loze. Auch Simon Yates und Rafal Majka sehen den Österreicher nun wieder. Mit Wilco Keldermann hat der Mann im Gelben Trikot noch einen Teamkollegen vor sich. Noch 2,5 Kilometer bis zum Gipfel des Col de la Loze.

Während Tadej Pogacar an der Seite seines Teamkollegen Marc Soller leidet, drückt Sepp Kas für Jonas Vingegaard mächtig in die Pedale. Pogacar hat nun sogar Schwierigkeiten, das Hinterrad von Soller zu halten. Die Team-Autos werden demnächst an Pogacar vorbeifahren, weil die Rennleitung nicht glaubt, dass der Slowene noch einmal zurückkommt.

Felix Gall attackiert! Er ist den Col de la Loze im August 2019 schon einmal hochgefahren. Er kennt das Terrain. „Das ist sein Berg, steil und ruppig“, sagt Bernie Eisel im Kommentar auf Eurosport 1 und discovery+. Der Österreicher hat noch sechs Kilometer bis zum Gipfel und der Vorsprung auf die Gruppe mit Vingegaard liegt bei über zweieinhalb Minuten. Reicht es doch und gibt es den vierten Etappensieg eines Radprofis aus der Alpenrepublik in der Tourgeschichte?

Tadej Pogacar 14,2 Kilometer vor dem Ziel in Schwierigkeiten. Teamkollege Marc Soler bleibt an seiner Seite. Jetzt fliegt alles auseinander. Jonas Vingegaard dreht sich in einer Serpentine noch einmal um und traut wohl seinen Augen nicht. Ist es unter anderem der Herpes-Virus, der dem zweifachen Toursieger zu schaffen macht. Lest unsere Story zum Thema hier.

Die Fahrer befinden sich nun in Meribel. Von dem Skiort führt ein extra gebauter Radweg auf den Col de la Loze. In der Spitzengruppe sieht Felix Gall immer noch sehr gut aus. In der Gruppe des Gelben Trikots verbleibt Jonas Vingegaard mit Sepp Kuss nur noch einen Helfer. Tadej Pogacar hat aktuell noch Edelhelfer Adam Yates bei sich.

Es verbleiben nunmehr 14 Fahrer in der Spitzengruppe im Anstieg auf den Col de la Loze. Matthew Dinham (DSM Firmenich) muss abreißen lassen und ist in die Gruppe um das Gelbe Trikot zurückgefallen. Das kleine Feld um das Maillot Jaune mit Jonas Vingegaard und Tadej Pogacar ist nun wieder größer als der Pulk mit den Leadern. Der Vorsprung der Ausreißer beträgt derzeit zweieinhalb Minuten. Es sind noch 20 Kilometer zum Gipfel und wenn Pogacar oder Vingegaard wirklich antreten wollen, dann wird der Vorsprung sehr schnell in der gleißenden Sonne der Region Savoyen zusammenschmelzen.

Der Schein trügt: Eigentlich sind nur noch 30 Kilometer bis ins Ziel zu absolvieren, aber die Profis müssen noch rund 1.800 Höhenmeter überwinden. Der Anstieg zum Col de La Loze ist vergleichbar mit dem Stilfser Joch oder dem Timmelsjoch, die eine ähnliche Länge und steile Rampen aufweisen. Von den verbleibenden 30 Kilometern geht es 21 Kilometer bergauf. Wir nähern uns also dem Finale der Königsetappe der Tour de France. Es bleibt die Frage, wann Tadej Pogacar oder Jonas Vingegaard das große Feuerwerk des Tages zünden?

Alexey Lutsenko (Astana Qazhaqstan) und Matthias Skjelmose (Lidl – Trek) sind aus der Spitzengruppe rausgefallen. Auch der frühere Weltmeister Rui Costa kann nicht mehr folgen. In der Gruppe des Gelben Trikots hat Politt auch sein Tageslimit erreicht. Nun macht wieder Wout van Aert das Tempo. An der Spitze müssen Rigoberto Uran, Gregor Mühlberger, Clément Champoussin und Julian Alaphilippe abreißen lassen. Auch Giulio Ciccone und Magnus Cort sind weg. Es sind noch gut 15 Fahrer in der vordersten Gruppe des Rennens.

Der schwerste Anstieg dieser 110. Tour de France steht an – es geht hinauf zum Col de la Loze auf 2.304 Metern Höhe. Exakt 28,1 Kilometer führt diese HC-Bergwertung von 600 m hinauf zur Passhöhe, mit Passagen im Finale von bis zu 24%. Am Gipfel gibt es neben Bergpunkten auch Bonussekunden. Die Fahrer kennen ihn zu großen Teilen von der Tour 2020, als dort Miguel Angel Lopez hier vor Primoz Roglic und Tadej Pogacar gewann.

Einmal mehr kommt Egan Bernal bei dieser Tour zu Fall. der Kolumbianer rutscht in einer Kurve weg, zum Glück aber kein schwerer Crash. Aber der Tour-Sieger von 2019 kommt in diesem Rennen einfach nicht vom Pech weg, er hatte sich vom Comeback in Frankreich in jedem Fall mehr erwartet. Seine Rolle im Team Ineos hat Carlos Rodriguez übernommen, der heute wieder mit um seinen Platz auf dem Podium in Paris kämpfen wird.

Wie erwartet holt sich Ciccone die fünf Punkte, gefolgt von Skjelmose, Craddock und Haig. Gleich beginnt die anspruchsvolle Abfahrt hinunter nach Moûtiers. Die große Spitzengruppe mit noch 28 Fahrern um die Österreicher Gregor Mühlberger und Felix Gall liegt an der Bergwertung, 60 Kilometer vor dem Ziel, knapp drei Minuten vor den Favoriten um Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard.

Es geht in die dritte der vier Steigung des Tages, die Côte de Longefoy. Der Berg ist 6,6 Kilometer lang bei einem Schnitt von 7,5 Prozent. Es geht hinauf bis auf 1174 Meter Höhe, eine Bergwertung der 2. Kategorie. Beim aktuellen Vorsprung dürfte sich Ciccone dort wieder Punkte holen und das Bergtrikot vorerst weiter absichern. Am Col de la Loze nachher gibt es aber nochmals mächtig Zähler, alleine 40 für den Gewinner der Wertung dort.

Wir haben inzwischen die Hälfte der Königsetappe hinter uns. Der Vorsprung der Spitzengruppe zum Gelben Trikot liegt bei knapp zwei Minuten. Die Fahrer rollen in den flacheren Abschnitt der Abfahrt. An die Spitze der Gruppe hat sich nun Stefan Küng vom Team Groupama–FDJ gespannt. Der Schweizer hat sich in der Abfahrt wieder zurückgekämpft und spannt sich für seinen Kapitän David Gaudu ein vorne. Tour de France – 15:00 Uhr: Hitzeschlacht auf der Königsetappe

Die Teamfahrzeuge sind momentan damit beschäftigt, die Profis mit Getränken zu versorgen. Wie angekündigt, brennt die Sonne unerbittlich herunter. Die Teamchefs müssen nun ständig abwägen, welchen Fahrer sie als nächstes versorgen und wo sie ihre Helfer entlang der Strecke positionieren. Das Feld ist immer noch auf der langen Abfahrt vom Col de Roselend.

Was für eine Abfahrt vom Col de Roseland. Die Profis befinden sich nun mit einer Geschwindigkeit bis zu 100km/h auf dem Weg nach Bourg-Saint-Maurice. Die Straße ist breit genug und die Fahrer bringen auf diesem Verbindungsweg zum nächsten Aufstieg zur Côte de Longfoy all ihre Erfahrung sowie ihr technisches Vermögen auf dem Rennrad auf die Straße. Scheibenbremsen sind im Hochgebirge inzwischen sicher ein hilfreiches Tool, um sicher vom Berg zu kommen.

Die Gruppe um Jonas Vingegaard erreicht den Gipfel des Col de Roseland 1:30 Minuten hinter der großen Ausreißergruppe. So intensiv das Rennen am ersten Berg war, so ruhig war es für die Leader nun im Aufstieg auf den Roseland hinauf. Jumbo-Teamchef Frans Marse hat Eurosport-Experte Adam Blythe gerade erklärt, warum Wout van Aert nicht in der Spitzengruppe vertreten ist. Die lapidare Antwort des Niederländers: „Weil er keine Maschine ist.“ Außerdem seien die Schwarz-Gelben mit Wilco Kelderman und Tiesj Benoot bereits zwei Mann vorne vertreten.

Ciccone (Lidl-Trek) sammelt weiter fleißig Punkte. Der Italiener sichert sich die meisten Zähler am Gipfel des Roseland, wieder vor Teamkollege Skjelmose, Dritter wird Haig vor Gall. Der Führende in der Bergwertung, Ciccone, hat nun 25 Punkte an Vorsprung in der Bergwertung auf Powless. Vingegaard liegt 26 Zähler zurück, dann folgen Pogacar und Van Aert. Gall bleibt auf dem sechsten Rang mit 41 Punkte an Rückstand auf den Leader in dieser Sonderwertung.

Die Berglandschaft in den französischen Alpen in der Region Savoyen ist wunderschön und beeindruckend zugleich. Das Peloton rollt auf dem Weg zum Gipfel des Cormet de Roselend auf der Passtraße oberhalb der Baumgrenze, die sich wie eine Schnur durch die Almwiesen zieht. Beeindruckende Bilder, die wir gerade im Free-TV auf Eurosport 1 und im Livestream unserer Streaming-Plattform discovery+ sehen. Die Hitze sowie das unglaubliche Tempo des Tages ist den Protagonisten ins Gesicht geschrieben. Lest im Exklusiv-Interview mit Felix Gall, mit welchen Erwartungen er in die Königsetappe gegangen ist. Des Weiteren spricht der Österreicher über seine schwierigsten Stunden bei der Tour de France 2023.

Das große Feld mit den Topfavoriten holt wieder auf. 1:15 Minuten beträgt der Abstand der 33 Ausreißer auf die Gruppe um das Gelbe Trikot. 40 Fahrer umfasst das Peloton ungefähr. An der Spitze ist es der Däne Skjelmose, Sieger der Tour de Suisse, der für das Tempo sorgt. Viel Mithilfe bekommt der 22-Jährige jedoch nicht. Jetzt muss der Mann im Bergtrikot, Ciccone, Teamkollege von Skjelmose in den warmen Wind. Derzeit befinden sich die Fahrer bei Kilometer 61 im Anstieg auf den Cormet de Roselend (1.968 Meter), einer Bergwertung der ersten Kategorie.

Nun sind 34 Fahrer an der Spitze des Rennens. Pello Bilbao ist der beste Profi in der Gesamtwertung, aber auch Simon Yates, David Gaudu und Felix Gall sind aus den Top Ten in der vordersten Gruppe dabei, die einen Vorsprung von 1:30 Minuten auf das Feld haben. Dahinter ist die Gruppe der Favoriten um Jonas Vingegaard im Gelben Trikot und Tadej Pogacar. Der Däne hat noch fünf Mann vom Team Jumbo-Visma an seiner Seite.

Julian Alaphilippe(Soudal Quick-Step) sichert sich den Zwischensprint in Beaufort. Das Trio fährt nun in den Cormet de Roselend, dahinter hat sich eine vierköpfige Gruppe gebildet um Haig (Bahrain), Skjelmose (Lidl-Trek), Mühlberger (Movistar) und Vermaerke (DSM-Firmenich).

Die drei Spitzenreiter sind nun auch wieder gemeinsam unterwegs und die drei haben schon einige Zeit miteinander bei dieser Tour verbracht. Insgesamt an fünf Tagen bisher waren sie schon unter den Ausreißern. Das Trio war gemeinsam auf der 5. Etappe vorne, am Tag darauf waren es Neilands und Alaphilippe. Das Duo gehörte auch auf der 10. Etappe zu der Spitzengruppe. Am ersten Alpentag waren es der Lette und Ciccone und auf der 15. Etappe war es das gesamte Trio, dass sich unter den Ausreißern befand. Kevin Vanmarke (DSM Firmenich) will nun auch an die Rennspitze. Er attackiert in der Abfahrt und dahinter sind es Jack Haig (Bahrain-Victorious) und ein Fahrer von Movistar, die nachsetzen. Es ist Mühlberger, der Österreichische Meister. Dahinter versucht es auch Skjelmose. Das heißt aber auch, dass das Tempo aus der Gruppe rund um Pogacar und Vingegaard etwas raus ist.

Ciccone holt sich die Punkte vor seinem Teamkollegen Skjelmose und Gall. Auch der Österreicher bekommt wieder ein paar Zähler auf sein Konto, aber am Ende wird er sich andere Gedanken machen. Der Plan in die Gruppe zu gehen war gut, aber dass Jumbo-Visma die Ausreißer wieder stellt, war wohl nicht einkalkuliert. Wie wir heute Morgen hier im Liveticker berichtet haben, war es nicht Galls Plan, heute überhaupt in die Gruppe zu springen. Watch out! Wir publizieren in Kürze ein Exklusiv-Interview mit Gall.

Machtdemonstration des Teams Jumbo-Visma. Es hat nur wenige Minuten gedauert und die niederländische Mannschaft hat mit Tiesj Benoot das Loch zu UAE-Emirates Profi Adam Yates kurz vor der ersten Bergwertung des Tages am Col de Saisies zugefahren. Jetzt ist Jumbo-Visma an der Spitzengruppe dran. Die Schwarz-Gelben lassen offenbar auf der Königsetappe nichts anbrennen.

Eurosport-Experte Adam Blythe hat sich am Teamwagen nach dem Befinden von Tadej Pogacar erkundigt. Demnach ist der Slowene nach seinen Sturz ok. Das Team Jumbo-Visma um Jonas Vingegaard hat sich inzwischen wieder um den Mann im Gelben Trikot formiert. Hier sehrt Ihr den Sturz von Pogacar im Video:

UAE Emirates hat Vegard Stake Laengen in der Spitzengruppe, vielleicht ist deshalb Jumbo-Visma wahrscheinlich noch nervös. Neben dem Norweger sind Thibaut Pinot, Rigoberto Uran (Education First EasyPost), Julian Alaphilippe, Jack Haig (Bahrain – Victorious), Giulio Ciccone, Matthias Skjelmose (Lidl – Trek), Ben O’Connor, Gall (AG2R Citroen), Rui Costa (Intermarche – Circus – Wanty), Victor Lafay (Cofidis), Kevin Vermaerke (DSM Firmenich), Krists Neilandts, Simon Yates, Lawson Craddock, Chris Harper (alle Jayco – AlUla), Clement Champoussin (Arkea – Samsic) und Jonas Gregaard (Uno – X) mit von der Partie.

Tadej Pogacar befand sich in den letzten Minuten sehr weit hinten im Feld. Der Slowene ist in der hektischen Anfangsphase zu Sturz gekommen. Der Slowene ist am Hinterrad seines Vordermannes hängengeblieben und auf die linke Seite gefallen. Das Tempo war zwar nicht sehr hoch, dennoch blutet der Herausforderer leicht am linken Knie. Inzwischen hat sich der Toursieger von 2020 und 2021 mithilfe seiner Teamkollegen zurück an die Gruppe des Gelben Trikots gekämpft. Auch Hindley ist in dieser Gruppe und einige Fahrer von Ineos Grenadiers.

Julian Alaphilippe versucht an die Gruppe ranzuspringen. Die Eurosport-Experten Bernie Eisel versteht die Welt nicht mehr, weil er der Meinung ist, dass . Alaphilippe auf der heutigen Königsetappe nichts gewinnen kann. Der zweifache Weltmeister ist in Begleitung von einem Fahrer von UAE Team Emirates. Vingegaard hat derzeit nur Dylan van Baarle an seiner Seite, allerdings liegt auch Pogacar weit hinten im Feld.

Und es bildet sich wieder eine neue größere Gruppe und auch den Träger des Bergtrikots, den Italiener Giulio Ciccone (Lidl-Trek) sieht man darin. Der braucht auch Punkte, denn seine schärfsten Gegner sind wohl Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) und Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma), denen man am Ende wohl zahlreiche Punkte zutrauen kann. Mit von der Partie auch Neilson Powless. Auch der US-Amerikaner hat den Kampf um das Bergtrikot nicht aufgegeben. Luka Mezgec (Jayco-AlUla) und Jonas Gregaard (Uno-X) komplettieren das Quintett. Die Ausreißer konnten sich 35 Sekunden absetzen, aber es ist ein Loch im Feld entstanden und eine kleinere Gruppe am Ende ist abgerissen.

Tour-Direktor Christian Prudhomme hat das Rennen soeben mit der weißen Flagge freigegeben. Die Fahrer haben nun 15 Minuten Zeit, sich vor dem ersten Anstieg über 13,4 Kilometer zum Col des Saisies, in der Gruppe einzufinden. Rund zwölf bis 15 Profis suchen ihr Heil in der Flucht. Hinter dem Duo Madouas/Cort hat sich jetzt eine größere Verfolgergruppe gebildet. Noch immer versuchen Fahrer aus dem Feld da hinzuspringen. Die Kontrolle im Feld hat noch keine Mannschaft übernommen.

Alexis Renard vom Team Cofidis hat sich bei seinem gestrigen Sturz im Zeitfahren einen Ellenbogenbruch zugezogen und ist deshalb nicht am Start zur heutigen 17. Etappe entschieden. Einen bitteren Tag hatte gestern auch das Team DSM von John Degenkolb. Was die Eurosport-Experten Bernie Eisel und Jens Voigt zum Sturz von „Dege“ sowie zu den verspäteten Starts im Zeitfahren zweier DSM-Profis sagen, seht ihr hier im Video:

Angeführt von den Männern in Gelb und Weiß, Jonas Vingegaard und Tadej Pogacar, rollt das Pelotonin diesem Moment in Saint-Gervais los und nimmt die Königsetrappe der Tour de France in Angriff. Momentan befindet sich das Feld noch im neutralisierten Bereich. Ebenfalls in der ersten Reihe zeigt sich der Führende in der Bergwertung, Giulio Ciccone vom Team Lidl-Trek sowie Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck) im Grünen Trikot des besten Sprinters.

Topsprinter Jasper Philipsen und seine Mannschaftskollegen Kollegen vom Team Alpecin-Deceuninck fahren sich auf der Rolle warm. Dabei tragen die Profis Eiswesten, dass sie beim Warm-Up nicht überhitzen. Wie bereits hier im Liveticker erwähnt, wird die Sommerhitze in den französischen Alpen auch heute wieder eine entscheidende Rolle spielen. Tadej Pogacar hat sich beispielsweise Regen für die Königsetappe gewünscht, weil er extrem warme Temperaturen offenbar nicht so gut ertragen kann.

Tour-Direktor Christian Prudhomme wurde zu den außergewöhlichen Leitungen von Jonas Vingegaard beim einzigen Zeitfahren der Tour de France am Dienstag befragt. Zur Erinnerung: Der Däne nahm dem slowenischen Zeitfahrmeister Tadej Pogacar auf 22,4 Kilometer 1:38 Minuten ab, also 4,3 Sekunden pro Kilometer. Noch krasser der Vorsprung auf Teamkollege und Zeitfahrspezialist Wout van Aert mit 2:51 Minuten (7,6 Sekunden pro Kilometer). „Es ist ein überwältigender Sieg, mit dem wir nicht gerechnet haben“, gestand der Chef der Frankreich-Rundfahrt und meinte weiter: „Bisher gab es praktisch ein Unentschieden mit ein paar Sekunden Unterschied. Es war wie in einem Boxkampf, bei dem jeder Fahrer Schlag für Schlag gekämpft hat. Es war schon eine Überraschung angesichts der großen Zeitdifferenz“, erklärte Prudhomme und meinte weiter: „Offensichtlich sind die Fragen zu den verschiedenen Verdachtsmomenten nicht unberechtigt.“

Der Österreicher Felix Gall vom Team AG2R Citroën erwartet nicht nur einen schweren Tag, sondern ein „Gemetzel“. Der Österreicher ist extrem gespannt darauf, wie das Team UAE Emirates von Tadej Pogacar auf der heutigen 17. Etappe auf die Niederlage im Zeitfahren reagiert: „Es bleibt ihnen nichts anderes übrig, als alles rauszuhauen. Die anderen Teams können eigentlich nur zusehen, wie lange sie dranbleiben können“, erklärt Gall gegenüber Eurosport. „Ich gehe auf keinen Fall in die Fluchtgruppe und versuche meine Kräfte für die letzten beiden Berge zu fahren. Der Col de la Loze ist extrem lang und steil.“

Der Wetterbericht für die heutige Königsetappe wird die Profis im Peloton und insbesondere Tadej Pogacar nicht von den Sätteln reißen. In Moutiers (487m) am Fuße des Col de la Loze werden zwischen 16:00 und 18:00 Uhr geschmeidige 30 Grad im Schatten bei strahlendem Sonnenschein erwartet. Die Sonne wird also auf der 17. Etappe gnadenlos herunterbrennen. In der längsten Kletterpartie des Tages auf 2.304 Meter nimmt die Temperatur dann pro 100 Höhenmeter jeweils um ein Grad ab. Bei der Ankunft auf dem Loze-Gipfel dürfte das Thermometer noch zwischen 11 und 13 Grad anzeigen, bevor die Profis die Abfahrt nach Courchevel in Angriff nehmen.

Für Eurosport-Experte Jens Voigt ist klar: „Tadej Pogacar braucht ein mittleres Wunder, um noch einmal zurückzukommen“. Die beeindruckende Fahrt von Jonas Vingegaard im Zeitfahren von Passy nach Combloux war eine Machtdemonstration. „Der Vorsprung in Höhe von 1:48 Minuten ist komfortabel für den Dänen. Da muss er auch nicht mehr jeden Sprint von Pogacar mitgehen, sondern kann entspannt bei der Mannschaft bleiben“, sagte Voigt im Velo-Club bei Eurosport und meinte weiter: „Es sieht momentan sehr sicher für Vingegaard aus.“

Der heutige 19. Juli 2023 wird in die Geschichte der Frankreich-Rundfahrt eingehen. Alleine der gefürchtete Aufstieg zum Col de Loze, den Tadel Pogacar als einen der schwersten der Welt bezeichnet, garantiert Spannung pur. Es wird sich herausstellen, ob Jonas Vingegaard bei seinem Ritt im Zeitfahren nicht überzogen hat und ob sich sein Herausforderer sowohl körperlich als auch mental von der Pleite im Kampf gegen die Uhr erholt hat. Der Rückstand des Slowenen beträgt 1:48 Minuten. Will der 24-Jährige die Tour nach 2020 und 2021 zum dritten Mal gewinnen, muss er heute all-in gehen. Wir sind ab 12:00 Uhr im Liveticker für Euch dabei.