Corona: RKI-Chef Wieler hält Impfpflicht für unnötig
16. Mai 2020
Der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, hat acht Wochen nach Verabschiedung der ersten drastischen Corona-Schutzmaßnahmen Mecklenburg-Vorpommern und Deutschland eine positive Entwicklung der Lage bescheinigt. „Wir haben eine erste große Epidemie fast zum Erliegen gebracht“, sagte Wieler am Sonnabendmittag nach Beratungen mit der Landesregierung in Schwerin. Deutschlandweit gebe es unter 1.000 Neuinfektionen pro Tag. „Das ist noch nicht ausreichend, aber das ist ein großer Erfolg.“
MV ist das Land „mit den besten Zahlen“
Der Erfolg basiere auf drei Säulen: der Eindämmung des Virus durch Hygiene- und Quarantänemaßnahmen, dem Schutz der Risikogruppen sowie dem Ausbau von Kapazitäten etwa an Intensivbetten und Gesundheitspersonal. Mecklenburg-Vorpommer sei „das Land mit den besten Zahlen“, so Wieler. Es habe 1,2 Todesfälle pro 100.000 Einwohner gegeben. „Wir haben es auch ohne Medikamente und Impfstoff geschafft, die Epidemie einzudämmen.“
Wieler: Kein Anlass, an Impfpflicht zu denken
Wieler äußerte sich auch zur Debatte um eine mögliche Impfplicht gegen das Virus, sofern ein Impfstoff entwickelt sei. „Wir haben keinen Anlass, an eine Impfpflicht zu denken“, sagte Wieler mit Verweis auf Ergebnisse einer RKI-Arbeitsgruppe. Die Bürger seien klug genug zu wissen, dass, wenn es einen Impfstoff gibt, dieser die Gesundheit auch fördert.