liveblog Nahost-Krieg ++ Israel greift Ziele im Süden Gazas an ++

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19. Januar 2024 Aus Von mvp-web

Stand: 19.01.2024 10:26 Uhr

Israel hat weitere Ziele im Süden des Gazastreifens angegriffen. Die UN-Sonderberichterstatterin für die Palästinensergebiete wirft Israel Verstöße gegen das Völkerrecht vor.


  • Israel greift Ziele im Süden des Gazastreifens an
  • UN-Sonderberichterstatterin wirft Israel Verstöße gegen Völkerrecht vor
  • Huthi-Rebellen im Jemen greifen US-Schiff an

10:26 Uhr

USA: “Sehen es offensichtlich anders als Israel”

Das Weiße Haus hat auf Äußerungen des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanyahu reagiert, der sich gegen einen palästinensischen Staat ausgesprochen hatte. Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, sagte dazu, die USA und Israel würden dies “offensichtlich unterschiedlich ansehen”. Zuvor hatte bereits US-Außenminister Antony Blinken gesagt, nötig sei ein Weg hin zu einem Palästinenserstaat. Sonst könne es keine “echte Sicherheit” geben.

10:09 Uhr

China fordert Ende von Huthi-Angriffen im Roten Meer

China hat zu einem Ende der Angriffe der Huthi-Miliz im Jemen auf Handelsschiffe im Schwarzen Meer aufgerufen. “Wir fordern ein Ende der Bedrohungen ziviler Schiffe, um den reibungslosen Ablauf der globalen Produktions- und Lieferketten und die internationale Handelsordnung aufrechtzuerhalten”, sagte die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, Mao Ning. Auch das Handelsministerium in Peking forderte die Wiederherstellung der Sicherheit im Roten Meer. “Die oberste Priorität ist es, den Krieg im Gazastreifen so schnell wie möglich zu beenden, um zu verhindern, dass sich der Konflikt weiter ausweitet oder gar außer Kontrolle gerät”, fügte Mao hinzu.

10:02 Uhr

Abbas-Sprecher: Palästinensischer Staat Voraussetzung für Stabilität

Der Sprecher des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas hat die Gründung eines palästinensischen Staats als Voraussetzung für Sicherheit und Stabilität im Nahen Osten beschrieben. Dieser müsse Ost-Jerusalem als Hauptstadt haben, sagte Sprecher Nabil Abu Rdeineh laut der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa.

Der Sprecher reagierte damit auf Aussagen des israelischen Ministerpräsident Benjamin Netanyahu, der am Donnerstag Forderungen der USA, auf die Errichtung eines palästinensischen Staats nach dem Krieg hinzuarbeiten, abgelehnt hatte. Israel werde künftig Sicherheitskontrolle über “alle Territorien westlich des (Flusses) Jordan” haben müssen, so Netanyahu.

09:45 Uhr

WHO meldet Fälle von Hepatitis A im Gazastreifen

Im Gazastreifen wurden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Fälle von Hepatitis A nachgewiesen. “24 Fälle wurden bestätigt und es wurden bisher keine Todesfälle gemeldet. Es gibt mehrere Tausend Menschen mit Gelbsucht, vermutlich auch aufgrund von Hepatitis A”, schrieb WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus auf der Plattform X. Hepatitis A ist eine Entzündung der Leber und verläuft laut WHO in der Regel mild, könne aber auch zu schweren Verläufen führen.

“Die Fähigkeit, Krankheiten zu diagnostizieren, ist nach wie vor äußerst begrenzt”, schrieb Tedros weiter. Die “unmenschlichen Lebensbedingungen” mit kaum sauberem Wasser sowie sauberen Toiletten “werden dazu führen, dass sich Hepatitis A weiter ausbreitet, und machen deutlich, wie explosiv gefährlich die Umwelt für die Verbreitung von Krankheiten ist”. Die WHO fordere daher weiterhin einen ungehinderten und sicheren Zugang zu medizinischer Versorgung.

09:25 Uhr

Huthi-Vertreter: Greifen russische und chinesische Schiffe nicht an

Nach dem neuen Angriff auf einen US-Frachter hat ein hochrangiger Vertreter der Huthi-Miliz russischen und chinesischen Schiffen eine sichere Durchfahrt zugesichert. Neben “anderen Ländern” sei ihr Schiffsverkehr in der Region nicht bedroht, sagte Mohammed al-Bukhaiti in einem Interview mit der russischen Zeitung “Iswestija”.

Russlands Außenminister Sergej Lawrow hatte die USA am Donnerstag aufgefordert, ihre “Aggression” gegen die Huthi im Jemen zu stoppen, um eine diplomatische Lösung für die Angriffe auf die Handelsschiffe zu finden.

07:37 Uhr

Pentagon-Sprecherin: Sind nicht im Krieg mit Huthi-Miliz

Die USA befinden sich ungeachtet wiederholter Angriffe auf Stellungen der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz im Jemen nach Angaben einer Sprecherin des US-Verteidigungsministeriums nicht in einem Krieg. “Wir wollen keinen Krieg. Wir glauben nicht, dass wir uns im Krieg befinden”, sagte Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh am Donnerstag (Ortszeit) in Washington.

Die Huthi-Miliz sei diejenige, die weiter Marschflugkörper und Anti-Schiffs-Raketen auf unschuldige Seeleute und Handelsschiffe im Roten Meer abfeuerten. “Was wir zusammen mit unseren Partnern tun, ist Selbstverteidigung”, so die Sprecherin.

07:21 Uhr

Israel greift Ziele im Süden des Gazastreifens an

Israel hat seine Angriffe auf Ziele im Süden des Gazastreifens fortgesetzt. Augenzeugen und der palästinensische Rote Halbmond sprachen von Luftangriffen und Artilleriebeschuss in den frühen Morgenstunden in der Stadt Chan Yunis. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, in der Nacht habe es zahlreiche Tote und Verletzte gegeben. Der palästinensische Rote Halbmond meldete “intensiven Artilleriebeschuss” in der Nähe des al-Amal-Krankenhauses in Chan Yunis. Laut dem von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministerium wurden bei den nächtlichen Angriffen mindestens 77 Menschen getötet.

Die größte Stadt im Süden des Gazastreifens ist derzeit eines der Hauptziele der israelischen Armee. Ihren Angaben zufolge halten sich dort viele hochrangige Führer der militant-islamistischen Hamas versteckt. Das israelische Militär teilte mit, seine Truppen kämpften so weit südlich, wie nie zuvor. “Die Soldaten haben Dutzende von Terroristen im Nahkampf und mit Hilfe von Panzerfeuer und Luftunterstützung eliminiert”, hieß es. Die Angaben beider Seiten können derzeit nicht unabhängig überprüft werden.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Karte: Gazastreifen, schraffiert: von der israelischen Armee kontrollierte Gebiete

Graue Flächen: Bebaute Flächen im Gazastreifen, Schraffur: Israelische Armee

03:31 Uhr

China will Entwicklungen im Roten Meer genau verfolgen

Das chinesische Handelsministerium will die Entwicklungen im Roten Meer als Reaktion auf die eskalierende Situation dort genau verfolgen. “Wir hoffen, dass alle betroffenen Parteien die Sicherheit der Schifffahrtswege im Roten Meer wiederherstellen und gewährleisten werden”, sagte ein Sprecher des Ministeriums und fügte hinzu, dass China betroffenen Export-Unternehmen Unterstützung und Hilfe anbieten möchte.

02:32 Uhr

USA: Huthi-Angriff auf Frachter verursachte keine Schäden

Der USA zufolge ist der von den Huthi angegriffene US-Frachter nicht beschädigt worden. Aus einem Post des US-Zentralkommandos auf X geht hervor, dass zwei ballistische Anti-Schiffraketen auf das Tankschiff abgefeuert wurden. Diese hätten allerdings nur ins Wasser eingeschlagen. Zuvor hatte ein Sprecher der Huthi in einer Erklärung mitgeteilt, dass die Raketen ihr Ziel getroffen hätten. Zuerst wurde der Vorfall von einer Überwachungsfirma gemeldet, die aber ebenfalls keine Schäden am Schiff feststellen konnte.

02:11 Uhr

UN-Sonderberichterstatterin wirft Israel Verstöße gegen Völkerrecht vor

Die UN-Sonderberichterstatterin für die Palästinensergebiete, Francesca Albanese, hat Israel Verstöße gegen das Völkerrecht beim militärischen Vorgehen gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen vorgeworfen. “Israel hat eine Reihe von Dingen getan, die höchst illegal, höchst rechtswidrig sind”, sagte die italienische Juristin bei einer Pressekonferenz in Madrid. Israel habe zwar das Recht auf Selbstverteidigung, müsse sich aber an das humanitäre Völkerrecht halten, “um Menschen zu schützen, die nicht aktiv an Kämpfen beteiligt sind”. Das seien “Zivilisten, Kriegsgefangene und die Kranken und Verwundeten.”

01:50 Uhr

Früherer Militärchef Israels: Habe damals Angriff auf Hisbollah verhindert

Israels früherer Militärchef, Gadi Eizenkot, hat nach eigenen Angaben nach dem Angriff der Hamas an 7. Oktober einen präventiven Schlag Israels gegen die Hisbollah im Libanon verhindert. Er habe die Abgeordneten im Kriegskabinett damals davon überzeugt, sich zurückzuhalten, obwohl das Land kurz davor gestanden habe, die Hisbollah anzugreifen. Dies habe Israel davor bewahrt, einen schweren strategischen Fehler zu begehen, sagt er dem israelischen Sender “Channel 12”. An der israelisch-libanesischen Grenze kommt es täglich zu Gefechten. Sowohl Israel als auch die Hisbollah haben aber signalisiert, dass sie einen Krieg vermeiden wollen.

01:50 Uhr

Huthi-Rebellen im Jemen greifen US-Schiff an

Die Huthi-Rebellen im Jemen haben erneut ein US-Handelsschiff angegriffen. Die vom Iran unterstützte Miliz erklärte in der Nacht, im Golf von Aden bei einer “gezielten Operation” das Schiff “Chem Ranger” mit Raketen angegriffen zu haben. Mehrere Raketen hätten ihr Ziel getroffen. Laut der spezialisierten Website Marine Traffic handelt es sich bei der “Chem Ranger” um einen Öltanker, der unter der Flagge der Marshallinseln fährt. Der Tanker befand sich in den vergangenen Tagen vor der Küste des Jemen.

Karte Jemen mit Golf von Aden, Rotes Meer, Suezkanal