Spiel um Platz drei Schweden mit Bronze-Abo – Australien eiskalt besiegt

Spiel um Platz drei Schweden mit Bronze-Abo – Australien eiskalt besiegt

19. August 2023 Aus Von mvp-web

Stand: 19.08.2023 13:09 Uhr

Schweden hat Australiens Traum von der WM-Medaille platzen lassen. In ihrem vierten WM-Spiel um Platz drei gewannen die Europäerinnen zum vierten Mal Bronze. Die „Matildas“ beenden die WM dennoch mit ihrer besten Platzierung der Geschichte.

Von Dirk Hofmeister

Mit einem verdienten 2:0-(1:0)-Erfolg hat Schweden gegen Australien am Samstag (19.08.2023) das Spiel um Platz drei bei der Frauen-Weltmeisterschaft gewonnen. Die Tore in der umkämpften Partie im ausverkauften Stadion in Brisbane erzielten Fridolina Rolfö per Elfmeter (30.) und Kosovare Asllani (62.) per Distanzschuss. Schweden holt damit nach 2007, 2011 und 2015 zum vierten Mal WM-Bronze.

Australien Weltmeisterinnen der Herzen

Co-Gastgeber Australien blieb ohne erhoffte Medaille. Nach vier Wochen Begeisterung im Land, neuen Einschalt-Rekorden im TV, ausgelassener Stimmung in den Stadien und überfüllten Fanmeilen dürfen sich die „Matildas“ aber „Weltmeisterinnen der Herzen“ fühlen. Und so wurden sich auch im Stadion der Surf-Hochburg Brisbane im Osten des Landes gefeiert.

Australien überlässt Schweden den Ball

Im Duell der beiden Umschaltteams überließ Australien den Schwedinnen zunächst häufig den Ball. Mit den teilweise mehr als 60 Prozent Ballbesitz hatte das Team von Schweden-Coach Peter Gerhardsson zu Beginn so seine Probleme. Die „Matildas“ standen hinten dicht, setzten auf schnelle Gegenangriffe – und waren so zu Beginn der Partie das gefährlichere Team. Hayley Raso über rechts und Caitlin Foord über links brachten den Ball immer wieder gefährlich nach vorn. Superstar Sam Kerr wurde dabei häufig gesucht, sie war aber zumeist von der starken Amanda Ilestedt abgemeldet.

Schwedens Team mit den Bronzemedaillen | reuters/peled

Latte – Elfmeter – Tor

Bei der besten „Matildas“-Chance entschärfte Schwedens Torhüterin Zecira Musovic einen Raso-Schuss aufs kurze Eck (18.). Das erste Tor im Spiel erzielte dann Schweden: Nach einem Lattenkopfball von Rolfö (26.) wurde ein vorhergehender Zweikampf im Strafraum noch einmal gecheckt. Und da lief Australiens Clare Hunt Schwedens Stina Blackstenius in die Hacken, Schiedsrichterin Cheryl Foster entschied nach Video-Check auf Elfmeter. Und den verwandelte Rolfö sicher – Australiens Torfrau Mackenzie Arnold war zwar in der linken Ecke, kam aber nicht an den platziert getretenen Ball (30.).

Die „Matildas“ brauchten etwas, um den Rückstand zu verdauen. Schweden blieb in der nun hitziger werdenden Partie am Drücker. In der Nachspielzeit verhinderte Australiens starke Arnold das 0:2. Einen straffen Schuss von Kosovare Asllani konnte die 29-Jährige in höchster Not zur Seite abwehren (45.+2).

Nur ein Kerr-Torschuss, Asllani entscheidet das Spiel

Mit dem erwarteten Druck und Schwung kamen die vom schwedischen Coach Tony Gustavsson trainierten „Matildas“ aus der Pause. Die ersten Minuten gehörten den von 50.000 Fans in Brisbane frenetisch angefeuerten Gastgeberinnen. Aber gegen die gut organisierte Defensive der Schwedinnen kamen Kerr und Co. nicht durch. Kerr hatte in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit ihren ersten und lange einzigen Torschuss.

Die besseren Chancen hatte erneut Schweden: Asllani scheiterte zunächst nach toller Vorarbeit von Elin Rubensson noch an der „Matildas“-Abwehr (52.). Kurz darauf entschied die Offensivspielerin von AC Mailand dann aber die Partie: Nach Blackstenius-Ball in den Rücken der Abwehr traf Asllani aus 16 Metern ins rechte untere Eck (62.).

Polkinghorne vergibt Anschluss

Australien gab sich nicht auf und rannte weiter an – aber zumeist kopflos. Dennoch hätte der Anschluss fallen können. Doch bei der besten Chance zum 1:2 schoss Clare Polkinghorne Schwedens Torfrau Musovic aus Nahdistanz an (70.). Es war die letzte Großchance der Gastgeberinnen im Spiel.

Jubel und Tränen in Australien – Keine Party in Schweden

Nach dem Abpfiff wurden die „Matildas“ dennoch gefeiert – und nicht nur bei Aushängeschild Kerr flossen auch Tränen. Der australische Star will auch in vier Jahren noch am Start sein. Mit aktuell 16 WM-Spielen könnte sie 2027 in den „Klub der 20er“ aufsteigen.

Schweden reist zum vierten Mal mit WM-Bronze nach Hause – dort wird aber erstmal nicht gefeiert. Wegen Terrorgefahr sagten Schwedens Behörden vorerst alle Feierlichkeiten ab. Eine Party für die „Tre Kronor“ und ihr viertes Bronze soll später in geschütztem Rahmen nachgeholt werden.