Corona-Impfstoff von AstraZeneca Der Druck zeigt offenbar Wirkung
26. Januar 2021Stand: 26.01.2021 14:51 Uhr
Das Pharmaunternehmen AstraZeneca will seinen Impfstoff nun früher an die EU liefern. In der Debatte um die Wirksamkeit des Vakzins geht das Gesundheitsministerium von einer Verwechslung aus.
Erst hieß es, es wird weniger geliefert, als bestellt wurde – jetzt macht des Pharmaunternehmen AstraZeneca offenbar eine Kehrtwende und kündigt eine schnellere Auslieferung an. Statt am 15. Februar soll der Impfstoff bereits am 7. Februar in der EU eintreffen. Zuvor war noch von Schwierigkeiten bei Rohstoffherstellern die Rede. Das jedenfalls war die Begründung von AstraZeneca dafür, dass weniger als die Hälfte der Bestellung geliefert werden könne.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters, die sich auf EU-Vertreter beruft, ist derzeit noch nicht klar, woher der Impfstoff kommen soll. Die Europäische Union hatte bei Großbritannien nachgefragt, ob das Mittel von dort umgeleitet werden kann, solange der Engpass in der EU besteht. Denn die Verträge mit den Briten sollen offenbar wie vereinbart eingehalten werden.
Zweifel an Begründung für Engpass
Genau das versucht die EU seit Tagen zu klären. Die Gespräche bisher verliefen für die EU-Kommission eher wenig zufriedenstellend, denn AstraZeneca beharrte bis zuletzt noch auf seiner eingeschränkten Lieferfähigkeit. Völlig inakzeptabel, sagte Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides. Deswegen verlangt die EU von AstraZeneca offenzulegen, wie viel Impfstoff wo produziert wurde und an wen geliefert wurde. Diese Fragen habe das Unternehmen bislang nicht zufriedenstellend beantwortet. Es steht der Verdacht im Raum, AstraZeneca könnte das von der EU mitfinanzierte Vakzin an andere Länder geliefert haben.