So viele Biontech-Impfdosen bekommt jedes Bundesland
6. Januar 202113.41 Uhr: Der Corona-Impfstoff ist knapp in Deutschland, die Kritik am Krisenmanagement der Bundesregierung aus den Ländern groß. Eine Tabelle aus Kreisen einer Landesregierung, die dem Nachrichtenportal „t-online“ vorliegt, zeigt nun erstmals, wie der Bund das begehrte Gut in den nächsten Wochen verteilen will.
Die Tabelle stammt nach Informationen von „t-online“ aus dem Haus von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU).
Insgesamt sollen demnach vom 8. Januar bis 16. Februar pro Woche 668.000 Dosen Biontech-Impfstoff auf die 16 Bundesländer verteilt werden. Insgesamt geht es um knapp 4,2 Millionen Impfdosen, die wie folgt aufgeteilt werden:
- Nordrhein-Westfalen: 850.000 Impfdosen
- Bayern: 818.000 Impfdosen
- Baden-Württemberg: 517.000 Impfdosen
- Niedersachsen: 370.500 Impfdosen
- Hessen: 287.600 Impfdosen
- Rheinland-Pfalz: 204.750 Impfdosen
- Sachsen: 204.750 Impfdosen
- Berlin: 175.500 Impfdosen
- Schleswig-Holstein: 146.250 Impfdosen
- Thüringen: 117.000 Impfdosen
- Sachsen: 117.000 Impfdosen
- Brandenburg: 117.000 Impfdosen
- Mecklenburg-Vorpommern: 88.000 Impfdosen
- Hamburg: 88.000 Impfdosen
- Saarland: 58.500 Impfdosen
- Bremen: 29.250 Impfdosen
EMA empfiehlt Zulassung des Moderna-Impfstoffes
13.21 Uhr: Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat die bedingte Marktzulassung für den Corona-Impfstoff des US-Pharma-Unternehmens Moderna empfohlen. Das teilte die EMA am Mittwoch in Amsterdam mit. Die endgültige Entscheidung über die Zulassung muss nun die EU-Kommission treffen – das gilt als Formsache.
RKI meldet offenbar veraltete Impfdaten – weil die Bundesländer lieber Mails schicken
Mittwoch, 6. Januar, 08.45 Uhr: Für den Impfstart in Deutschland hatte das Robert-Koch-Institut extra noch ein Meldesystem entwickelt, über das die Bundesländer aktuelle Zahlen melden können. Doch offenbar nutzen die Länder das System gar nicht, sondern verschicken lieber Mails mit dem aktuellen Stand. Das geht aus einem Bericht der „Welt“ hervor.
Demnach habe die Zeitung beim RKI angefragt, wie viele der Länder das System denn nutzen würden. Die ernüchternde Antwort: „Mindestens eins.“ Eine RKI-Sprecherin erklärte der Zeitung: „Einige Länder warten damit noch auf weitere technische Spezifikationen, die demnächst zur Verfügung stehen sollen.“ Den Ländern sei das System offenbar nicht sicher genug, das RKI weist derartige Bedenken zurück.
Aufgekommen war die Frage, als Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) auf Twitter erklärte, die vom RKI angegeben Impfdaten für sein Land seien falsch und zu niedrig. Statt der angegeben 810 seien bereits 1711 Impfungen durchgeführt worden. Mittlerweile sind es laut RKI 2715 Impfungen in Thüringen. Gerechnet pro 1000 Einwohner liegt das Land damit mit Brandenburg auf einem geteilten vorletzten Platz (1,3 Impfungen pro 1000 Einwohner). Nur Niedersachsen (1,1) weist einen niedrigeren Wert auf.