Schnell und unbürokratisch: Wölfe sollen leichter geschossen werden dürfen
12. Oktober 2023Jäger und Weidetierhalter hatten das schon lange gefordert. Jetzt will die Bundesregierung den Weg frei machen: Wölfe sollen leichter geschossen werden dürfen.
Wölfe sollen bereits nach dem ersten Riss Weidetieren geschossen werden dürfen. Und zwar in einem Umkreis 1.000 Meter in einem Zeitraum von 21 Tagen nach dem entsprechenden Angriff. Dabei soll für eine Abschussgenehmigung auch kein DNA-Test mehr nötig sein. Die neuen Regeln gelten für Regionen mit erhöhtem Rissvorkommen. Lemke bezeichnete das neues Verfahren als erfolgversprechend, um den Wolf zu identifizieren, der den Schaden verursacht. Denn aus Untersuchungen wisse man, dass der Wolf meistens dort angreift, wo er schon einmal war.
Lemke: „Zu Langer Prozess für Abbschussgenehmigung“
Dieser Weg sei praktikabel und unkompliziert ohne nationale oder europäische Gesetzesänderungen umsetzbar. Lemke sagte, der Prozess zu einer Abschussgenehmigung habe bisher zu lange gedauert. Ziel sei eine schnelle Regelung für die Tierhalter, da mit wachsenden Wolfspopulationen zunehmend Risse zu verzeichnen seien. Die Zahl der verletzten oder getöteten Nutztiere durch Wolfsübergriffe stieg im vergangenen Jahr auf einen neuen Höchststand von mehr als 4000. Das Wolfsvorkommen konzentriert sich auf die Gebiete von Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt.
Regionales Bestandsmanagement gefordert
Wegen der ungleichen Ausbreitung des Wolfes in Deutschland hatte Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Till Backhaus (SPD) gefordert, dass ein regionales Bestandsmanagement möglich sein sollte, um schneller und einfacher auffällige Tiere „entnehmen“ zu können.