Backhaus zum Regenbogencamp: „Lasse mich nicht erpressen“

Backhaus zum Regenbogencamp: „Lasse mich nicht erpressen“

11. März 2024 Aus Von mvp-web
Stand: 11.03.2024 17:42 Uhr

Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus (SPD) hat im Streit um das Regenbogencamp bei Prerow dem alten Pächter Erpressung unterstellt. Der wies den Vorwurf umgehend zurück.

Im Streit um den Zeltplatz „Regenbogencamp“ bei Prerow auf dem Darß haben sich die Fronten offenbar weiter verhärtet. Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus (SPD) sagte, er lasse sich nicht erpressen. Der gekündigte Pächter, die Regenbogen AG, sei ein „schlechter Verlierer“, arbeite „mit der Angst der Dauercamper“ sowie mit „fadenscheinigen“ Argumenten, um die Flächen hinter dem Ostseestrand nicht aufgeben zu müssen.

Alter Pächter beharrt auf altem Vertrag

Die Dünenflächen A gehören einer landeseigenen Stiftung, die Waldflächen B dem Land und das Areal C der Regenbogen AG.

Nach Angaben des Ministers gehören von knapp 30 Hektar Campingplatzfläche nur 0,3 Hektar der Regenbogen AG. Die Flächen in den Dünen gehörten der Stiftung Umwelt und Naturschutz Mecklenburg-Vorpommern. Der Pachtvertrag sei fristgerecht gekündigt worden. Ein schmales langgestrecktes Stück Wald hinter den Dünen habe das Land vor einigen Jahren vom Bund übernommen. Auch dafür habe die Regenbogen AG eine Kündigung erhalten. Die Regenbogen AG hingegen nimmt für sich in Anspruch, dass der Pachtvertrag für das Waldstück mit dem Bund bis 2042 geschlossen wurde und trotz des Eigentümerwechsels weiterhin gelte. Dem widersprach der Minister. Der Streit um die Waldfläche beschäftigt inzwischen die Gerichte.

Regenbogen AG räumt Investitionsstau ein

Patrick Voßhall wies für die Regenbogen AG den Vorwurf der Erpressung zurück. Da habe Backhaus offenbar eine falsche Wahrnehmung. Bereits bevor das Land einen neuen Pächter gesucht habe, habe sein Unternehmen darauf hingewiesen, dass die Vertragsverhältnisse für die verschiedenen Flächen des Regenbogencamps erst geklärt werden müssten. Die Regenbogen AG hatte das Gelände seit den 1990er-Jahren gepachtet. Voßhall räumte unterdessen einen Investitionsstau bei der Sanierung der Sanitäranlagen auf dem Platz ein. „Wir stehen seit 2017 bereit, große Summen in den Campingplatz in Prerow zu investieren und ihn zu einem echten Leuchtturmprojekt in Mecklenburg-Vorpommern zu machen, wie es andere Plätze von uns im Bundesland ja sind“, sagte Voßhall. Vorher müssten sie aber hundertprozentige Sicherheit über die Besitzverhältnisse haben.