“ liveblog “ Krieg im Nahen Osten 07.10.23 – Tag 51 ++ 100 Lkw mit Hilfsgütern erreichen Gaza ++

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25. November 2023 Aus Von mvp-web

Stand: 25.11.2023 15:43 Uhr

Im Gazastreifen sind heute bereits mehr als 100 weitere Lkw mit Hilfsgütern angekommen, wie der Rote Halbmond berichtet. Israel bereitet sich auf die Freilassung 13 weiterer Geiseln vor.


  • Lieferung von Hilfsgütern und Treibstoff nach Gaza geht weiter
  • Noch 20 Thailänder in Geiselhaft im Gazastreifen
  • Weitere 13 Israelis sollen heute freikommen

15:43 Uhr

Israelisches Militär: Hamas lässt 13 Geiseln frei

Die militant-islamistische Hamas wird nach Angaben des israelischen Militärs im Laufe des Tages 13 Geiseln freilassen. Im Gegenzug sollten 39 Palästinenser freikommen, sagte Militärsprecher Olivier Rafowicz im französischen Sender BFMTV.

15:01 Uhr

Zehntausende in London fordern dauerhaften Waffenstillstand

Zehntausende Menschen haben in London erneut für einen dauerhaften Waffenstillstand im Gazastreifen demonstriert. Nach Kritik an einigen wenigen antisemitischen und antiisraelischen Transparenten und Sprechchören bei früheren Protesten informierte die Polizei auf Flugblättern, was sie als Verstoß gegen die Demonstrationsauflagen werten werde.

Der Protestzug setzte sich am Mittag am zentralen Hyde Park in Bewegung und sollte zum Regierungsviertel Whitehall führen. Zudem fand vor der ägyptischen Botschaft eine kleinere Demonstration statt.

14:29 Uhr

Wagenknecht wirft Israel rücksichtslose Kriegsführung vor

Die ehemalige Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht hat den Kurs der israelischen und der deutschen Regierung im Nahostkrieg scharf kritisiert. „Gerade wir Deutschen haben eine besondere Verantwortung für jüdisches Leben“, sagte Wagenknecht bei einer Friedensdemonstration in Berlin. „Und wir haben die Verantwortung, das Existenzrecht Israels ohne Wenn und Aber zu verteidigen.“ Aber diese Verantwortung „verpflichtet uns nicht, die rücksichtslose Kriegsführung der Regierung Netanyahu als Selbstverteidigung schönzureden und zu unterstützen“.

13:18 Uhr

Delegation aus Katar besucht Israel

Im Rahmen des Abkommens über eine Feuerpause im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln und Häftlingen ist eine Delegation aus Katar zu Gast in Israel. Das bestätigte ein Diplomat, der über den Besuch informiert wurde, der Nachrichtenagentur DPA. Die Delegation sei Teil des katarischen „Einsatzteams“ zum laufenden Krieg in Gaza. Ihre Aufgabe sei es, weitere Schritte bei der Umsetzung des Abkommens mit den Konfliktparteien abzusprechen – wie auch mit Vermittlern in Doha. Das Team solle sicherstellen, dass „der Deal weiterhin reibungslos verläuft, und weitere Details des laufenden Abkommens besprechen“.

12:58 Uhr

Steinmeier „unendlich froh“ über Freilassung von Geiseln

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat erleichtert auf die Freilassung der ersten Geiseln aus der Gewalt der Terrororganisation Hamas reagiert. „Ich bin unendlich froh, dass die Freilassungen erster Geiseln, auch von deutschen Geiseln, begonnen haben, darunter auch die beiden kleinen Mädchen, deren Vater noch vor wenigen Wochen voller Verzweiflung hier im Schloss Bellevue vor mir saß“, sagte Steinmeier in einer Videobotschaft zu seinem bevorstehenden Besuch in Israel. Er danke den Vermittlern. Zugleich betonte Steinmeier: „Der Weg zur Beendigung des Kampfes wird und kann nur über die Freilassung der Geiseln führen. Aller Geiseln!“

Freigelassene israelische Geiseln werden in einem Fahrzeug des Roten Kreuzes transportiert.

24.11.2023
12:57 Uhr

„Auf jeden Fall Freude, aber mit gemischten Gefühlen“

Die von der militant-islamistischen Hamas und Israels Armee vereinbarte viertägige Feuerpause im Gazastreifen wird nach Auffassung von ARD-Korrespondentin Hanna Resch wie geplant eingehalten. „Wir haben von unseren Kollegen in Gaza etwa gehört, dass sie das erste Mal seit Wochen wieder Vogelgezwitscher hören konnten – weil keine Drohnen und keine Flugzeuge mehr zu hören waren“, so Resch. Es habe aber einige wenige Fälle gegeben, in denen vereinzelt Schüsse gefallen seien.

Auf die Freilassung der ersten von der Hamas verschleppten Geiseln habe die Israelische Bevölkerung insgesamt positiv reagiert. „Es sind natürlich gemischte Gefühle, weil immer noch über 200 Geiseln in Gaza gefangen gehalten werden“, sagte Resch. Auch Familienangehörige von den gestern freigelassenen Geiseln könnten sich nur eingeschränkt freuen, weil noch immer viele weitere Menschen auf ihre Freilassung warteten. „Auf jeden Fall Freude, aber mit gemischten Gefühlen“, schloss die Korrespondentin.

12:18 Uhr

Offenbar Schiff eines israelischen Reeders angegriffen

Ein Containerschiff, das einem israelischen Reeder gehört, ist im Indischen Ozean von einer mutmaßlich iranischen Drohne angegriffen worden. Die Drohne sei am Freitag explodiert und habe das Schiff beschädigt, es sei aber kein Besatzungsmitglied verletzt worden, berichtet die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf US-Sicherheitskreise.

Betroffen war die „CMA CGM Symi“, ein unter der Flagge von Malta fahrendes Schiff des in Singapur ansässigen Unternehmens Eastern Pacific Shipping – dieses wiederum wird von dem israelischen Milliardär Idan Ofer kontrolliert. „Der Angriff wurde wahrscheinlich gezielt durchgeführt, da das Schiff über Eastern Pacific Shipping mit Israel in Verbindung steht“, erklärte der private Nachrichtendienst Ambrey gegenüber der AP.

Nach Angaben der Positionsdaten veröffentlichenden Webseite MarineTraffic.com, die von der AP ausgewertet wurden, war das Automatic Identification System (AIS) des Schiffs seit Dienstag beim Verlassen des Hafens von Dschabal Ali bei Dubai ausgeschaltet. Aus Sicherheitsgründen sind Schiffe angehalten, ihr AIS zu aktivieren. Besatzungen schalten es aber aus, wenn sie den Eindruck haben, dass sie angegriffen werden könnten. Die Crew fühlte sich demnach offenbar bedroht. Das Schiff hatte das AIS bereits ausgeschaltet, als es durch das Rote Meer am Jemen vorbeigefahren war, wo die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen leben.

11:05 Uhr

Lieferung von Hilfsgütern und Treibstoff nach Gaza geht weiter

Am zweiten Tag der Feuerpause im Gazastreifen gehen die Lieferungen von Hilfsgütern und Treibstoff dorthin weiter. 100 weitere Lastwagen hätten bereits Lebens- und Arzneimittel nach Gaza gebracht, teilte der Ägyptische Rote Halbmond mit. Zudem hätten sieben Tankwagen den Grenzübergang Rafah von Ägypten in den Gazastreifen durchfahren, vier davon mit Gas zum Kochen und drei weitere mit Diesel. Am selben Tag sollten noch 260 weitere Lastwagen Hilfsgüter nach Gaza bringen.

Der Palästinensische Rote Halbmond teilte mit, am Freitag hätten dessen Teams bereits Lieferungen von 196 Lastwagen empfangen. Darunter seien acht Lkw mit medizinischen Gütern und vier mit Betten für Krankenhäuser gewesen. Das UN-Nothilfebüro OCHA hatte den Konvoi als größten seit Wiedereröffnung des Grenzübergangs am 21. Oktober bezeichnet.

10:44 Uhr

Verhandlungsexperte: „Grundlage für weiteren Austausch geschaffen“

Der Kriminologe und Verhandlungsexperte für Geiselnahmen, Thorsten Hofmann Es wurde ein Gesprächspfad gefunden und Kommunikationskanäle in die Führungsebenen beider Parteien etabliert. „Somit wurde die Grundlage für einen weiteren Austausch geschaffen. Und das ist als Erfolge zu werten, weil in so einer Situation jedes Leben zählt“, sagte er im Interview bei tagesschau24.

Zum Verhältnis, dass für eine israelische Geisel jeweils drei palästinensische Häftlinge freikommen sollen, sagte Hofmann, dies sei nicht außergewöhnlich. Israel habe auch schon mehr als 1000 Häftlinge im Austausch gegen entführte Soldaten freigelassen. Es könne zudem sein, dass noch andere Dinge mitverhandelt wurden von israelischer Seite, etwa eine angemessene medizinische Versorgung der Geiseln. Außerdem seien bislang keine Schwerverbrecher aus der Haft freigekommen; sollte dies von der Hamas gefordert werden, könne sich das Verhältnis aber auch noch ändern.

10:36 Uhr

Israel bereitet Freilassung von 42 palästinensischen Gefangenen vor

Am zweiten Tag der Feuerpause in Nahost will die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas nach israelischen Angaben 14 in den Gazastreifen verschleppte Geiseln freilassen. Ägypten habe dazu eine Liste von der Hamas mit Namen bekommen, hieß es aus Sicherheitskreisen. Im Gegenzug werde Israel heute 42 palästinensische Gefangene freilassen, teilten die israelischen Strafvollzugsbehörden mit. Man bereite diesen Schritt nun vor, erklärte die Gefängnis-Behörde.

10:07 Uhr

Zwischenfall an israelisch-libanesischer Grenze

An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon hat es nach einem Tag ohne besondere Vorkommnisse wieder einen Zwischenfall gegeben. Israels Armee schoss nach eigener Darstellung in der Nacht zum Samstag eine aus dem Libanon abgefeuerte Rakete ab, die eine israelische Drohne treffen sollte. Das Fluggerät sei nicht beschädigt worden. Als weitere Reaktion griff Israels Armee eigenen Angaben zufolge Ziele der Hisbollah im Nachbarland an. Außerdem sei im Norden Israels ein feindliches Fluggerät eingedrungen. Unklar war zunächst, woher genau es kam. Laut Militär wurde dabei Raketenalarm ausgelöst.

Nach dem Beginn der Feuerpause im Gaza-Krieg hatte am Freitag auch an der israelisch-libanesischen Grenze angespannte Ruhe geherrscht. Weder das israelische Militär noch die Hisbollah im Libanon meldeten militärische Vorfälle. Nach Angaben der Schiitenorganisation wurden allerdings israelische Kampfflugzeuge im libanesischen Luftraum gesichtet.

Karte mit Israel, Westjordanland, Gazastreifen und umliegenden Ländern.

09:10 Uhr

Yoni Asher „glücklich“ über Wiedersehen mit freigelassener Frau und Töchter

Der Israeli Yoni Asher hat nach der Freilassung der ersten Geiseln durch die radikalislamische Hamas seine Frau Doron und seine beiden kleinen Töchter wieder in die Arme schließen können. „Ich bin glücklich, dass ich meine Familie wiederhabe“, sagte Asher in einem kurzen Video, welches das Forum der Angehörigen der Geiseln und Vermissten veröffentlichte. „Es ist erlaubt, sich zu freuen, und es ist erlaubt, zu weinen“, sagte Asher, fügte jedoch hinzu: „Aber ich feiere nicht, ich werde nicht feiern, bis die letzten Geiseln zuhause sind.“

Ashers Ehefrau Doron Katz-Asher war am 7. Oktober zusammen mit ihren zwei und vier Jahre alten Töchtern und ihrer Mutter in den Gazastreifen verschleppt worden. Doron und ihre Kinder hatten die Großmutter im Kibbuz Nir Oz in der Nähe des Gazastreifens besucht, als Hamas-Kämpfer Israel überfielen.  Seitdem hatte Yoni Asher unermüdlich auf das Schicksal seiner Angehörigen aufmerksam gemacht – auch in Berlin, da seine Frau und die beiden Töchter die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen.

05:41 Uhr

Thailand: Hamas hält noch 20 unserer Staatsbürger fest

Die Hamas hält nach Angaben der thailändischen Behörden immer noch 20 thailändische Staatsangehörige als Geiseln fest. „Wir hoffen aufrichtig, dass die verbleibenden Geiseln menschlich behandelt und so bald wie möglich sicher freigelassen werden“, erklärte das Außenministerium.

Gestern waren zehn entführte Thailänder von der Hamas freigelassen worden, darunter eine Frau. Sie sollen nach 48 Stunden in einem israelischen Krankenhaus in ihre Heimat geflogen werden.

Das thailändische Außenministerium dankte den Regierungen Ägyptens, Irans, Israels, Malaysias, Katars und dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz für ihre Beteiligung an den „immensen Anstrengungen“, die zur Freilassung der thailändischen Staatsangehörigen geführt hätten. In Israel arbeiten viele Thailänder – etwa in der Landwirtschaft.

Ein thailändischer Arbeiter arbeitet auf den Feldern in der Nähe des Gazastreifens.
03.11.2023
04:10 Uhr

Klinikchefin: Geiseln körperlich in guter Verfassung

Die nach Israel zurückgekehrten Geiseln sind in Krankenhäuser in der Nähe von Tel Aviv gebracht und mit ihren Familien vereint worden. Vier Kinder, drei Mütter und eine Großmutter, seien „in den besten und fürsorglichsten Händen“ im Schneider Children’s Medical Center angekommen, zitierte die israelische Zeitung „Haaretz“ die Direktorin der Einrichtung, Efrat Baron Har Lev. „Ihre körperliche Verfassung ist gut“, fügte die Direktorin hinzu. Wie das israelische Portal Ynet berichtet, wurden am Freitagabend auch fünf Geiseln in das Wolfson Medical Center gebracht.

01:32 Uhr

Weitere 14 Israelis sollen heute freikommen

Die israelische Regierung hat eine Liste mit den Namen von weiteren Geiseln der Hamas erhalten, die im Laufe des heutigen Samstags freigelassen werden sollen. Laut Medienberichten soll es sich um 14 Israelis handeln, acht von ihnen Kinder. Ein Beamter im Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu sagte, israelische Sicherheitsbeamte prüften die Liste.

Nach Beginn der Feuerpause war gestern eine erste Gruppe von 24 Geiseln – 13 Israelis und elf Ausländer – freigekommen, die vor sieben Wochen von Hamas-Terroristen in den Gazastreifen verschleppt worden waren. Darunter waren vier Doppelstaatler, die auch die deutsche Staatsangehörigkeit haben.

Freigelassene israelische Geiseln werden in einem Fahrzeug des Roten Kreuzes transportiert.

24.11.2023
00:10 Uhr

WHO besorgt über Schicksal von Chef der Al-Schifa-Klinik

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich besorgt geäußert über das Schicksal des von Israel festgenommenen Leiters des Al-Schifa-Krankenhauses im Gazastreifen. Ihr lägen keine Informationen „über das Wohlergehen“ des Klinik-Chefs und vier weiterer medizinischer Mitarbeiter vor, teilte die WHO mit.

Mohammed Abu Salmija war demnach am Mittwoch festgenommen worden, zusammen mit fünf weiteren Mitarbeitern des Palästinensischen Roten Halbmonds und des palästinensischen Gesundheitsministeriums. Zwei von ihnen seien inzwischen freigelassen worden. Das Schicksal der vier anderen Festgenommenen sei unklar, erklärte die WHO.

Die israelische Armee war in der vergangenen Woche auf das Gelände des Al-Schifa-Krankenhauses vorgedrungen, unter dem sie eine Einsatzzentrale der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas identifiziert hat. Am Sonntag erklärte die Armee, einen 55 Meter langen Tunnel in zehn Metern Tiefe unter der Klinik sowie ein Waffenlager gefunden zu haben. Der Großteil der Patienten sowie die Belegschaft und vertriebene Zivilisten wurden bereits aus dem Krankenhaus evakuiert.