Spieltag 30: Zu viele Patzer: Hansa Rostock verliert gegen 1. FC Magdeburg 0:2
21. April 2024Der FC Hansa Rostock hat im Kampf um den Klassenerhalt in der 2. Fußball-Bundesliga am Sonntag einen herben Rückschlag erlitten. Die Mecklenburger unterlagen am Sonntag zu Hause dem 1. FC Magdeburg mit 0:2 (0:2).
Anders als Eintracht Braunschweig (3:0 in Osnabrück) ist Rostock am 30. Spieltag der erhoffte Befreiungsschlag im Abstiegskampf nicht gelungen. Die Mannschaft von Hansa-Trainer Mersad Selimbegovic nutzte es nicht aus, dass die Konkurrenten Kaiserslautern und Wehen Wiesbaden am Sonnabend im direkten Duell remis gespielt hatten.
Durch die Heimniederlage sind die Rostocker – neben Osnabrück – im Tabellenkeller die Verlierer des Spieltages. Sie bleiben aber zumindest auf dem drittletzten Tabellenplatz, dem Relegationsrang, stehen. Die nächste Aufgabe hat es für den FCH in sich: Es geht am kommenden Freitagabend zum Nordduell beim Tabellenzweiten FC St. Pauli (2:1 bei Hannover 96).
„Es ist sehr bitter. Wir wollten drei Punkte holen, das haben wir leider nicht geschafft“, sagte Hansa-Torwart Markus Kolke im Interview mit dem NDR. „Aber nichtsdestotrotz sind wir jetzt nicht abgestiegen. Wir haben noch vier Spieltage, müssen jetzt Punkte holen. Und dann werden wir nächstes Jahr weiterhin Zweite Liga spielen.“
Hansa nach schlimmem Fehlpass 0:1 hinten
Nach einer Viertelstunde dürften einige Hansa-Anhänger schon den Torschrei auf den Lippen gehabt haben, als nach einer Ecke der aufgerückte Innenverteidiger Damian Roßbach im Magdeburger Strafraum hochstieg. Der 31-Jährige, der seit einem Schädelbruch 2017 einen Schutzhelm trägt, setzte allerdings recht unbedrängt die Kugel zwei Meter über das Tor.
Nur drei Minuten später dürfte ähnlich vielen Hansa-Fans der Mund eine Weile offen gestanden haben – vor Entsetzen. John-Patrick Strauß war dafür verantwortlich. Seinen komplett missratenen Querpass entlang der eigenen Abwehrreihe erlief Magdeburgs Angreifer Luca Schuler mit Leichtigkeit. Im Strafraum angekommen, ließ er Hansa-Keeper Kolke mit einem Flachschuss keine Chance – 1:0 für die Sachsen-Anhalter (18.).
„Da müssen wir einfach klar in der Birne bleiben.“ Hansa-Keeper Markus Kolke
„Ja, durch einen Fehler sind wir in Rückstand geraten. Aber Fußball ist ein Fehlersport, ohne Fehler passieren keine Tore. Das darf uns nicht zurückwerfen, das hat es uns aber komplett“, sagte Kolke. „Da müssen wir einfach klar in der Birne bleiben, denn Abstiegskampf ist auch ein bisschen Nervenspiel. Wir müssen daran arbeiten, dass ein Fehler nicht entscheidend für ein Spiel sein kann.“
FCH-Keeper Kolke kann 0:2-Rückstand nicht verhindern
Eben jener Schuler jubelte bald darauf erneut, dies allerdings wegen einer Abseitsposition zu früh (26.). Aber: Auch diese Situation zeigte, dass das Selimbegovic-Team in der ersten Hälfte erhebliche Schwierigkeiten in der Defensive hatte, dass es individuelle Fehler zuhauf gab und insgesamt der Zugriff fehlte.
So kam es praktisch, wie es kommen musste: Nach einem Freistoß von Baris Atik köpfte Daniel Heber aus drei Metern Entfernung auf das Gehäuse der Gastgeber. Rostocks Kapitän Kolke machte sich groß und breit und lenkte den Ball mit dem Oberkörper noch an den Innenpfosten. Von dort sprang die Kugel jedoch an seine Hüfte und letztlich ins Netz – Hansa lag mit 0:2 hinten (40.). Und damit gingen die Norddeutschen auch in die Kabine.
FC Hansa nach der Pause bemüht, aber zu harmlos
Das Engagement war den Rostockern nach Wiederbeginn zwar nicht abzusprechen. Doch die Gastgeber fanden einfach nicht die Mittel, um die Defensive der Sachsen-Anhalter ernsthaft in Gefahr zu bringen. Stattdessen hielt Kolke mit einer starken Parade gegen Bryan Teixeira sein Team im Spiel (70.).
Auf der anderen Seite musste FCM-Torwart Dominik Reimann in der Folgezeit zwar nun etwas häufiger eingreifen (72., 79., 81.), doch ernsthaft wurde er dabei nicht gefordert. Und als Reimann dann endlich einmal überwunden war, verhinderte Heber den Anschlusstreffer der Rostocker (84.). Die vom ehemaligen HSV-Coach Christian Titz trainierten Mageburger machten durch den verdienten Erfolg einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt.