Hochrisikogebiet: Beratungen in Vorpommern-Greifswald
18. Januar 2021Im Landkreis Vorpommern-Greifswald ist der Inzidenzwert auf mehr als 200 gestiegen. Eine verschärfte Allgemeinverfügung ist vorbereitet. Zunächst sollen aber noch die Bund-Länder-Gespräche abgewartet werden.
Für den Landkreis Vorpommern-Greifswald werden derzeit verschärfte Corona-Maßnahmen beraten. Der Kreis hat nach der Mecklenburgischen Seenplatte ebenfalls den entscheidenden Grenzwert überschritten und gilt nun als Hochrisikogebiet. Wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) am Sonntag mitteilte, ist die Sieben-Tage-Inzidenz im Kreisgebiet auf 200,3 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gestiegen.
Neue Maßnahmen erst nach Bund-Länder-Konferenz
Noch hat der Kreis keine veränderten Maßnahmen angekündigt, nach der aktuell geltenden Corona-Landesverordnung hat das Überschreiten des Grenzwertes jedoch eine Ausgangssperre sowie einen eingeschränkten Bewegungsradius von 15 Kilometern rund um den eigenen Wohnort zur Folge. Derzeit wird im Landkreis darüber beraten, wie genau die Beschränkungen aussehen sollen. Eine entsprechende Allgemeinverfügung sei vorbereitet, so eine Kreissprecherin. Allerdings wolle man auch schauen, welche Beschlüsse am Dienstag auf der Bund-Länder-Konferenz zu verschärften Corona-Maßnahmen besprochen werden.
Weiterhin verschärfte Maßnahmen auch an der Seenplatte
Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, der in den vergangenen Tagen über der 200er-Marke lag, ist am Sonntag mit einem Inzidenzwert von 194,1 unter diese Grenze gerutscht. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Ausgangssperre und der reduzierte Bewegungsradius aufgehoben werden. Diese Maßnahmen gelten noch bis mindestens 31. Januar. Sie werden erst gelockert, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz des Kreises mindestens zwei Wochen unter 200 bleibt. In ganz Mecklenburg-Vorpommern liegen insgesamt 332 Menschen mit einer Covid-19-Erkrankung im Krankenhaus, 88 davon auf der Intensivstation (Stand Sonntag 18 Uhr). Zehn weitere Menschen sind zuletzt landesweit an oder mit Corona gestorben, informierte das Landesamt für Gesundheit und Soziales. Mit den neuen Zahlen steigt auch der landesweite Inzidenzwert auf 121,4.
Zweite Corona-Impfung erst nach 28 Tagen
Anders als in einigen anderen Bundesländern haben am Sonntag die Gesundheitsämter in Mecklenburg-Vorpommern noch nicht mit den zweiten Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. Das Land und die Kreise hatten sich zuvor darauf verständigt, erst nach 28 Tagen ein weiteres Mal zu impfen. Nach Angaben der Impfstoffhersteller könne die zweite Impfung bis zu 28 Tage nach der ersten erfolgen. Die zweite Dosis hatte das Land vorsorglich zurück gehalten. Damit sei garantiert, dass jeder der bereits geimpft ist, auch die zweite Spritze erhalten kann, so Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU). Das Land hatte sich zu diesem Schritt entschieden, weil es von Beginn der Lieferungen immer wieder Engpässe bei den Impfstoffen gab.
Nordosten ist beim Impfen statistisch Spitzenreiter
Derzeit seien alle Impfdosen in den Kreisen und kreisfreien Städten aufgebraucht. Der Minister erwartet für Mecklenburg-Vorpommern zunächst wöchentlich 1.200 Moderna-Impfdosen zusätzlich zu den rund 10.000 Impfdosen mit dem Wirkstoff von Biontech-Pfizer. Mit Stand vom Freitag sind in Mecklenburg-Vorpommern bereits 35.355 Menschen gegen das Corona-Virus geimpft worden. Der Nordosten ist damit deutschlandweit Spitzenreiter. 22 Menschen pro 1.000 Einwohner haben die erste Spritze erhalten. Am schlechtesten steht in der Statistik Baden-Württemberg da. Dort sind es auf 1.000 Einwohner gerade einmal acht Geimpfte.