“liveblog” Krieg in Nahost ++ Erneut Raketenalarm in Zentralisrael ++

“liveblog” Krieg in Nahost ++ Erneut Raketenalarm in Zentralisrael ++

8. Januar 2024 Aus Von mvp-web

Stand: 08.01.2024 18:27 Uhr

In Tel Aviv und anderen Städten Israels wurde Raketenalarm ausgelöst. Die Terrormiliz Hisbollah bestätigt, dass der Kommandeur Wissam Al-Tauil ums Leben gekommen ist – Details nannte sie aber nicht.


  • Erneut Raketenalarm in Zentralisrael
  • Hisbollah bestätigt Tod von Kommandeur Wissam Al-Tauil
  • Sicherheitskreise: Hisbollah-Kommandeur im Libanon getötet
  • Baerbock ruft zum Schutz von Zivilisten auf
  • Reporter ohne Grenzen kritisiert Israel scharf
  • Blinken warnt vor einer Ausweitung des Konflikts

18:27 Uhr

UN fordern Rechenschaft für Verbrechen gegen Israeli

Experten der Vereinten Nationen (UN) fordern, die Täter brutaler Tötungen, Entführungen und Sexualverbrechen gegen Israelis am 7. Oktober 2023 juristisch zur Rechenschaft zu ziehen. “Die wachsende Zahl an Beweisen für die Berichte über sexuelle Gewalt ist besonders erschütternd”, sagten Alice Jill Edwards, die UN-Sonderberichterstatterin für Folter und Morris Tidball-Binz, UN-Sonderberichterstatter für willkürliche Hinrichtungen.

Edwards und Tidball-Binz wiesen auf mutmaßliche Gruppenvergewaltigungen sowie Verstümmelungen und Schusswunden in den Genitalbereich hin. Dabei handle es sich nicht nur um sexuelle Folter und Kriegsverbrechen, sondern möglicherweise auch um Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

“Es gibt nichts, was dieses Taten rechtfertigt”, sagten sie. Die Fachleute forderten die Anerkennung aller Opfer sowie die Untersuchung und juristische Verfolgung der Taten. Die beiden Fachleute richteten ihre Forderungen an palästinensische Vertreter und an die Hamas. Eine Kopie ihres Briefes ging an Israel.

18:11 Uhr

Erneut Raketenalarm in Zentralisrael

In südlichen Vorstädten der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv und auch weiter östlich im Zentrum des Landes hat es nach Angaben der Armee erneut Raketenalarm gegeben. Die Sirenen heulten und auch in Tel Aviv selbst waren dumpfe Explosionen in der Ferne zu hören, Fensterscheiben klirrten.

In den betroffenen Gebieten eilten Menschen in die Schutzräume. Angaben zu Schäden oder Opfern gab es zunächst nicht. Die Explosionen rührten vermutlich von Israels Raketenabwehrsystem “Iron Dome” (Eisenkuppel) her, das anfliegende feindliche Raketen noch in der Luft zerstört.

Militante Palästinenser aus dem Gazastreifen hatten zuletzt in der Neujahrsnacht Raketen Richtung Tel Aviv abgefeuert. Laut Militärangaben sind seit Beginn des Gaza-Krieges mehr als 13.000 Raketen von dem Küstenstreifen aus auf Israel abgefeuert worden. Rund ein Fünftel davon schlug noch im Gazastreifen selbst ein.

17:55 Uhr

Scholz mahnt Schutz der Zivilbevölkerung an

Bundeskanzler Olaf Scholz hat im Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas einen besseren Schutz der Zivilbevölkerung im Gazastreifen gefordert. “Die israelische Regierung muss alles in ihrer Macht Stehende dafür tun, dass die Zivilbevölkerung in Gaza in diesem Konflikt besser geschützt wird und deutlich besseren Zugang zu humanitären Hilfeleistungen erhält”, sagte Scholz in Berlin bei einer Pressekonferenz mit dem luxemburgischen Ministerpräsidenten Luc Frieden.

Es stehe fest, dass Israel “im Rahmen des humanitären Völkerrechts handeln” müsse. “Die humanitäre Versorgung in den palästinensischen Gebieten ist prekär, die Warnungen internationaler Hilfsorganisationen dürfen nicht ignoriert werden”, sagte Scholz.

Der SPD-Politiker betonte jedoch, der Krieg könne “sofort enden”. Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas müsse ihr “menschenverachtendes Treiben beenden”, zwei Millionen Bewohner des Gazastreifens müssten “aus der Geiselhaft entlassen” werden und die Hamas-Führung müsse sich ergeben.

17:45 Uhr

Blinken spricht mit Saudi-Arabiens Kronprinzen

Bei seiner Nahost-Mission ist US-Außenminister Antony Blinken in Saudi-Arabien mit dem Kronprinzen und De-facto-Herrscher Mohammed bin Salman zusammengetroffen. Bei dem privaten Treffen in der historischen Oase al-Ula sollte es laut einem hochrangigen US-Beamten darum gehen, wie eine Ausweitung des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf die Region verhindert werden kann.

Auch die Angriffe der vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen dürften bei dem Treffen demnach erörtert worden sein. Zudem sollte auch eine mögliche Normalisierung der Beziehungen zu Israel zur Sprache kommen, nachdem die ersten Gespräche darüber wegen des Krieges zwischen Israel und der Hamas auf Eis gelegt worden waren.

17:31 Uhr

Video von mutmaßlicher israelischer Geisel veröffentlicht

Die militante Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad hat ein Video veröffentlicht, in dem nach ihren Angaben eine aus Israel in den Gazastreifen entführte Geisel zu sehen ist. In dem Video des bewaffneten Arms der Organisation fordert der Mann die israelischen Behörden auf, sich für seine Freilassung einzusetzen und an einem Austausch mit palästinensischen Gefangenen zu arbeiten. Er spricht auf Englisch und Hebräisch und sagt, es sei Freitag, der 5. Januar.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

16:59 Uhr

UN beklagt Tod von Journalisten in Gaza

Nach dem Tod von zwei palästinensischen Journalisten im Gazastreifen hat sich die UNO “sehr besorgt” über hohe Opferzahl gezeigt und eine Untersuchung verlangt. “Sehr besorgt über die hohe Zahl der Todesopfer unter Medienschaffenden im Gazastreifen”, erklärte das Büro des UN-Menschenrechtskommissars im Onlinedienst X, dem ehemaligen Twitter.

Alle Fälle müssten gründlich und unabhängig untersucht werden, “um die strikte Einhaltung des Völkerrechts sicherzustellen und Verstöße strafrechtlich zu verfolgen”.

16:18 Uhr

Hapag-Lloyd will keinen Handel mit Huthi-Rebellen eingegangen sein

Deutschlands größte Container-Reederei Hapag-Lloyd hat einen Bericht zurückgewiesen, das Unternehmen habe sich mit jemenitischen Huthi-Milizen auf einen Deal eingelassen, um Angriffe im Roten Meer zu vermeiden. “Wir dementieren klar”, erklärte ein Sprecher der Reederei. Auch der Konkurrent Maersk versicherte, es gebe keine solche Übereinkunft.

Das Branchenportal Shippingwatch hatte von einem solchen Deal berichtet. Die Huthi-Rebellen haben sich mit der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas im Gaza-Krieg mit Israel solidarisch erklärt und wiederholt Schiffe vor der von ihnen kontrollierten Küste attackiert. Die großen Reedereien leiten ihre Frachter deswegen um, die Frachtraten sind deutlich gestiegen.

16:16 Uhr

Wissam Al-Tauil soll bei Drohnenangriff getötet worden

Im Libanon ist Kommandeur der schiitischen Hisbollah ,Wissam al-Tauil bei einen mutmaßlich israelischen Drohnenangriff getötet worden. Das erfuhr die Nachrichtenagentur dpa aus Kreisen der Hisbollah und der Sicherheitsbehörden. Wissam al-Tauil wurde demnach beim Angriff einer israelischen Drohne auf sein Auto im Südlibanon getötet.

Auch die Staatsagentur NNA berichtete, dass er bei einem Angriff mit einer israelischen Drohne am Morgen getötet worden sei. Auch ein weiterer Mensch sei dabei ums Leben gekommen. Israels Armee kommentiert Angriffe im Ausland oder Berichte darüber in der Regel nicht und äußerte sich auch heute nicht zum Angriff im Libanon.

15:41 Uhr

Hisbollah bestätigt Tod von Kommandeur Wissam Al-Tauil

Nach Berichten über die Tötung eines hochrangigen Hisbollah-Kommandeurs im Südlibanon durch einen israelischen Angriff hat die Miliz bestätigt, dass der Kommandeur Wissam Al-Tauil ums Leben gekommen ist. Weitere Details wurden nicht genannt. Israels Armee kommentiert Angriffe im Ausland oder Berichte darüber in der Regel nicht und äußerte sich auch nun nicht zum Angriff im Libanon.

Sicherheitskreisen zufolge gehörte Al-Tauil einer Eliteeinheit der Hisbollah an. Israel hat diese aufgefordert, sich aus Gegenden nahe der gemeinsamen Grenze zurückzuziehen. Dort kommt es regelmäßig zu gegenseitigem Beschuss zwischen der Hisbollah und Israels Armee.

15:10 Uhr

UN-Experten fordern Aufarbeitung von Gewalttaten bei Hamas-Angriff

Angesichts von Berichten über eine Vielzahl Gewalttaten während des Angriffs der militant-islamistischen Hamas auf Israel haben UN-Menschenrechtsexperten dazu aufgerufen, diese zu verfolgen und zu bestrafen. “Diese Taten stellen grobe Verstöße gegen das Völkerrecht dar”, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der UN-Sonderberichterstatterin für Folter, Alice Jill Edwards, und des Sonderberichterstatters für außergerichtliche Hinrichtungen, Morris Tidball-Binz.

Laut den beiden unabhängigen Experten, die vom UN-Menschenrechtsrat ernannt wurden, aber nicht im Namen der Vereinten Nationen sprechen, könnten die Vorfälle als Kriegsverbrechen und “angesichts der Zahl der Opfer und der umfassenden Planung und Vorbereitung” als Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingestuft werden.  Vor allem die zunehmende Zahl von Berichten über sexuelle Gewalt sei “erschütternd”, erklärten Edwards und Tidball-Binz. Es gebe Vorwürfe sexueller Folter, “einschließlich Vergewaltigungen und Gruppenvergewaltigungen, sexuellen Übergriffen, Verstümmelungen und Schüssen in den Genitalbereich”.

“Die Anerkennung und Dokumentation des angerichteten Schadens und das Streben nach Gerechtigkeit sind entscheidende Schritte in Richtung eines Friedens”, betonten die UN-Experten.

Drei israelische Soldatinnen stehen an aufgestellten Fotos, die an die Geiseln und Getöteten auf dem Supernova-Festival erinnern.

08.12.2023
14:53 Uhr

Jordanischer König: Israel verursacht Generation von Waisen

Der jordanische König Abdullah hat Israel vorgeworfen, durch das Vorgehen im Gazastreifen eine Generation von Waisen zu verursachen. Eine der Lehren, die aus Israels “unüberlegter Aggression” gezogen werden müsse, sei, dass sie die Sicherheit Israels nicht garantiere, hieß es in einer Mitteilung des Palastes, die über Staatsmedien veröffentlicht wurde.

14:34 Uhr

Medizinerteam muss Arbeit in Klinik einstellen

Medizinische Helfer sind laut einer Hilfsorganisation gezwungen, wegen zunehmender Militäreinsätze Israels im Zentralabschnitt des Gazastreifens das dortige Al-Aksa-Krankenhaus zu verlassen. Die Klinik verbleibe “das einzige funktionierende Krankenhaus in der Mitte von Gaza”, teilte die private Hilfsorganisation International Rescue Committee (IRC) mit Hauptsitz in New York mit.

Die israelische Armee habe Flugblätter abgeworfen, welche die Umgebung des Krankenhauses als “rote Zone” kennzeichneten, hieß es in der Mitteilung. Man befürchte daher Angriffe und das Medizinische Notfallteam von Medical Aid for Palestinians (MAP/Großbritannien) und IRC könne nicht zurückkehren. Viele örtliche Mitarbeiter hätten wegen des Konflikts ebenfalls keinen Zugang zu dem Krankenhaus, um dort Hunderte von Patienten zu versorgen.

Der Chirurg Professor Nick Maynard berichtete: “Die Anzahl der Verletzungen, die in den letzten Tagen eingeliefert wurden, ist erschreckend.” Wegen des Mitarbeitermangels würden Menschen sterben, die sonst gerettet werden könnten. MAP und IRC seien “schockiert, dass das Medizinische Notfallteam zum Rückzug und damit zur Einstellung der Arbeit gezwungen wurde”. Israel wirft der islamistischen Terrororganisation Hamas vor, Krankenhäuser für militärische Zwecke zu missbrauchen. Die Hamas dementiert das.

13:32 Uhr

Israel: Nach drei Monaten nicht alle Ziele erreicht

Drei Monate nach Beginn des Kriegs hat Israel nicht alle Ziele erreicht. Dies räumte Regierungssprecher Eylon Levy in einem Gespräch mit Journalisten ein. Die Ziele seien weiterhin die Zerstörung der islamistischen Hamas, die Freilassung aller in den Gazastreifen verschleppten Geiseln sowie die Gewährleistung, dass Israel nie wieder von dem Küstenstreifen aus angegriffen werden könne.

“Besonders in der Frage der Geiseln, die Tatsache, dass mehr als die Hälfte der Geiseln noch in den Terror-Verliesen der Hamas gefangen sind, ist eine Quelle heftigen Schmerzes und der Frustration für die Israelis”, sagte Levy. Dennoch habe Israel insgesamt deutlich mehr Erfolge als erwartet. Man habe “die Terrorinfrastruktur der Hamas erheblich dezimiert” und im Norden des Küstenstreifens sogar komplett demoliert.

Israelische Panzer fahren vom Gazastreifen zurück nach Israel.
06.01.2024
13:14 Uhr

Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf mehr als 23.000

Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist nach Angaben der von der militant-islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde seit Kriegsbeginn vor drei Monaten auf 23.084 gestiegen. Fast 59.000 Menschen seien verletzt worden, hieß es in der Mitteilung. Binnen 24 Stunden seien bei israelischen Angriffen in dem Küstenstreifen 249 Menschen getötet worden. Es wird dabei nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern unterschieden.

Die Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen. Auslöser des Kriegs war der Anschlag, den Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt haben. Auf israelischer Seite wurden dabei 1200 Menschen getötet.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

12:50 Uhr

Sicherheitskreise: Hochrangiger Hisbollah-Kommandeur im Libanon getötet

Bei einem israelischen Luftangriff im Süden des Libanon soll ein ranghoher Kommandeur der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah getötet worden sein. Das berichten mehrere Nachrichtenagenturen übereinstimmend unter Berufung auf libanesische Sicherheitskreise.

Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters handelt es sich bei dem Mann um Wissam al-Tauil, den stellvertretenden Chef einer Einheit der Hisbollah-Elitetruppe Radwan. Al-Tauil und ein weiterer Hisbollah-Kämpfer seien gestorben, als ihr Auto bei einem Angriff auf das Dorf Majdal Selm getroffen worden sei.

12:13 Uhr

Israels Armee: Getötete Journalisten waren im Auto eines Terroristen

Der bei einem Raketenangriff im Gazastreifen getötete Sohn eines bekannten Al-Dschasira-Korrespondenten soll nach Darstellung der israelischen Armee in einem Fahrzeug mit einem militanten Palästinenser unterwegs gewesen sein. “Ein israelisches Kampfflugzeug hat einen Terroristen identifiziert und angegriffen, der einen Flugkörper einsetzte, der israelische Truppen gefährdete”, hieß es in der Mitteilung. Der Vorfall hatte sich am Sonntag im Süden des umkämpften Gazastreifens ereignet. “Wir sind uns der Berichte bewusst, denen zufolge zwei weitere Verdächtige in demselben Auto wie der Terrorist auch getroffen wurden”, teilte die Armee mit.

Nach Angaben des arabischen Senders Al-Dschasira wurden der 27 Jahre alte Hamza al-Dahduh und ein weiterer palästinensischer Journalist bei einem Raketenangriff auf ein Fahrzeug im Westen der Stadt Chan Junis getötet. Ein dritter Insasse sei verletzt worden.

11:58 Uhr

Habeck besucht mehrere Länder des Nahen Ostens

Vizekanzler Robert Habeck reist ab heute in mehrere Länder des Nahen Ostens. Geplant seien Besuche in Oman, Saudi-Arabien, Israel sowie dem Westjordanland, sagte eine Sprecherin. Die Reise solle am Donnerstag enden. Als Themen der Reise nannte die Sprecherin den Umstieg auf klimafreundliche Energieträger und die Intensivierung der Wasserstoffproduktion. Die Länder des Nahen Ostens seien stark verankert im fossilen Energiesystem, deswegen sei ein Umsteuern wichtig. Auch um die Sicherheitslage und die Bemühungen um Frieden nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel solle es gehen.

In Israel will Habeck den Angaben zufolge in Tel Aviv und Jerusalem Gespräche mit Regierungsvertretern führen. In Ramallah im Westjordanland soll er den palästinensischen Ministerpräsidenten Mohammed Schtaje treffen sowie lokale Wirtschaftsvertreter.

11:22 Uhr

Baerbock ruft zum Schutz von Zivilisten auf

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat von Israel gefordert, die Palästinenser im Westjordanland besser zu schützen. “Es ist die Verantwortung der israelischen Regierung, bei Angriffen auf Menschen, die hier legitim leben und illegal angegriffen werden, den Rechtsstaat umzusetzen und durchzusetzen”, sagte Baerbock bei einem Besuch der palästinensischen Ortschaft Al-Masra ah al Kiblijah im Westjordanland.

“Das, was hier passiert, ist illegal, illegal unter israelischem Recht und illegal unter internationalem Recht.” Und es sei “die Verantwortung der israelischen Armee, die Palästinenserinnen und Palästinenser vor gewaltsamen Siedlern zu schützen”, betonte Baerbock.

11:10 Uhr

WHO streicht Hilfslieferungen in den nördlichen Gazastreifen

Die Weltgesundheitsorganisation hat eine Hilfslieferung von Medizinprodukten in den nördlichen Gazastreifen am Sonntag abgesagt. Hintergrund seien fehlende Sicherheitsgarantien gewesen, teilte die WHO mit. Es sei bereits das vierte Mal seit dem 26. Dezember, das die WHO eine Lieferung an das Al-Awda Krankenhaus und die Zentralapotheke habe streichen müssen, teilte die WHO-Vertretung in den Palästinenser-Gebieten auf X mit. “Schwerer Beschuss, Bewegungseinschränkungen und gestörte Kommunikationsmittel machen es nahezu unmöglich, medizinischen Bedarf regelmäßig und sicher in den Gazastreifen zu bringen, insbesondere in den Norden.”

10:19 Uhr

Nach drei Monaten Krieg: Noch 136 Geiseln im Gazastreifen

Zu Beginn des vierten Monats des Krieges in Nahost geht Israel davon aus, dass noch 136 Geiseln im Gazastreifen festgehalten werden. 25 davon seien vermutlich nicht mehr am Leben, teilte eine israelische Regierungssprecherin mit. Zu den Geiseln zählt Israel auch die Leichen zweier Soldaten, die während des letzten großen Gaza-Kriegs 2014 entführt worden waren, sowie zwei weitere Israelis, die seit damals in dem Küstenstreifen festgehalten werden.

Auslöser des Krieges vor drei Monaten war der Terrorangriff der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Palästinensergruppen. Dabei wurden nach israelischen Informationen mehr als 1.200 Menschen getötet. Rund 250 Menschen wurden dabei nach neuesten Informationen in den Gazastreifen verschleppt.

10:18 Uhr

Geteilte Reaktionen auf Besuch von Außenministerin Baerbock

Außenministerin Annalena Baerbock ist am Sonntag erneut nach Israel gereist. Für Baerbock ist es seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas bereits der vierte Besuch im Nahen Osten. “Wenn man in die Fernsehnachrichten schaut hier in Israel, dann findet man dort keine sonderlich große Resonanz”, kommentiert ARD-Korrespondent Oliver Feldforth die Lage vor Ort.

Dennoch werde der Besuch der Außenministerin als Zeichen der Unterstützung gewertet, wenngleich Deutschland mit seinen Forderungen an Israel kritischer wird. Baerbock fordere etwa ein geringeres militärisches Eskalationslevel im Gazastreifen, um die Zivilbevölkerung zu schützen, erklärt Feldforth. “Damit tut sich natürlich das offizielle Israel schwer, insoweit schaut man etwas ambivalent auf den Besuch”.

Player: videoOliver Feldforth, ARD Tel Aviv, zum Besuch Baerbocks in Israel und der Lage im Libanon und Gazastreifen
Sendungsbild | ARD-aktuell

Oliver Feldforth, ARD Tel Aviv, zum Besuch Baerbocks in Israel und der Lage im Libanon und Gazastreifen

tagesschau24, 08.01.2024 09:00 Uhr

08:57 Uhr

Baerbock ruft in Israel zum Schutz von Zivilisten in Gaza auf

Außenministerin Annalena Baerbock hat Israel dazu aufgerufen, mehr zum Schutz der Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu tun. Die Menschen dort müssten die Möglichkeit haben, in Sicherheit und Würde leben zu können, sagte sie am Sonntagabend in Jerusalem bei ihrem vierten Israelbesuch seit dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober. Sie forderte eine “weniger starke Operationsführung” im anhaltenden Krieg Israels gegen die Hamas.

08:43 Uhr

Israelisches Militär: Zehn Kämpfer im Gazastreifen getötet

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben in Chan Yunis, der größten Stadt im südlichen Gazastreifen, zehn palästinensische Kämpfer getötet. Dort seien 30 “bedeutende Terrorziele” angegriffen worden. Zudem sei bei einem Einsatz im Zentrum des von der Hamas kontrollierten Gebietes ein Waffenlager bombardiert worden. Auch ein Tunnelschacht sei freigelegt worden, teilte das Militär mit.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

07:50 Uhr

Israel beschießt Stellungen der Hisbollah-Miliz im Libanon

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben wieder mehrere Ziele der Hisbollah-Miliz im nördlich angrenzenden Libanon unter Beschuss genommen. Kampfjets der Luftwaffe hätten eine militärische Anlage nahe Marwahin und einen Raketenwerfer andernorts an der Grenze angegriffen, teilten die Streitkräfte mit. Zudem hätten eine israelische Drohne und ein Hubschrauber Stellungen attackiert, von denen aus Israel beschossen worden sei.

03:18 Uhr

WHO: Hilfslieferungen für Nord-Gaza seit zwölf Tagen unmöglich

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist nach eigenen Angaben im laufenden Krieg zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas seit zwölf Tagen nicht mehr in den Norden des Gazastreifens gelangt. Eine geplante Mission zum Krankenhaus Al-Awda sei zum vierten Mal abgesagt worden, weil die Sicherheit nicht gewährleistet gewesen sei, teilte die WHO in der Nacht auf der Plattform X mit.

Schwere Bombardierungen, nur eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten und unterbrochene Kommunikation hätten es “nahezu unmöglich” gemacht, medizinische Hilfsgüter in den isolierten Küstenstreifen und vor allem in dessen Norden zu liefern. Die Krankenhäuser seien ernsthaft unterbesetzt, weil das medizinische Personal nach den Evakuierungsaufrufen geflohen sei, sagte die UN-Organisation.

Karte: Gazastreifen, schraffiert: von der israelischen Armee kontrollierte Gebiete

Graue Flächen: Bebaute Flächen im Gazastreifen,s Schraffur: Israelische Armee

03:15 Uhr

Reporter ohne Grenzen kritisiert Israel scharf

Der Generalsekretär der Organisation Reporter ohne Grenzen hat sich nach Berichten getöteter Journalisten im Gazastreifen erschüttert gezeigt. “Es ist definitiv ein nie endendes Gemetzel”, schrieb Christophe Deloire im Onlinedienst X, ehemals Twitter. “Wir werden uns weiterhin an den Internationalen Strafgerichtshof wenden, damit Verbrechen gegen Journalisten höchste Priorität eingeräumt wird.” Insgesamt steige demnach die Zahl getöteter Journalisten im Gazastreifen auf 79.

Am Sonntag sind nach Angaben des Fernsehsenders Al-Dschasira im Gazastreifen zwei palästinensische Journalisten bei einem israelischen Angriff getötet worden. Der Sender erklärte, der auch für die Nachrichtenagentur AFP tätige Videojournalist Mustafa Thuria und der Al-Dschasira-Journalist Hamsa Wael Dahduh seien bei einem “gezielten Angriff” auf ihr Auto getötet worden. Die israelische Armee erklärte, der Angriff habe einem “Terroristen” in dem Auto gegolten.

03:15 Uhr

Blinken warnt vor einer Ausweitung des Konflikts

US-Außenminister Antony Blinken warnt erneut vor einer Ausweitung des Krieges im Nahen Osten. “Dies ist ein Moment tiefgreifender Spannungen in der Region. Dieser Konflikt könnte sich leicht ausweiten und noch mehr Unsicherheit und Leid verursachen”, sagte Blinken bei einer Pressekonferenz in Doha. Ohne konzertierte Friedensbemühungen könne er sich auf die gesamte Region ausweiten.

Gegenüber israelischen Vertretern werde er deutlich machen, dass sie mehr tun müssten, um zivile Opfer im Gazastreifen zu vermeiden und dass palästinensische Zivilisten nach Hause zurückkehren könnten und nicht gezwungen werden dürften, den Gazastreifen zu verlassen. Die USA sind Israels wichtigster Verbündeter. Blinken hält sich seit Freitag in der Region auf und bemüht sich um eine Deeskalation der Lage. Für diese Woche ist ein Besuch im Westjordanland und in Ägypten geplant.