Corona frisst sich in Staatskasse: Deutschland fehlen bald 300 Milliarden Euro Steuern

12. Mai 2020 Aus Von mvp-web

Die Pandemie und ihre Folgen treffen die Weltwirtschaft massiv, auch die Börsen leiden. Der Finanzmarkt strauchelt, Dax und Dow Jones pendeln zwischen neuem Einbruch und leichter Erholung, der Ölpreis spielt verrückt.

Notenbanken und Regierungen mühen sich, mit enormen Hilfspaketen Schlimmeres abzuwehren.

Bericht: Steuereinnahmen brechen 2020 um rund 100 Milliarden Euro ein

Die Corona-Krise provoziert eine massive wirtschaftliche Zäsur. Rund zwei Monate nach dem endgültigen Virus-Ausbruch in Deutschland sind bei sprunghaft angestiegenen Arbeitslosenzahlen rund zehn Millionen Beschäftigte in Kurzarbeit; parallel führt der wochenlange Shutdown zu deutlich geringeren Umsätzen für Unternehmen und mithin Steuerabgaben an den Staat.

Das macht sich nun in konkreten Zahlen bemerkbar: Die Steuerschätzer werden ihre Prognose deutlich nach unten korrigieren, wie die „Bild“ vom Montag berichtet. Demnach gehen Bund, Ländern und Gemeinden in diesem Jahr rund 100 Milliarden Euro an Steuereinnahmen verloren.

Alleine für den Bund sollen die kalkulierten Erlöse von 328,6 Milliarden Euro um fast 40 Milliarden gesenkt worden sein – womit sie erstmals seit 2009 unter dem Vorjahreswert liegen. Bei Ländern und Kommunen wird der Verlust auf etwa 60 Milliarden taxiert. Insgesamt schrumpft der Haushalt damit auf das Niveau von 2013.

In den kommenden Jahren werde sich der Trend noch verschlimmern: 2021 fließen laut Bericht statt der veranschlagten 338 Milliarden lediglich 300 Milliarden in die Staatskasse – genauso groß soll der steuerliche Gesamtverlust bis 2024 sein.

Focus Online: Montag, 11.05.2020, 14:21