Erneuter GDL-Streik: Notfallfahrplan und Auswirkungen für MV

Erneuter GDL-Streik: Notfallfahrplan und Auswirkungen für MV

23. Januar 2024 Aus Von mvp-web
Stand: 22.01.2024 21:45 Uhr

Die Deutsche Bahn rechnet wegen des angekündigten Streiks der Lokführer mit „massiven Einschränkungen in Mecklenburg-Vorpommern. Die Lokführer-Gewerkschaft (GDL) hat ihre Mitglieder dazu aufgerufen, ab Dienstagabend die Arbeit im Güterverkehr niederzulegen.

Ab Mittwochfrüh (2 Uhr) müssen Pendler und Reisende im Personenverkehr mit massiven Einschränkungen rechnen. Laut GDL soll der Streik bis zum Montagabend, also insgesamt sechs Tage andauern. Wie die Deutsche Bahn mitteilt, wirkt sich der sechstägige Streik in Mecklenburg-Vorpommern voraussichtlich auf den Fern-, Regional- und S-Bahnverkehr aus. Der vorläufige Notfallfahrplan deckt nur ein sehr begrenztes Angebot ab, die Bahn rät Reisenden und Pendlern, nicht notwendige geplante Reisen möglichst zu verschieben.

Bahnstreik wird ab morgen früh für viele Zug-Ausfälle sorgen

Die Lokführergewerkschaft GDL will sechs Tage lang streiken – bis zum kommenden Montag. Die Bahn wird diesmal nicht vor Gericht gehen.

Der Notfallfahrplan für Mecklenburg-Vorpommern

Für folgende Bahnverbindungen hat die Deutsche Bahn vereinzelt Verbindungen oder Alternativen angekündigt:

  • RE1 – zwischen Hamburg und Rostock, beziehungsweise Hamburg und Schwerin (Als Alternative zwischen Rostock und Schwerin können der RB11 zwischen Rostock und Wismar sowie der RE8 zwischen Wismar und Schwerin genutzt werden)
  • RE3 – zwischen Angermünde/Eberswalde und Berlin, einzelne Züge auch von oder bis Stralsund (Alternative: RE10 zwischen Stralsund und Pasewalk)
  • RE5 – zwischen Rostock bzw. Neustrelitz und Oranienburg bzw. Berlin Hbf
  • RE7 –  kein Zugverkehr, Alternative: RE10 zwischen Stralsund und Pasewalk
  • RB11 – alle Züge fahren vsl. planmäßig
  • RB12 – alle Züge fahren vsl. planmäßig
  • RB17/18 – kein Zugverkehr RB17/18, Alternative: RE8 zwischen Wismar und Ludwigslust (-Berlin)

Bahn richtet vereinzelt Ersatzbusse ein

Laut vorläufigem Notfallfahrplan der Bahn für MV sollen außerdem Ersatzbusse auf folgenden Linien eingesetzt werden:

  • RE3 – zwischen Pasewalk und Angermünde/Eberswalde (Brandenburg)
  • RE5 – zwischen Stralsund und Neustrelitz
  • S2 – zwischen Rostock und Güstrow über Schwaan

Auch S-Bahnverkehr in Rostock betroffen

In Rostock soll laut einem Bahnsprecher außerdem der S-Bahn-Verkehr betroffen sein, Ersatzbusse werden dort nicht eingesetzt. Die Bahn empfiehlt auf Busse und Tramlinien der RSAG auszuweichen. Auch andernorts werden laut Bahn alle Verbindungen ersatzlos gestrichen. Betroffen sind vor allem der Zugverkehr auf der Insel Usedom (RB23/ RB24) , S-Bahnbverbindungen nach und aus Warnemünde (S1) und zwischen Rostock, Laage und Güstrow (S3) und Verbindungen zwischen Velgast und Barth (RB25).

  • RE4 – Lübeck – Bad Kleinen – Neubrandenburg – Pasewalk – Szczecin/Ueckermünde
  • RB23/RB24 – Insel Usedom
  • RB25 – Velgast – Barth
  • S1 – Warnemünde – Rostock, Alternative Busse und Bahnen der RSAG
  • S3 –  Rostock – Laage – Güstrow

Odeg: „Grundsätzlich fahren wir“

Nicht direkt betroffen von dem Streik sind die Regionalzüge der Ostdeutschen Eisenbahn (Odeg). „Grundsätzlich fahren wir“, sagte eine Sprecherin am Montag. Sollten aber Stellwerksmitarbeiter streiken, könne dies auch Auswirkungen auf die Bahnreisenden mit der Odeg haben, hieß es.

Streik der GDL laut Deutscher Bahn „Mittel der Selbstinszenierung“

Der angekündigte Streik wäre der vierte im laufenden Tarifkonflikt. DB-Personalvorstand Martin Seiler kritisierte am Freitag, dass die GDL Streiks nicht als letztes Mittel einsetze, sondern als Mittel der Selbstinszenierung. Die Bahn hatte am Freitag ein Angebot vorgelegt, das 4,8 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten ab August und weitere fünf Prozent mehr ab April 2025 sowie eine Inflationsausgleichsprämie mit einer Laufzeit von 32 Monaten vorsieht. Lokführern und Zugbegleitern bietet die Bahn darüber hinaus an, ab dem 1. Januar 2026 die Arbeitszeit bei gleichem Gehalt von 38 auf 37 Stunden zu reduzieren. Die GDL fordert hingegen 555 Euro mehr pro Monat sowie eine Inflationsausgleichsprämie bei zwölf Monaten Laufzeit.