“ liveblog “ Krieg im Nahen Osten 07.10.23 – Tag 43 ++ Israel kündigt Feuerpause für Süd-Gaza an ++

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17. November 2023 Aus Von mvp-web

++ Israels Armee meldet Fund von Waffen in Schule ++

Stand: 17.11.2023 17:23 Uhr

Die israelische Armee hat nach eigener Darstellung in einer Schule und einer Kita im Norden des Gazastreifens viele Waffen der islamistischen Hamas gefunden. In Ägypten sind Dutzende Verletzte aus dem Gazastreifen angekommen.


  • Israel kündigt Feuerpause für Süd-Gaza an
  • Human Rights Watch warnt vor Seuchenausbruch in Gaza
  • Netanyahu: Es gelingt uns nicht, zivile Opfer zu minimieren
  • Syrien: Israelische Raketen abgefangen

17:11 Uhr

Israels Armee meldet Fund von Waffen in Schule und Kita

Die israelische Armee hat nach eigener Darstellung Dutzende Mörsergranaten der islamistischen Hamas in einer Kindertagesstätte im Norden des Gazastreifens gefunden. Ein Teil der Einrichtung habe als Lager für die Granaten gedient, hieß es in einem vom Militär veröffentlichten Video. Auch in einer Grundschule hätten Soldaten zahlreiche Waffen der Terrororganisation entdeckt. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

16:24 Uhr

Mehr als 70 Verletzte aus Gazastreifen in Ägypten angekommen

Mehrere Dutzend verletzte Menschen aus dem Gazastreifen sind nach Angaben des Ägyptischen Roten Halbmonds (ERC) in Ägypten angekommen. 73 verletzte Palästinenser hätten das abgeriegelte Küstengebiet über den Grenzübergang Rafah verlassen, sagte der ERC-Leiter im Nord-Sinai, Khaled Zayed, der Deutschen Presse-Agentur. Gemeinsam mit Begleitpersonen seien sie in Krankenhäuser im Nord-Sinai gebracht worden.

16:15 Uhr

Steinmeier empfängt Erdogan zu umstrittener Visite

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zum Auftakt seines Besuchs in Berlin empfangen. Es ist die erste Visite des türkischen Präsidenten in Deutschland seit seiner Teilnahme an der internationalen Libyen-Konferenz im Januar 2020. Themen der Gespräche sollen nach Angaben der Bundesregierung unter anderem der Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas sowie das Migrationsabkommen zwischen EU und Ankara sein. Erdogans Besuch wird von scharfer Kritik begleitet. Der türkische Staatschef hatte Israel unter anderem als „Terrorstaat“ gebrandmarkt.

15:19 Uhr

Arzt: Kaum noch Vorräte im Al-Schifa-Krankenhaus

Im Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt gehen nach Angaben eines Arztes die Vorräte an Nahrungsmitteln und Wasser aus. Die vom israelischen Militär bereitgestellten Hilfsgüter seien „sehr, sehr minimal“, sagte Ahmed El Mochallalati der Nachrichtenagentur Reuters am Telefon. Israelische Soldaten durchsuchten den Gebäude-Komplex nach wie vor, hätten aber „nichts gefunden“. Israel wirft der radikal-islamistischen Hamas vor, unter dem Gebäudekomplex eine Kommandozentrale und Verbindungstunnel eingerichtet zu haben. Die Hamas bestreitet dies.

14:57 Uhr

Nahostkonflikt in den Niederlanden: Bitte keine Eskalation im eigenen Land

Die Niederlande gelten als einer der treuesten Verbündeten Israels. Doch im aktuellen Nahost-Konflikt hält sich das Land zurück – und bemüht sich um Neutralität.

In Den Haag wird ein ein Abendgebet von Juden, Christen und Muslimen abgehalten

17.11.2023

14:54 Uhr

Tausende demonstrieren in arabischen Ländern in Solidarität mit Gaza

Tausende Menschen sind in verschiedenen arabischen Ländern erneut in Solidarität mit den Menschen im Gazastreifen auf die Straße gegangen. In Jordanien fanden sich sechs Wochen nach Beginn des Gaza-Kriegs die Teilnehmer nach dem Freitagsgebet zu einem „Solidaritätsmarsch“ in der Hauptstadt Amman zusammen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Petra berichtete. Auf Bildern waren Hunderte Demonstranten zu sehen.

Auch im Libanon gingen Augenzeugen zufolge Hunderte Demonstranten in der Hauptstadt Beirut in „Solidarität mit dem palästinensischen Volk“ auf die Straße. Sie zeigten in Tücher gewickelte Puppen, die die bei israelischen Militäreinsätzen getöteten Kinder in Gaza symbolisieren sollten. Auch in anderen Teilen des Mittelmeerstaates gab es Demonstrationen. In Online-Netzwerken waren Bilder zu sehen, wie Menschen auch in der katarischen Hauptstadt Doha ihre Solidarität mit den Palästinensern ausdrückten. Laut Augenzeugen versammelten sich Tausende Menschen nach dem Freitagsgebet außerhalb der zentralen Moscheen.

13:31 Uhr

Regierungskreise: Israel genehmigt täglich zwei Lkw-Ladungen Treibstoff

Israels Kriegskabinett gibt nach Angaben eines Regierungsvertreters grünes Licht für täglich zwei Lkw-Ladungen Treibstoff in den Gazastreifen. Damit solle dazu beigetragen werden, den Bedarf der UN-Hilfsorganisationen zu decken. Die Entscheidung zur Erteilung der Genehmigungen sei auf Bitten der US-Regierung erfolgt. Die UN-Hilfslieferungen in den Gazastreifen waren zuvor abermals ausgesetzt worden. Als Grund wurden die Treibstoffknappheit und der Zusammenbruch der Kommunikationsmöglichkeiten über Handy, Telefon und Internet genannt. Die Lkw-Lieferungen ließen sich so nicht koordinieren, hieß es.

12:41 Uhr

WHO will Feldlazarette im Gazastreifen errichten

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will nach den schweren Zerstörungen durch israelische Angriffe im Gazastreifen Feldlazarette einrichten. Das sagte der WHO-Vertreter für die besetzten Palästinensergebiete, Richard Peeperkorn. Er sprach aus Jerusalem via Videolink zu Reportern in Genf. Vor Beginn des Gaza-Kriegs habe es dort rund 3500 Krankenhausbetten gegeben. Heute stünden in dem abgeriegelten Küstengebiet nur noch 1400 zur Verfügung. Der Bedarf liege aber wegen der vielen Verletzungen bei 5000. Zudem müssten so bald wie möglich 50 bis 60 schwerkranke Patientinnen und Patienten pro Tag aus dem Gazastreifen gebracht werden, um in Ägypten adäquat versorgt werden zu können. Auch die Versorgung in Arztpraxen sei schwer beeinträchtigt, höchstens 60 Prozent seien noch im Einsatz. Ob Israel Hinweise gegeben hat, dass es der Evakuierung und der Einrichtung von Feldlazaretten zustimmen würde, ließ Peeperkorn offen.

12:38 Uhr

Vier Extra-Folgen von „Checker Tobi“ zum Nahost-Konflikt

Kinderfernsehstar „Checker Tobi“ versucht in vier Extra-Folgen unter dem Titel „CheX! Spezial“ den Konflikt kindgerecht zu erklären, wie der Bayerische Rundfunk mitteilt. Seit am 7. Oktober die Terrororganisation Hamas aus dem Gazastreifen Israel angegriffen habe und Israel mit einem Gegenangriff reagiere, seien düstere Nachrichten und Bilder aus dem Nahen Osten an der Tagesordnung, hieß es. Eindrücke, zu denen Kinder viele Fragen hätten. „Checker Tobi“ versucht laut Mitteilung zu erläutern, was die Gründe für die Kämpfe sind, wie es den Menschen vor Ort geht und was der Konflikt mit den Menschen in Deutschland zu tun hat. Dazu spreche er mit einer Journalistin, die in Israel arbeite, und mit Experten aus Deutschland. Der zehnjährige Kerem aus Jerusalem berichte, wie er den 7. Oktober erlebt habe, und Mädchen und Jungen aus Israel und dem Gazastreifen erzählten, was sie sich gerade besonders wünschten. Mit dem Rabbiner Elias und dem Imam Ender unterhalte sich Tobi darüber, wie Hass zwischen Anhängern verschiedener Religionen aufgelöst werden könne.

12:30 Uhr

Angehörige der Geiseln marschieren aus Protest nach Jerusalem

Etwa 240 Geiseln werden noch in der Gewalt der Hamas vermutet. Ihre Familien leben seit fast sechs Wochen in großer Unsicherheit. Hunderte Angehörige sind zu einem Protestmarsch nach Jerusalem unterwegs.

Angehörige der Geiseln bei einem Protestmarsch von Tel Aviv nach Jerusalem.

reportage 16.11.2023

12:30 Uhr

Tote und Verletzte nach Luftangriffen im Süden des Gazastreifens

Israel hat am Donnerstagabend und Freitagmorgen im Süden des Gazastreifens zwei Wohnhäuser bombardiert, wie Überlebende berichteten, die Tote und Verletzte ins Hauptkrankenhaus der Stadt Chan Junis begleiteten. Ein Journalist der Nachrichtenagentur AP, der die Ankunft der Menschen beobachtete, sah nach eigenen Angaben drei Tote und Dutzende Verletzte, darunter Babys und Kleinkinder, des Angriffs vom Freitag. Der Angriff am Donnerstagabend tötete elf Mitglieder einer Familie, die aus der Hauptkampfzone in der Stadt Gaza in Richtung Süden geflohen war. Dazu hatte das israelische Militär Zivilisten in den vergangenen Tagen und Wochen aufgefordert. Die Angriffe trafen Bani Suheila, ein Gebiet westlich von Chan Junis im Süden des dicht besiedelten Küstenstreifens.

Sendungsbild | ARD-aktuell

Wegen der vielen zivilen Opfer im Gazastreifen wächst der internationale Druck auf Israel

Ilanit Spinner, BR, tagesschau, 17.11.2023 12:00 Uhr
12:12 Uhr

Bericht: BKA meldet rund 3.300 Straftaten zum Nahost-Konflikt

Rund 3.300 Straftaten mit Bezug zum Nahost-Konflikt hat das Bundeskriminalamt (BKA) nach Medienangaben deutschlandweit seit dem Angriff der Hamas auf Israel erfasst. Dabei handele es sich vor allem um Fälle von Sachbeschädigung, Volksverhetzung und Widerstandsdelikten, berichtet der „Spiegel“ und beruft sich dabei auf BKA-Angaben. Im Rahmen von Demonstrationen sei es außerdem zu mehreren hundert Gewalttaten gekommen.

Fast drei Viertel der in Deutschland verübten Straftaten stuft die Polizei demnach als „politisch motivierte Kriminalität – ausländische Ideologie“ ein. In diesen Fällen liegen nach BKA-Definition Anhaltspunkte dafür vor, dass eine aus dem Ausland stammende nicht-religiöse Ideologie der Tat zugrunde liegt. Hingegen ist die Zahl der als islamistische Gefährder eingestuften Personen laut BKA seit Jahresbeginn zurückgegangen.

11:26 Uhr

WHO besorgt wegen Ausbreitung von Krankheiten in Gaza

Die Weltgesundheitsorganisation WHO zeigt sich alarmiert wegen der Ausbreitung von Krankheiten im Gazastreifen. Man sei deswegen „extrem besorgt“, sagte der WHO-Gesandte für die Palästinensischen Gebiete, Richard Peeperkorn. In dem dicht besiedelten Küstengebiet seien mehr als 70.000 Fälle von akuten Atemwegsinfektionen und über 44.000 Fälle von Durchfall registriert worden seien. Die Zahlen seien deutlich höher als erwartet.

11:11 Uhr

Israel kündigt Feuerpause für Süd-Gaza an

Israels Armee hat erneut Bewohner in mehreren Stadtvierteln Gazas zur Evakuierung aufgefordert. Bis 16 Uhr Ortszeit (15 Uhr MEZ) sollten die drei Wohngebiete unverzüglich verlassen werden, schrieb ein Sprecher der Armee auf Arabisch auf der Online-Plattform X, vormals Twitter.

Zudem kündigte er im Süden des Gazastreifens für mehrere Stunden eine „taktische Pause“ westlich der Stadt Rafah für humanitäre Zwecke an. In der Gegend liegt auch der Grenzübergang nach Ägypten. Israel bombardierte auch heute wieder den Süden des Palästinensergebietes. Der Einsatz von Soldaten am Boden ist bislang auf den Norden des Gaza-Streifens beschränkt. Die Armee will diesen aber ausweiten, um die Terrororganisation Hamas zu bekämpfen.

Sendungsbild | ARD-aktuell

Israel will Bodenoffensive auf Orte im südlichen Gazastreifen ausweiten

Sophie von der Tann, ARD Tel Aviv, tagesschau, 17.11.2023 14:00 Uhr
10:54 Uhr

Palästinenser: Noch etwa 800.000 Menschen im Norden des Gazastreifens

Im nördlichen Teil des Gazastreifens sollen sich fast sechs Wochen nach Kriegsbeginn immer noch etwa 800.000 Menschen aufhalten. Das berichtet das UN-Nothilfebüro OCHA unter Berufung auf die palästinensische Statistikbehörde (PCBS) im Westjordanland. Auf welcher Erhebung diese Schätzung beruhte – inmitten von Kriegschaos und angesichts der Präsenz des israelischen Militärs im Norden des abgeriegelten Küstengebiets – ist teils unklar. Die Behörde sprach davon, sich bei der Schätzung unter anderem auf Daten der Telekommunikationsunternehmen zu stützen. Unabhängig überprüfen lassen sich die Informationen derzeit nicht.

Die Angaben würden bedeuten, dass nur ein Drittel der Bevölkerung, die dort vor dem 7. Oktober lebte, das Gebiet verlassen hat, also etwa 400.000 Menschen. Insgesamt sind nach UN-Angaben etwa 1,6 der 2,3 Millionen Menschen im Gazastreifen wegen der israelischen Angriffe auf der Flucht. Tausende Wohnhäuser sind zerstört worden.

Karte Gazastreifen mit den von der israelischen Armee kontrollierten Gebieten

Graue Flächen: Bebaute Flächen im Gazastreifen. Schraffur: Israelische Armee

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

10:19 Uhr

Militante Palästinenser bei Einsatz im Westjordanland getötet

Bei einem israelischen Militäreinsatz in Dschenin im Westjordanland sind mehrere militante Palästinenser getötet worden. Drei Menschen seien bei einem israelischen Luftangriff ums Leben gekommen, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. 15 weitere seien bei dem mehrstündigen Militäreinsatz verletzt worden. Bei den Toten handelt es sich palästinensischen Berichten zufolge um Mitglieder der Dschenin-Brigaden, die der Terrororganisation Islamischer Dschihad nahestehen.

Israels Militär wiederum sprach von „mindestens fünf getöteten Terroristen“. Eine bewaffnete „Terrorzelle“ sei bei dem Einsatz aus der Luft angegriffen worden, teilte die Armee mit. Zudem sei auf Angreifer geschossen worden, die Sprengsätze geworfen sowie auf die Soldaten geschossen hätten, hieß es. Acht Verdächtige seien festgenommen sowie Waffen und Munition beschlagnahmt worden, hieß es weiter.

10:10 Uhr

Israels Sicherheitsrat diskutiert Todesstrafe für Terroristen

Der israelische Nationale Sicherheitsrat will über die möglichen diplomatischen Folgen einer Einführung der Todesstrafe für Terroristen beraten. Diskutiert werden soll ein Gesetzentwurf des israelischen Ministers für nationale Sicherheit, dem Rechtsradikalen Itamar Ben Gvir (Jüdische Stärke), der im März in einer Vorabstimmung vom Parlament gebilligt wurde, berichtete die Zeitung „Haaretz“. Dem Vorschlag zufolge sollen Gerichte verpflichtet werden, die Todesstrafe gegen jeden zu verhängen, der wegen der Tötung eines israelischen Staatsbürgers in einer nationalistischen Tat verurteilt wird. Der Entwurf zielt auf die Verfolgung arabischer Terroristen ab.

Israel hat die Todesstrafe für gewöhnliche Straftaten und in Friedenszeiten 1954 abgeschafft. In Kriegszeiten, in Fällen von Genozid, Verbrechen gegen die Menschlichkeit sowie gegen das jüdische Volk ist die Todesstrafe weiterhin zugelassen. 1962 wurde der Holocaust-Organisator Adolf Eichmann wegen „Verbrechen gegen das jüdische Volk“ hingerichtet. Es war die erste und einzige Hinrichtung in der Geschichte des Staates Israels.

10:04 Uhr

Menschen laut Welternährungsprogramm in Gaza vom Hungertod bedroht

In den Gazastreifen gelangen nach Angaben einer Sprecherin des Welternährungsprogramms aktuell nur noch zehn Prozent der täglich benötigten Lebensmittel. Fast alle der 2,3 Millionen Bewohner bräuchten Nahrung, und Dehydrierung sowie Unterernährung nähmen zu, sagte WFP-Sprecherin Abeer Etefa. „Die Menschen sind unmittelbar vom Hungertod bedroht“, erklärte sie in Kairo. Da nur wenige Lastwagen mit Hilfslieferungen in den Gazastreifen gelangten und es keinen Treibstoff gebe, um die Waren zu transportieren und zu verteilen, könne das Hilfswerk nichts gegen die Hungerkrise ausrichten. „Die bestehenden Ernährungssysteme im Gazastreifen brechen im Grunde zusammen.“

09:17 Uhr

Israels Militär bestätigt: Soldat und Attentäter bei Anschlag getötet

Bei einem Anschlag an einer israelischen Militärsperre südlich von Jerusalem sind nach Militärangaben ein Soldat und drei Angreifer getötet worden. Militärsprecher Daniel Hagari bestätigte damit am Donnerstagabend vorige Informationen von Polizei und israelischen Medien, die sich auf den Rettungsdienst beriefen. Der bewaffnete Arm der islamistischen Hamas im Gazastreifen, die Kassam-Brigaden, bekannte sich zu dem Anschlag. Die Angreifer hatten an dem Checkpoint des Militärs das Feuer eröffnet. Hagari zufolge hatten die Attentäter aus Hebron im Westjordanland Pläne, einen größeren Anschlag zu verüben. Medienberichten zufolge wollten sie nach Jerusalem gelangen.

08:50 Uhr

Syrien meldet israelische Angriffe nahe Damaskus

Das israelische Militär hat laut einem Bericht der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur mehrere Posten nahe der Hauptstadt Damaskus angegriffen. Dabei sei Sachschaden entstanden, Opfer habe es nicht gegeben, berichtete Sana. Unter Berufung auf ein nicht genanntes Mitglied des Militärs hieß es, die syrische Flugabwehr habe die meisten der Raketen am frühen Morgen abgeschossen, bevor sie ihr Ziel erreicht hätten. Vom israelischen Militär lag zunächst keine Bestätigung für den Angriff vor.

08:40 Uhr

Bundestagsvizepräsidentin: Erdogan könnte auf Hamas einwirken

Der Besuch des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan in Deutschland kann aus Sicht der Bundestagsvizepräsidentin Aydan Özuguz wichtig für die Deeskalation im Nahost-Konflikt sein. Erdogan habe „unbestreitbar“ Kontakte zur Hamas und könne beschwichtigend einwirken, sagte Özuguz dem rbb. Trotz „gravierender Differenzen“ zwischen Deutschland und der Türkei sei es gerade in der aktuellen Konfliktsituation deshalb wichtig, im Gespräch zu bleiben.

Recep Tayyip Erdogan spricht zu seinen Anhängern in Ankara. (Archivfoto: 7.10.2023)

17.11.2023

08:19 Uhr

Israels Militär: Lieferung von Wasser und Essen für Schifa-Klinik

Israels Militär hat dem Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen nach eigenen Angaben mehr als 4000 Liter Trinkwasser und 1500 Essensrationen geliefert. Das teilte das Militär auf der Plattform X, vormals Twitter, mit. Fotos zeigten einen Lastwagen mit Wasserflaschen und das Abladen einer Palette durch einen Gabelstapler. Die Informationen des Militärs ließen sich zunächst nicht unabhängig bestätigen.

Israels Militär hatte am frühen Mittwochmorgen berichtet, Soldaten seien in das größte Krankenhaus in der Stadt Gaza eingedrungen. Der Einsatz schien am Freitag weiter anzudauern – ungeachtet internationaler Proteste gegen den Militäreinsatz in einem Krankenhaus. Israel wirft der islamistischen Hamas vor, die Klinik als Terrorstützpunkt zu missbrauchen.

07:51 Uhr

Human Rights Watch warnt vor Ausbruch von Seuchen in Gaza

Human Rights Watch hat angesichts von mangelndem sauberen Trinkwasser im Gazastreifen vor einer Verbreitung von Krankheiten wie Cholera und Typhus in dem Küstenstreifen gewarnt. Gesundheitsexperten befürchteten wegen des Mangels an sauberem Wasser einen baldigen Ausbruch von Infektionskrankheiten im Gazastreifen, erklärte Human Rights Watch.

Die in New York ansässige Menschenrechtsorganisation forderte Israel auf, seine Blockade des Gazastreifens unverzüglich zu beenden. Israel riegelte den Gazastreifen nach dem Terrorangriff der Hamas auf sein Gebiet am 7. Oktober ab. Seither ist dort der Zugang zu Wasser, Strom und Treibstoff eingeschränkt oder unterbrochen. Eine begrenzte Menge Wasser kommt aus Israel und Ägypten, die meisten Menschen müssen aber örtliche Vorräte nutzen. Von diesen sind laut den UN 96 Prozent für den menschlichen Konsum ungeeignet.

07:51 Uhr

Mediengruppe beunruhigt über Ausfall von Telekommunikation in Gaza

Das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) zeigt sich zutiefst beunruhigt über den Zusammenbruch der Internet- und Telefonverbindungen im Gazastreifen. Ägypten und Israel müssten erlauben, dass Treibstoff zur Stromerzeugung in das Gebiet gelange, forderte die Organisation mit Sitz in New York. Der Ausfall aller Kommunikationsdienste stelle ein „extremes Risiko für das Leben von Journalisten dar, die in Gaza berichteten, und für deren Berichterstattung“. Indem dem Gazastreifen Treibstoff vorenthalten werde, verhindere die israelische Regierung zudem, dass Journalisten vor Ort die Welt mit Neuigkeiten zum Krieg versorgen könnten, kritisierte Sherif Mansour, CPJ-Programmkoordinator für den Nahen Osten und Afrika. Damit werde die internationale Gemeinschaft „anfällig für tödliche Propaganda, Desinformation und Fehlinformation“.

Der palästinensische Anbieter Paltel hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass die Festnetz-, Mobilfunk- und Internetverbindungen im Gazastreifen wegen Mangels an Treibstoff für Energieerzeugung zusammengebrochen seien.

07:26 Uhr

Israelisches Militär: Leiche von gefangener Soldatin geborgen

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben die Leiche einer seiner Soldatinnen geborgen, die von der Hamas gefangen genommen worden sei. Die Hamas habe die Soldatin in einem Gebäude in der Nähe des Al-Schifa-Krankenhauses in Gaza-Stadt festgehalten, teilte das Militär mit. Am Dienstag hatte das Militär den Tod der Soldatin bestätigt, nachdem die Hamas zunächst ein Video veröffentlicht hatte, das die Soldatin lebend zeigte. Es folgten Bilder, die laut Hamas die Leiche der Soldatin zeigten, die bei einem israelischen Angriff getötet worden sei.

Menschen suchen Zuflucht in der Umgebung des Al-Schifa-Krankenhauses. (Archiv)

17.11.2023

02:56 Uhr

Netanyahu: Es gelingt uns nicht, zivile Opfer zu minimieren

Die israelischen Streitkräfte versuchen nach Angaben der Regierung, den Militäreinsatz im Gazastreifen mit einem Minimum an zivilen Opfern zu beenden. „Das versuchen wir, aber leider gelingt es uns nicht“, sagte Ministerpräsident Benjamin Netanyahu in einem am Donnerstag ausgestrahlten Interview des US-Fernsehsender CBS. „Jeder Tod eines Zivilisten ist eine Tragödie. Wir versuchen alles in unserer Macht Stehende zu tun, um Zivilisten aus der Gefahrenzone zu bringen, während die Hamas alles tut, um sie dort festzuhalten.“

02:54 Uhr

Blinken fordert Maßnahmen gegen Gewalt durch Siedler im Westjordanland

US-Außenminister Antony Blinken hat von Israel Maßnahmen zur Bekämpfung der Gewalt durch Siedler gegen Palästinenser im Westjordanland gefordert. In einem Telefonat mit dem israelischen Oppositionsführer Benny Gantz betonte Blinken nach Angaben von Außenministeriumssprecher Matthew Miller „die dringende Notwendigkeit konkreter Maßnahmen zur Entschärfung der Spannungen im Westjordanland – insbesondere durch die Bekämpfung der zunehmenden Gewalt durch extremistische Siedler“.

Demnach tauschten sich Blinken und Gantz auch über eine Beschleunigung der Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen sowie über Bemühungen zur Befreiung der von der Hamas gehaltenen Geiseln aus.

02:42 Uhr

Syrien: Israelische Raketen abgefangen

Die syrische Armee hat nach eigenen Angaben mehrere israelische Raketen abgefangen, die von den Golanhöhen aus auf die Umgebung der Hauptstadt Damaskus abgefeuert worden seien. Einige der Raketen hätten Sachschaden verursacht. Das israelische Militär lehnte eine Stellungnahme dazu ab.

01:14 Uhr

Militär: Vier Tote bei Schießerei im Westjordanland

Bei einer Schießerei an einer Kontrollstelle im Westjordanland sind nach Angaben der israelischen Streitkräfte vier Menschen getötet worden. Israelische Soldaten und Polizisten hätten drei mutmaßliche Terroristen der islamistischen Hamas aus Hebron an dem Checkpoint nahe Jerusalem erschossen, teilte das Militär am Donnerstagabend mit. Die Angreifer hätten einen Angriff auf die israelischen Truppen geplant. Bei der Schießerei kam auch ein israelischer Soldat ums Leben.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

00:50 Uhr

Israel: Kurz vor Zerstörung des Militärsystems der Hamas im Norden

Nach Angaben der Armee ist Israel kurz davor, das militärische System der radikal-islamistischen Palästinenser-Gruppe Hamas im nördlichen Gazastreifen zu zerstören. Israel hat Flugblätter verteilt in denen die Zivilbevölkerung aufgefordert wurde, nun auch vier Städte im südlichen Gazastreifen zu verlassen.