Mehr illegale Einreisen: Bundespolizei MV bekommt Verstärkung
28. September 2023Die Bundespolizei in Mecklenburg-Vorpommern sieht sich gerüstet für eine Zunahme unerlaubter Einreisen über Polen. Die aktuelle Lage sei mit den zur Verfügung stehenden Mitteln gut zu bewältigen.
Nachdem Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) am Mittwoch verschärfte Grenzkontrollen angekündigt hat, erhöht die Bundespolizei auch in Mecklenburg-Vorpommern ihre Präsenz in Grenznähe. „Ja, wir haben eine Herausforderung“, sagte die stellvertretende Leiterin der Bundespolizeiinspektion Pasewalk, Manina Puck, am Donnerstag in Pasewalk.
Bundespolizei sieht sich gerüstet
Die Bundespolizei sei der Herausforderung gewachsen, so Puck. Zwar würden die aktuell 300 Mitarbeiter nicht ausreichen, sie würden aber unterstützt – durch Kräfte der Bundesbereitschaftspolizei, von der zuständigen Bundespolizeidirektion in Bad Bramstedt oder auch durch zusätzliche Zivilbeamte. Puck sprach von einer enormen Verstärkung. Mit den so zur Verfügung stehenden Mitteln sei die Lage gut zu bewältigen. Es gehe vor allem darum, Schleuser zu bekämpfen.
Schleusungen nach MV nehmen zu
Die Zahl illegal eingereister Migranten, die von der Bundespolizei in Vorpommern gefasst werden, nimmt zu. „Wir haben stark steigende Zahlen“, sagte Puck am Donnerstag. Laut Bundespolizei stellte die Inspektion in Pasewalk dieses Jahr bis einschließlich August rund 750 unerlaubte Einreisen fest, im September bereits mehr als 330. Innerhalb von fünf Tagen wurden im Kreis Vorpommern-Greifswald mehr als 140 Menschen aufgegriffen, die durch Schleuser an die deutsch-polnische Grenze gebracht wurden. Seit dem Wochenende waren mehrere größere Gruppen mit bis zu 35 Menschen – vor allem Flüchtlinge aus Syrien – in der Region aufgegriffen worden.
Deutlich stärkere Zunahme in Brandenburg und Sachsen
In den vergangenen Monaten hat die Zahl der Schleusungen vor allem über die östliche Grenze in Vorpommern, Brandenburg und Sachsen stark zugenommen. Puck wies darauf hin, dass die Zahlen in Mecklenburg-Vorpommern nicht mit dem Niveau an der südlichen deutsch-polnischen Grenze in Brandenburg und Sachsen zu vergleichen seien, wo sie wesentlich höher seien.