Schwerer Fall von Mobbing: 13-Jährige in Neubrandenburg misshandelt

Schwerer Fall von Mobbing: 13-Jährige in Neubrandenburg misshandelt

27. Oktober 2023 Aus Von mvp-web
Stand: 27.10.2023 12:39 Uhr

Ein besonders schwerer Fall von Mobbing und Misshandlung beschäftigt Polizei und Staatsanwaltschaft in Neubrandenburg. Das Opfer: ein 13-jähriges Mädchen. Der Fall vom Sonntag wurde jetzt bekannt.

Nach ersten Erkenntnissen sollen Gleichaltrige die 13-Jährige über mehrere Stunden hinweg verfolgt, geschlagen, getreten und mit einem Messer bedroht haben. Die Tatverdächtigen sind vier Jungen und Mädchen im Alter von 11 bis 13 Jahren. Die Tat soll sich am Sonntag Nachmittag ereignet haben. Wie eine Polizeisprecherin weiter sagte, haben die Verdächtigen von ihren Taten auch Videos gemacht und diese verbreitet haben.

Videos zeigen Schläge und Tritte auf hilflose Schülerin

Das Material liegt dem NDR in MV vor. Dort ist zu sehen, wie das Mädchen zunächst von zwei anderen Mädchen mit Fäusten ins Gesicht geschlagen wird. Außerdem treten die mutmaßlichen Täterinnen dem am Boden liegenden Opfer mehrfach in den Bauch. Aus dem Hintergrund ist zu hören, wie ein Jugendlicher fragt: „Hast Du das Messer noch? Soll ich ihr die Kehle aufschlitzen?“ Das Zitat stammt offenbar von demjenigen, der die Tat gefilmt hat.

Zeugen schauten weg, Passanten verweigern Hilfe

Im weiteren Verlauf der Videos ist zu sehen, wie das Opfer eine Passantin um Hilfe bittet. Die Frau geht direkt an der Szene vorbei und lehnt ab, der 13-Jährigen zu helfen. Weitere Passanten sollen dem Kind außerdem Hilfe verweigert haben und weiter gegangen sein. In einem weiteren der Videos, die in sozialen Medien zu sehen gewesen sein sollen, stoßen die Täter ihr Opfer in eine Schlammpfütze. Erst als ein Anwohner aus dem Fenster laut gerufen habe, hätten die vier Kinder von ihrem Opfer abgelassen.

Polizei gibt Fall an Jugendamt ab

Die Mutter der misshandelten 13-Jährigen hat Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung erstattet. Da alle Tatverdächtigen wegen ihres Alters als nicht strafmündig gelten, hat die Polizei den Fall inzwischen an das Jugendamt abgegeben.