Proteste in zahlreichen Städten Zehntausende demonstrieren gegen Rechtsextremismus
26. Januar 2024Erneut ist in vielen Städten Deutschlands gegen Rechtsextremismus demonstriert worden. Am Donnerstag gingen insgesamt mehr als 25.000 Menschen auf die Straße. Auch für das Wochenende sind Kundgebungen geplant.
Bei Demonstrationen gegen Rechtsextremismus sind am Donnerstagabend nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa mehr als 25.000 Menschen auf die Straße gegangen. In Wiesbaden kamen nach Polizeiangaben mindestens 12.000 Teilnehmende zusammen. In Nordrhein-Westfalen gab es mindestens drei Kundgebungen mit insgesamt 15.000 Demonstrierenden – je 5.000 in Hagen, in Siegen und in Mönchengladbach.
Demonstration gegen Rechtsextremismus in Rostock unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt“
In Siegen richtete sich die Kundgebung unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt!“ gegen einen parallel stattfindenden Neujahrsempfang des AfD-Kreisverbands. In Rostock in Mecklenburg-Vorpommern versammelten sich nach vorläufigen Polizeischätzungen 6.500 Menschen in der Innenstadt, um gegen rechts zu demonstrieren. Die Organisatoren sprachen dort von 9.500 Teilnehmern, angemeldet waren zuvor 3.000.
Landesweite Demonstrationen gegen Rechtsextremismus
Bereits am vergangenen Wochenende hatten nach Polizeiangaben in ganz Deutschland mehr als 900.000 Menschen gegen Rechtsextremismus und für den Schutz der Demokratie demonstriert. Auch am kommenden Wochenende sind wieder überall im Land Kundgebungen geplant.
Auslöser der Proteste waren unter anderem Enthüllungen des Recherchezentrums Correctiv über ein Treffen radikaler Rechter am 25. November in Potsdam, an dem einige AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der erzkonservativen Werteunion teilgenommen hatten.
Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, hatte bei dem Treffen nach eigenen Angaben über „Remigration“ gesprochen. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll – auch unter Zwang.