“ liveblog “ Ukraine Tag 756 Do 21.03.2024 ++ Tschechien sieht in Russland größte Sicherheitsgefahr ++
21. März 2024Das tschechische Parlament hat Russland als größtes Sicherheitsrisiko für das eigene Land eingestuft. Mehrere EU-Staaten fordern Importbeschränkung für russisches Getreide.
- Tschechien stuft Russland als größtes Sicherheitsrisiko ein
- Explosionen im Zentrum von Kiew
- EU-Staaten fordert Importeinschränkungen für Getreide aus Russland
Selenskyj drängt auf mehr Waffenlieferungen
Nach den nächtlichen Angriffen auf Kiew mit mehreren Verletzten hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den West aufgerufen, mehr Waffen für den Verteidigungskrieg der Ukraine gegen Russland zu liefern. Dabei nannte der Staatschef explizit „Patriot“-Luftabwehrraketen. Der „Terror“ durch Russland gehe „Tag und Nacht weiter“, so Selenskyj. Ihn zu beenden, sei aber „durchaus möglich, wenn unsere Partner ausreichenden politischen Willen zeigen“.
Zeitung: Neuer Kommandant für russische Nordflotte
Die russische Zeitung „Kommersant“ berichtet unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau, dass die russische Nordflotte einen neuen Kommandanten hat. Den Posten erhielt demnach der 55 Jahre alte Vizeadmiral Konstantin Kabanzow. Er löst Admiral Alexander Moiseev ab, der zum Oberbefehlshaber der russischen Marine ernannt worden ist.
Ukrainisches Militär: Kind unter Verletzten in Kiew
Nach den Angriffen auf Kiew in der Nacht beziffert das ukrainische Militär die Zahl der Verletzten mit 13. Auch ein Kind sei verletzt worden, zitierte die Nachrichtenagentur AP das Militär.
Tschechien stuft Russland als größte Sicherheitsgefahr ein
Das Parlament in Tschechien hat Russland zur größten Sicherheitsgefahr für den eigenen Staat erklärt. In einer angenommenen Entschließung hieß es, das „terroristische Regime in Russland“ versuche, seine Einflusssphäre auf die Ukraine und weitere Länder Europas auszudehnen. Dies gehe mit der Verübung von Kriegsverbrechen einher. Es sei daher von entscheidendem Interesse, der Ukraine weiter in ihrem Abwehrkampf gegen die russische Aggression zu helfen.
„Eine Einstellung der Lieferung von militärischem Material würde hingegen zur Eroberung und Verwüstung der Ukraine durch das russische terroristische Regime führen“, lautete es in der Entschließung, für die sich 84 Abgeordnete der liberalkonservativen Koalition von Ministerpräsident Petr Fiala aussprachen. Es gab 17 Gegenstimmen und 42 Enthaltungen.
Verletztenzahl nach Angriff auf Kiew steigt
Bei den Raketenangriffen auf Kiew sind laut ukrainischen Behörden mindestens zwölf Menschen verletzt worden. Zwei mussten ambulant in einer Klinik behandelt werden. Der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, hatte zuvor von mindestens zehn verletzten Personen gesprochen.
Mehr als 30 Raketen über Kiew abgeschossen
Die ukrainische Luftwaffen hat in der Nacht eigenen Angaben zufolge 31 Raketen abgeschossen, die auf die Hauptstadt Kiew abgefeuert wurden.
EU-Staaten beraten über Ukraine-Hilfen
Die Staats- und Regierungschefs der EU kommen heute in Brüssel auf einem gemeinsamen Gipfel zusammen. Ein zentrales Thema ist dabei die weitere Unterstützung der Ukraine.
Mehrere Verletzte durch Angriffe auf Kiew
Bei den nächtlichen Raketenangriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind nach Angaben von deren Bürgermeister Vitali Klitschko mindestens zehn Menschen verletzt worden. Das teilte Klitschko bei Telegram mit. Zudem seien Wohngebäude und Industrieanlagen beschädigt worden.
Union rechnet doch noch mit „Taurus“-Lieferungen
Die Unionsparteien gehen davon aus, dass Bundeskanzler Olaf Scholz letztendlich doch der Lieferung von „Taurus“-Marschflugkörpern an die Ukraine zustimmen wird. „Denn es scheint mir unbestritten zu sein, dass der Taurus eben der Marschflugkörper ist, der den ukrainischen Bedürfnissen am stärksten entgegenkäme“, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, Thorsten Frei, der Nachrichtenagentur dpa. Im Krieg in der Ukraine gehe es auch darum, russische Nachschublinien zu treffen und damit „für eine gewisse Entlastung zu sorgen, was die russischen Angriffe in der Ukraine anbelangt“, begründete Frei seine Einschätzung. „Das ist umso notwendiger, als die Ukrainer mit einem Bruchteil der Schussmunition auskommen müssen, die die Russen zur Verfügung haben“, betonte der CDU-Politiker. Bislang lehnt Scholz die „Taurus“-Lieferungen an die Ukraine ab.
Explosionen im Zentrum von Kiew
Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist in der Nacht in mehreren Wellen mit Raketen angegriffen worden. In den Morgenstunden waren Explosionen von Flugabwehrraketen im Stadtzentrum zu hören, wie Augenzeugen berichteten. Nach mehreren Wochen Unterbrechung wurde nach Angaben der ukrainischen Armee wieder die strategische Luftwaffe des russischen Militärs vom Kaspischen Meer aus eingesetzt. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko informierte über herabgestürzte Raketenteile in mehreren Stadtteilen. Mehrere Autos und ein Transformatorenhaus seien in Brand geraten. Der ukrainischen Luftwaffe zufolge setzte Russland auch schwer abzufangende Hyperschallraketen des Typs „Kinschal“ (Dolch) ein.
Australien schließt sich Drohnen-Koalition zur Unterstützung der Ukraine an
Australien hat sich einer Drohnen-Koalition zur Unterstützung der Ukraine im Verteidigungskampf gegen Russland angeschlossen. „Das ist ein wichtiger Weg, um unseren Beitrag zu den Bemühungen zu leisten, dass die Ukraine ihren Kurs beibehält und diesen Konflikt unter ihren eigenen Bedingungen lösen kann“, sagte der australische Verteidigungsminister Richard Marles. Im vergangenen Monat hatten Großbritannien und Lettland vereinbart, die Drohnen-Koalition anführen zu wollen. Sie soll der Ukraine Tausende unbemannte Luftfahrzeuge liefern. Die Ankündigung nun erfolgte bei einem Besuch des britischen Verteidigungsministers Grant Shapps in Australien.
Mehrere EU-Staaten fordern Importbeschränkung für russisches Getreide
Mehrere EU-Staaten fordern von der Europäischen Kommission Importbeschränkungen für russisches Getreide. Russland finanziere mit Gewinnen aus den Getreideexporten in die EU auch den laufenden Krieg gegen die Ukraine, heißt es in einem Brief, der von den Agrarministern aus Tschechien, Estland, Lettland, Litauen und Polen unterschrieben wurde. Man fordere die Kommission auf, Rechtsvorschriften auszuarbeiten, die die Einfuhr von Getreide aus Russland und Belarus in das Gebiet der EU einschränken. Zudem solle die Kommission prüfen, inwiefern die Einfuhr von Agrarprodukten russischer und belarusischer Herkunft in die EU grundsätzlich weiter gedrosselt werden könne.