Antisemitisches Flugblatt – Aiwanger hat Söders 25 Fragen beantwortet
2. September 202325 Fragen hatte Bayerns Ministerpräsident Söder seinem Vize geschickt, um die Vorwürfe um ein antisemitisches Flugblatt aus Schulzeiten aufzuklären. Am Abend lieferte Aiwanger die Antworten – jetzt ist Söder am Zug.
In der Affäre um ein antisemitisches Flugblatt hat Bayerns Vize-Regierungschef Hubert Aiwanger Fragen von Ministerpräsident Markus Söder zu den Vorwürfen schriftlich beantwortet. Seine Antworten wurden am Abend übermittelt. Die Staatskanzlei bestätigte den Eingang.
Damit erreicht die Affäre um Aiwanger einen entscheidenden Punkt: Nun ist CSU-Chef Söder am Zug und muss entscheiden, ob er Aiwanger gut einen Monat vor der Landtagswahl am 8. Oktober entlässt oder nicht. Unklar blieb, wann er diese Entscheidung öffentlich bekanntgeben wird.
Söder hatte Druck erhöht
Söder hatte den zeitlichen Druck auf Aiwanger erhöht, den Fragenkatalog vom Dienstag nun rasch zu beantworten. „Für mich ist wichtig, dass die 25 Fragen jetzt umfassend und glaubwürdig beantwortet werden, und zwar zeitnah. Und zeitnah heißt am besten noch heute, im Laufe des Tages“, hatte der Ministerpräsident am Rande eines Termins im mittelfränkischen Bechhofen erklärt.
Aiwanger hatte bereits vor einer Woche schriftlich zurückgewiesen, zu Schulzeiten das antisemitische Flugblatt geschrieben zu haben, über das die „Süddeutsche Zeitung“ in ihrer Wochenendausgabe berichtet hatte. Gleichzeitig räumte er aber ein, es seien „ein oder wenige Exemplare“ in seiner Schultasche gefunden worden. Kurz darauf gab Aiwangers älterer Bruder zu, das Pamphlet geschrieben zu haben.