Lauterbach geht von Absage der Fußball-EM aus – Lockdown in Österreich wird bis 7. Februar verlängert

17. Januar 2021 Aus Von mvp-web

Top-News zur Corona-Pandemie am 17. Januar 2021

  • Hunderte Linke demonstrieren in Hamburg gegen Corona-Maßnahmen (18.00 Uhr)
  • Berliner Polizei sprengt Hochzeitsfeier mit 60 Gästen (08.58 Uhr)
  • Bericht: Deutsche Bahn prüft FFP2-Maskenpflicht (07.21 Uhr)

Hunderte Linke demonstrieren in Hamburg gegen Corona-Maßnahmen

18.00 Uhr: Hunderte Linke sind am Sonntag in Hamburg gegen die Corona-Politik und gegen Corona-Leugner auf die Straße gegangen. Nach Angaben der Polizei zogen am Vormittag bis zu 825 Demonstranten – coronabedingt aufgeteilt in Blöcke – vom linksautonomen Zentrum Rote Flora im Hamburger Schanzenviertel in Richtung Innenstadt. Außer dem Zünden von Pyrotechnik sei alles friedlich verlaufen, sagte ein Polizeisprecher.

«Wir werden nicht zulassen, dass die Corona-Krise auf dem Rücken jener abgewälzt wird, die im Kapitalismus eh schon die Zeche zahlen: Frauen, Migranten, Arbeiter», sagte die Rotfloristin Svenja Lorelai. Vielmehr sollten reiche Menschen für die Krise zahlen. Auch ein weltweit freier Zugang zu Medizin und weniger Rücksicht auf Profit standen im Fokus der Demo.

Auf Transparenten war etwa zu lesen: «Solidarität statt Querdenken», «Mietbefreiung für alle Corona-Geschädigten» oder «Impfstoff für alle – Sonst gibt`s Krawalle. Pharmakonzerne enteignen». Die meisten Teilnehmer trugen Mund-Nase-Schutz.

Großbritannien hofft auf Lockerungen der Maßnahmen ab März

15.46 Uhr: Die britische Regierung hat die Hoffnung, im März Lockerungen bei den Corona-Maßnahmen erwägen zu können. „Wir wollen den Lockdown so schnell wie möglich beenden“, sagte Großbritanniens Außenminister Dominic Raab dem TV-Sender Sky News. Ab März solle sich das Land hoffentlich in einer Lage befinden, die Entscheidungen zu ermöglichen. Es könne natürlich nicht alles auf einmal gelockert werden, sondern müsse schrittweise geschehen, sagt Raab.

Großbritannien ist in Europa das Land mit den meisten im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichneten Todesfällen.  Großbritannien wolle jedem Erwachsenen bis September eine erste Dosis Coronavirus-Impfstoff anbieten, sagte Raab. „Wenn wir es schneller tun können, großartig, aber das ist der Fahrplan.“ Die Regierung eröffne weiter neue Impfzentren und werde bald mit Versuchen beginnen, an manchen Zentren Rund-um-die-Uhr-Injektionen bereitzustellen. Zur britischen Bevölkerung zählen rund 51 Millionen Erwachsene.

Beatmung unterbrochen: CoronaPatient in Israel gestorben

14.30 Uhr: Ein 47-jähriger Corona-Intensivpatient ist in Israel gestorben, nachdem die Verbindung mit seinem Beatmungsgerät unterbrochen wurde, ohne dass das medizinische Personal dies bemerkte. Das Ichilov-Krankenhaus in Tel Aviv begründete dies am Sonntag mit sehr hoher Arbeitsbelastung. „Der Beatmungsschlauch hatte sich abgetrennt“, sagte ein Sprecher. „Angesichts einer großen Menge gleichzeitiger Alarme auf der Intensivstation war das Team mit der Behandlung anderer Fälle beschäftigt und hat dies erst nach einigen Minuten bemerkt.“

Der Mann hatte fünf Kinder. Die Klinik will nun die Zahl der Betten auf der Corona-Station verringern und mehr Personal einsetzen. Israel hat gegenwärtig mit der heftigsten Erkrankungswelle seit Beginn der Pandemie zu kämpfen. Die Zahl der Neuinfektionen lag zuletzt bei mehr als 8000 bis 9000 am Tag. Insgesamt wurden bisher nach Angaben des Gesundheitsministeriums bei mehr als 546 000 Menschen eine Corona-Infektion nachgewiesen. 3979 starben. Israel hat etwas mehr als neun Millionen Einwohner.

Alarmierende Zahlen aus England: Alle 30 Minuten wird ein Covid-19-Patient ins Krankenhaus eingeliefert

Der Vorstandsvorsitzende der englischen NHS, Sir Simon Stevens, berichtet in der BBC-Talkshow „Andrew Marr Show“ von prekären Zuständen in den Krankenhäusern. Alle 30 Sekunden würde ein neuer Patient, der sich mit dem Virus infiziert hat, ins Krankenhaus kommen, so Stevens. Seit Weihnachten habe man 15.000 neue Patienten aufgenommen – was 30 komplett vollen Krankenhäusern entspreche.

In der 72-jährigen Geschichte der NHS habe es eine derartige Extremsituation noch nie gegeben, erklärt Stevens weiter. Der Druck für die Häuser und die Mitarbeiter sei enorm. Wie viele andere setze er nun auch die Hoffnung in die Impfung. Diese verlaufe derzeit gut, so Stevens. Rund 140 Menschen pro Minute würden im Moment in England geimpft werden, viermal so viele Menschen, wie sich pro Minute mit dem Virus neu infizieren.

Mannheim und Stuttgart: Polizei löst mehrere illegale Partys auf

13.55 Uhr: Die Polizei in Mannheim hat am Freitagabend gleich zwei Geburtstagsfeste aufgelöst und die Gäste teilweise schon angezeigt. Bei der ersten Party waren 27 Gäste. Zeugen war den Angaben zufolge ein reges Besucheraufkommen im Treppenhaus aufgefallen. In der Vier-Zimmer-Wohnung wurden schließlich neben den Veranstaltern 22 Erwachsene und fünf Kinder entdeckt, wie ein Polizeisprecher am Samstag mitteilte. Die Beamten sprachen Platzverweise aus, die Besucher gingen. Alle Beteiligten seien wegen Verstößen gegen die Corona-Verordnung angezeigt worden. Insgesamt waren fünf Streifenbesatzungen im Einsatz.

Bei der zweiten Geburtstagsparty in einer Zwei-Zimmer-Wohnung in Mannheim waren insgesamt 23 Menschen, darunter zehn Kinder. Die Polizei nahm die Personalien auf. 18 Gästen wurden Platzverweise erteilt, die befolgt wurden. Anzeigen wegen der Verstöße gegen die Corona-Verordnung sollten noch folgen.

In Stuttgart beendete die Polizei in der Nacht zum Samstag zwei nach der Corona-Verordnung verbotene Ansammlungen. Dutzende müssen nun mit Anzeigen rechnen. In einer vermeintlich geschlossenen Shisha-Bar drangen ein schwacher Lichtschein durch die abgedunkelten Scheiben und Stimmen nach außen. Bei der Kontrolle wurden fünf Menschen entdeckt, darunter der 25-jährige Gastwirt. Sie tranken und rauchten Shishas, niemand trug einen Mund-Nasen-Schutz. „Als besonders leichtsinnig und gefährlich stellten sich insbesondere die Maßnahmen des Gastwirts dar, um den illegalen Betrieb zu verdecken“, erklärte ein Polizeisprecher am Sonntag. So war die notwendige Lüftung aufgrund der damit verbundenen Geräusche nicht in Betrieb. Um ein Auslösen der Rauchmelder zu vermeiden, waren diese demontiert oder die Batterien entfernt worden. Das Lokal wurde geschlossen.

Bei der Überprüfung einer Stuttgarter Tiefgarage entdeckten Beamte nach einem Zeugenhinweis in einem Nebenraum der unteren Parkebene eine private Veranstaltung, bei der auch Getränke ausgeschenkt wurden. 35 Menschen waren anwesend, alle ohne Mund-Nasen-Bedeckung, zudem wurde der Sicherheitsabstand nicht eingehalten. Alle Anwesenden erhielten Platzverweise und werden wegen Verstößen gegen die Corona-Verordnung angezeigt.

Trotz Verbot: Polizei erwischt zwei Dutzend Ausflügler am Arber

13.11 Uhr: Aufgrund der aktuellen Corona-Lage sind sämtliche touristische Tagesausflüge in den bayerischen Landkreis Regen untersagt – etwas zwei Dutzend Personen hielten sich jedoch nicht an dieses Verbot, wie die Polizeiinspektion Zwiesel mitteilte.

Ausflügler aus verschiedensten Regionen Ostbayerns sollen in die Arberregion gereist sein, um dort spazieren zu gehen oder Wintersport auszuüben. Die Polizei forderte die Betroffenen auf den Landkreis wieder zu verlassen. Zudem müssen sie mit einem Bußgeld rechnen.

Lauterbach geht von Absage der Fußball-EM aus

12.58 Uhr: SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach rechnet wegen der Coronavirus-Pandemie mit einem Ausfall der Fußball-Europameisterschaft in diesem Jahr. „Ich glaube, dass die EM komplett abgesagt wird, weil wir im März eine Situation haben werden, die in vielen Ländern Europas schlechter sein wird als heute“, sagte der 57-Jährige bei „t-online“. „Es wird sich alles – leider – von allein ergeben. Wir könnten im März eine Situation erleben, in der kaum jemand überhaupt auf die Idee kommen wird, eine Fußball-EM auszutragen.“

Die Europäische Fußball-Union UEFA plant für die EM, die vom 11. Juni bis 11. Juli stattfinden soll, mit vier verschiedenen Corona-Szenarien für ihre zwölf Spielorte. Diese reichen von Spielen in vollen Stadien bis hin zu einem kompletten Zuschauer-Ausschluss. Am 5. März soll eine verbindliche Regelung getroffen werden, wie viele Zuschauer an den Spielstätten in die einzelnen EM-Stadien dürfen.

„Wir können in Europa nicht davon ausgehen, dass wir bis Mitte des Jahres ausreichend Impfstoff haben werden“, sagte Lauterbach. Es sei „am wahrscheinlichsten“, dass es keine Zuschauer in den Stadien geben werde, sollte das Turnier stattfinden können.

Corona-Lockdown in Österreich wird bis 7. Februar verlängert – FFP2-Pflicht im Handel kommt11.14 Uhr: Österreich befindet sich im dritten Corona-Lockdown. Angesichts der hohen Fallzahlen im Land wird der Lockdown nun sogar bis zum 7. Februar verlängert. Das verkündete Bundeskanzler Sebastian Kurz am Sonntag bei einer Pressekonferenz. Handel und Gastronomie bleiben demnach weiter geschlossen, Schulen bieten weiter Distanzunterricht an. Ab dem 25. Januar wird zudem die FFP2-Maskenpflicht im Einzelhandel eingeführt. Darüber hinaus appellierte die Regierung an Firmen, Beschäftigte möglichst von zu Hause arbeiten zu lassen.

„Die nächsten zwei, drei Monate werden noch hart werden“, sagte Kurz am Sonntag. Aufgrund der mittlerweile auch in Österreich festgestellten und wohl ansteckenderen Virus-Mutation aus Großbritannien haben Experten eindringlich vor zu frühen Öffnungsschritten gewarnt. Erste Öffnungsschritte wären derzeit „Leichtsinn“, so Kurz. Ab 8. Januar sollen Handel, körpernahe Dienstleister, Schulen im Schichtbetrieb und Museen geöffnet werden. Über Öffnungen in Gastronomie, Hotellerie oder Tourismus wird erst Mitte Februar entschieden.

Auch knapp drei Wochen nach Beginn des dritten harten Lockdowns in der Alpenrepublik lag die Zahl der Neuinfektionen am Samstag noch bei mehr als 1700. Seit Beginn der Pandemie sind in Österreich mit seinen knapp neun Millionen Einwohnern über 7000 Menschen an oder mit Covid-19 gestorben.

Bericht: Altmaier will Corona-Hilfen für Unternehmen radikal vereinfachen

09.53 Uhr: Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) plant eine radikale Vereinfachung der Corona-Hilfen – und eine kräftige Erhöhung insbesondere für jene Unternehmen, die bislang aus Sicht der Verbände zu wenig Unterstützung bekommen haben, berichtete der „Spiegel“.

Zuvor hatte das Wirtschaftsministerium „eine geradezu überwältigende Anzahl an dramatischen und zum Teil auch hochemotionalen Hilferufen“ von Händlern erreicht, heißt es in einem Hintergrundpapier des Handelsverband Deutschlands für das Ministerium, das dem „Spiegel“ vorliegt. Viele Händler fühlten sich angesichts der „als willkürlich und diskriminierend wahrgenommenen Corona-Regelungen und der unwirksamen Wirtschaftshilfen von den politisch Verantwortlichen im Stich gelassen“.

Wie der „Spiegel“ aus Ministeriumskreisen erfahren hat, sollen unter anderem für die Überbrückungshilfen III, mit denen die Regierung den Unternehmen vor allem bei Fixkosten unterstützt, die monatlichen Hilfssummen deutlich angehoben werden. Betriebe, die unmittelbar von Schließungen betroffen sind, sollen bis zu 1,5 Millionen Euro vom Bund bekommen – derzeit sind es maximal 500.000 Euro -, alle anderen eine Million, statt aktuell maximal 200.000.Altmaier plant auch noch eine weitere Forderung des Einzelhandels zu erfüllen. Er will den Einzelhändlern ermöglichen, sogenannte Teilwertabschreibungen einzuräumen. Wenn ein Modegeschäft  wegen des Lockdowns die Winterware nicht verkaufen kann, soll es den Verlust zu 100 Prozent von den Fixkosten seines Betriebs abschreiben können. Damit will Altmaier die Verödung der Innenstädte bekämpfen. Finanzminister Scholz hatte sich bislang allerdings dagegen ausgesprochen. Bislang sind Altmaiers Vorschläge nicht mit dem Bundesfinanzministerium abgestimmt. Altmaier will mit Scholz in den nächsten Tagen darüber verhandeln.

Berliner Polizei sprengt Hochzeitsfeier mit 60 Gästen

08.58 Uhr: Sonntagnacht beendete die Berliner Polizei eine Hochzeitsfeier im Wedding, Anwohner und Zeugen hatten die Einsatzkräfte gegen 19 Uhr alarmiert und eine Feier mit etwa 60 Menschen gemeldet, berichtete die „Berliner Zeitung“. Nach Informationen von vor Ort wollten die Gäste in einer angemieteten Penthouse-Wohnung feiern. Damit lagen nach Angaben der Einsatzkräfte von vor Ort mehrere Verstöße gegen die derzeit geltenden Corona-Verordnungen vor. Die Beamten beendeten die Feier und die Daten aller Anwesenden. Der Polizeieinsatz dauerte nach Angaben von Augenzeugen über zwei Stunden.

Bericht: Deutsche Bahn prüft FFP2-Maskenpflicht

07.21 Uhr: Die Deutsche Bahn prüft intern die Einführung einer FFP2-Maskenpflicht in Regional- und Fernzügen. Das geht aus einem Bericht der „Bild am Sonntag“ hervor. Demnach hat die Bahn bis April bereits vorsorglich 10 Millionen Masken bei Herstellern bestellt. Bislang gilt in den Zügen der Deutschen Bahn nur die Verpflichtung zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung.

Im Bahn-Tower rechnet man für die 40.000 Mitarbeiter mit Kundenkontakt mit einem täglichen Bedarf von 80.000 Masken (2 Masken pro Tag je Mitarbeiter). Sollten Masken an Reisende verkauft und ausgegeben werden, bräuchte man laut interner Planung täglich 6,6 Millionen Stück.

Alleine für die Masken (Stückpreis 1,59 Euro) der 40.000 Bahnmitarbeiter würden monatliche Kosten von rund 2,2 Millionen Euro anfallen. Hinzu kämen monatlich 1,7 Millionen Euro als Erschwerniszulage (0,78 Euro pro Stunde) für die Mitarbeiter.

Polizei sprengt Party in Bar mit 24 Gästen

Sonntag, 17. Januar, 02.00 Uhr: Die Polizei hat eine Feier mit 24 Menschen in einer Bar im südhessischen Höchst aufgelöst. Die Beamten hatten beobachtet, wie mehrere Personen am Samstagabend durch den Hintereingang herein- und herauskamen, teilte die Polizei mit. Bei der anschließenden Kontrolle entdeckten sie die Gruppe, die sich trotz der geltenden Corona-Regeln zum Feiern traf. Keiner der Beteiligten trug eine Mund-Nasenbedeckung und auch die coronabedingten Abstände wurden nicht eingehalten. Alle müssen nun mit einer Anzeige rechnen. Da sich niemand als Inhaber der Bar zu erkennen gab, wurde das Lokal durch die Polizei geschlossen.