Tarifkonflikt Warnstreiks an vielen Unikliniken

Tarifkonflikt Warnstreiks an vielen Unikliniken

30. Januar 2024 Aus Von mvp-web

Stand: 30.01.2024 10:31 Uhr

An vielen Unikliniken ist heute nur mit einer eingeschränkten Versorgung zu rechnen. Die Ärztinnen und Ärzte legen für einen Tag die Arbeit nieder, um den Druck im festgefahrenen Tarifkonflikt mit den Ländern zu erhöhen.

Im Tarifstreit mit den Ländern hat die Gewerkschaft Marburger Bund die mehr als 20.000 Ärztinnen und Ärzte der bundesweit 23 landeseigenen Unikliniken zu einem Warnstreik aufgerufen. Zur zentralen Kundgebung in Hannover werden laut Marburger Bund mehrere Tausend Teilnehmende erwartet.

Die Gewerkschaft fordert 12,5 Prozent mehr Lohn für die Ärzte sowie Verbesserungen der Arbeitsbedingungen. In drei Verhandlungsrunden konnte bisher keine Einigung mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) erzielt werden.

Marburger Bund: Grundgehalt geringer als in kommunalen Krankenhäusern

Die Arbeitsbedingungen an den Unikliniken schadeten der Patientenversorgung, sagte Hans Martin Wollenberg, Erster Vorsitzender des Marburger Bundes Niedersachsen. Die Unikliniken müssten dringend ihre Attraktivität als Arbeitgeberinnen erhöhen, damit wieder mehr Ärztinnen und Ärzte dort arbeiten wollten. Dort liege das Grundgehalt für Mediziner bei höherer Arbeitszeit rund 200 bis 600 Euro unter dem der kommunalen Krankenhäuser.

Einschränkungen möglich, aber Versorgung von Notfällen

Die TdL bedauerte das Scheitern der letzten Verhandlungsrunde mit dem Marburger Bund und kündigte Kompromissbereitschaft an. „Es bleibt dabei, dass sich unsere Wertschätzung für die Arbeit der Ärztinnen und Ärzte an den Universitätskliniken auch in Geld ausdrücken soll“, sagte Monika Heinold (Grüne), Finanzministerin von Schleswig-Holstein und Verhandlungsführerin der TdL.

Durch den Warnstreik kommt es zu Einschränkungen in den bestreikten Kliniken, beispielsweise bei nicht dringlichen, verschiebbaren Operationen. Die Versorgung von Notfällen und lebenswichtige Behandlungen soll aber gewährleistet sein.