RKI meldet Sieben-Tage-Inzidenz jetzt mit 90,9 – 12.321 Corona-Neuinfektionen – 794 Todesfälle

30. Januar 2021 Aus Von mvp-web

Top-News zur Corona-Pandemie am 30. Januar 2021

  • Rodler-Massen steuern Parks in Berlin und Hamburg an – Polizei muss einschreiten (16.04 Uhr)
  • 26-Jähriger feiert mit Freunden Corona-Party – und landet im Gefängnis (15.19 Uhr)
  • RKI meldet Sieben-Tage-Inzidenz jetzt mit 90,9 – mehr als 12.000 Corona-Neuinfektionen (9.36 Uhr)
  • Seehofer verteidigt Einreiseverbote: Nicht zu reisen ist „Bürgerpflicht“ (07.05 Uhr)
  • Einreisesperre für Corona-Mutationsgebiete ab Samstag (17.19 Uhr)

Corona-Patienten: Portugal hat nur noch sieben freie Intensivbetten

21.12 Uhr: Wie die Nachrichtenagentur „Reuters“ berichtet, gibt es nach Daten des Gesundheitsministeriums nur noch sieben freie Betten für die Intensivpflege. Von 850 derartiger Betten auf dem Festland, die für Covid-19-Patienten bereitstehen, seien 843 belegt. Weiter gebe es jedoch noch 420 Intensivpflege-Betten, die für andere Krankheitsfälle vorgesehen seien. Nach Angaben des Ministeriums wurden innerhalb der letzten 24 Stunden 12.435 Neuinfektionen und 293 weitere Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus registriert. Portugal ist aktuell besonders schwer von der Corona-Krise betroffen, da dort die britische Mutation des Erregers grassiert. Diese gilt als besonders ansteckend.

Spahn: „Moment der Lockerungen erst im Sommer, wenn genug geimpft wurde“

18.01 Uhr: Jens Spahn hat sich in einer Expertenrunde im Gesundheitsministerium zu möglichen Lockerungen geäußert: Der Moment der Lockerungen könne erst „im Sommer“ erfolgen, wenn genug Impfungen vollzogen wurden, so der Gesundheitsminister. Vorher sei an große Lockerungen, die eine vollständige Normalität herbeiführen, nicht zu denken.

Wieler: Mehrfache Corona-Impfungen wie bei Grippe nicht ausgeschlossen

17.44 Uhr: RKI-Chef Lothar Wieler hat sich zu der Frage geäußert, ob man bei Covid-19 künftig regelmäßige Impfungen braucht – ähnlich wie bei der Grippeimpfung. „Das kann ich noch nicht beantworten“, sagt Wieler. Man werde dies über die nächsten Monate und Jahre beobachten. Aber die Vorstellung sei nicht ausgeschlossen, dass man sich beispielsweise jährlich gegen Covid-19 impfen lassen muss, sagt Wieler.

Rodler-Massen steuern Parks in Berlin und Hamburg an – Polizei muss einschreiten

16.04 Uhr: In Städten wie Berlin und Hamburg zog es zahlreiche Menschen zum Rodeln an die frische Luft. Bilder aus Hamburger Parks erinnern an den Schnee-Touri-Skandal von Winterberg: Denn häufig hielten sich die Rodler nicht an den Corona-Mindestabstand, wie die Polizei am Mittag mitteilte. „Die Menschen rodeln teilweise auf sehr engem Raum“, sagte ein Polizeisprecher. Der Schanzenpark wurde deshalb sogar gesperrt; hier zählte man ungefähr 400 Menschen. Und auch am Rodelberg in Neugraben-Fischbek registrierte die Polizei laut „NDR“ 250 bis 300 Tagesausflügler.

Ähnlich die Lage in Berlin, wo ebenfalls viele Wintersportler unterwegs waren. Im Volkspark Friedrichshain rodelten einige, während die Polizei in Durchsagen dazu aufrief, Masken zu tragen und Abstand zu halten. Im Park am Planetarium am Insulaner in Schöneberg schritt die Polizei – ähnlich wie in Hamburg – ein. Es sei zu voll, sagte eine Beamtin. Laut einem Bericht der „BZ“ habe es auch in Hasenheide Durchsagen zum Tragen eines Mund-Nasenschutzes sowie zur Einhaltung des Mindestabstands gegeben. Darüber hinaus sei es am Fichtenberg (Steglitz) und im Görlitzer Park zu Polizeieinsätzen gekommen.

26-Jähriger feiert mit Freunden Corona-Party – und landet im Gefängnis

15.19 Uhr: Eine illegale Corona-Party endete für einen 26-jährigen Mannheimer im Gefängnis – das teilte die Polizei am Samstagvormittag mit. Demnach hätten sich Anwohner am Freitag gegen 23.30 Uhr über lauten Partylärm beschwert, der aus einem Gebäude in der Mannheimer Innenstadt zu hören war. Vor Ort trafen die Beamten auf drei Personen aus zwei Haushalten, die angaben, einen Geburtstag zu feiern. Der Gastgeber der Party bat die Polizisten in die Wohnung, um sich zu versichern, dass tatsächlich keine weiteren Partygäste an der Feier teilnahmen.

Tatsächlich kamen die Beamten dem Angebot nach und durchsuchten die Wohnung nach weiteren Personen. Hinter einer Tür entdeckten sie schließlich einen weiteren Gast – den 26-Jährigen, dem die Party gewidmet war. Da der Mann falsche Angaben zu seiner Identität machte, wurde er zum Polizeirevier Mannheim-Oststadt gebracht.

Dabei kamen pikante Details ans Licht: Der Mann wurde mit einem Haftbefehl gesucht, muss eine Haftstrafe von zweieinhalb Jahren verbüßen. Seinen 26. Geburtstag verbringt er nun in einer Justizvollzugsanstalt. Die Partygäste wurden wegen des Verstoßes gegen die geltende Corona-Verordnung angezeigt.

Intensivmediziner spüren trotz Lockdown keine Entspannung

12.59 Uhr: Die Lage auf den Intensivstationen in Deutschland ist nach Angaben von Medizinern trotz sinkender Corona-Fallzahlen weiterhin angespannt. «Wir spüren auf den Intensivstationen, anders als die Zahlen den Anschein erwecken, derzeit keine Entspannung», sagte der Magdeburger Uniklinik-Professor Felix Walcher, Präsidiumsmitglied der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), der «Augsburger Allgemeinen» (Samstag). Er forderte schärfere Maßnahmen, bis die Infektionsketten von den Gesundheitsämtern kontrollierbar seien: «Wir müssen in einen harten Lockdown gehen, alles andere ist ethisch schwer vertretbar.»

Walcher warnte vor Leichtsinn: «Unsere größte Sorge ist, dass durch die Impfungen und Lockerungsdiskussionen der Eindruck erweckt wird, die Krise sei bald überwunden, und die Vorsicht der Bürger, sich an die notwendigen Maßnahmen zu halten, nachlässt», sagte er. «Wenn das passieren sollte, dann werden wir eine dritte Welle mit Virusmutationen erleben, deren Folgen unabsehbar sind.»

Sorge bereitet den Intensivstationen laut Walcher auch die Überlastung des Personals. Die Beschäftigten hätten zwischen den beiden Lockdowns keine Verschnaufpause gehabt, da viele verschobene Operationen nachgeholt worden seien. Es drohten nun massive Ausfälle. «Das Pflegepersonal ist maximal belastet, die Menschen können einfach nicht mehr» sagte der Mediziner. «Sehr viele sind ausgebrannt, es gibt schon jetzt sehr viele Burnout-Fälle und Rückzugserscheinungen. Wir Intensivmediziner haben Angst, dass in den kommenden Monaten viele das Handtuch werfen.»

Merkel wirbt bei Familien um Geduld: „Noch sind wir nicht so weit, zu öffnen“

12.50 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Corona-Krise angesichts des wochenlangen Lockdowns als „gewaltigen Kraftakt“ für Familien bezeichnet und um Geduld geworben. „Noch sind wir nicht so weit, Kitas und Schulen wieder öffnen zu können“, sagte sie in ihrem am Samstag veröffentlichten Video-Podcast. Aber: „Je konsequenter wir uns jetzt verhalten, auf Kontakte verzichten und da, wo sie unumgänglich sind, Abstand halten, Hygieneregeln beachten und Masken tragen, desto schneller wird das wieder möglich sein.“

Unterdessen wollten die Gesundheitsminister von Bund und Ländern am Samstag über den Fortgang der Impfkampagne beraten. Die Bundesregierung ist wegen der schleppend angelaufenen Covid-19-Impfungen in die Kritik geraten. Daneben gibt es Lieferengpässe von Herstellern.

RKI meldet Sieben-Tage-Inzidenz jetzt mit 90,9 – mehr als 12.000 Corona-Neuinfektionen

09.36 Uhr: In Deutschland sind binnen eines Tages mehr als 12.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Samstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden weitere 12.321 Ansteckungsfälle registriert. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 2.205.171.

Nach Angaben des RKI wurden zudem 794 Todesfälle im Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen innerhalb von 24 Stunden gezählt. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland erhöhte sich damit auf 56.546.

Die Zahl der von einer Corona-Infektion genesenen Menschen bezifferte das RKI auf rund 1.911.800. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz ging weiter zurück und lag am Samstag bei 90,9. Am Donnerstag war dieser Wert erstmals seit drei Monaten unter die Marke 100 gesunken.

Die Sieben-Tage-Inzidenz geht seit Wochen zurück, ihren bislang höchsten Stand hatte sie am 22. Dezember mit 197,6 erreicht. Bei der Sieben-Tage-Inzidenz handelt es sich um die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb dieses Zeitraums. Ziel der Bundesregierung ist es, den Wert auf unter 50 zu drücken. Der derzeitige harte Corona-Lockdown in ganz Deutschland gilt laut Beschluss von Bund und Ländern vorerst noch bis zum 14. Februar.

Seehofer verteidigt Einreiseverbote: Nicht zu reisen ist „Bürgerpflicht“

Samstag, 30. Januar, 07.05 Uhr: Bundesinnenminister Horst Seehofer hat die von der Bundesregierung beschlossenen Einreiseverbote verteidigt. Die Maßnahmen gelten seit diesem Samstag für Menschen aus Großbritannien, Irland, Portugal, Südafrika und Brasilien, ab Sonntag auch für jene aus den afrikanischen Staaten Lesotho und Eswatini. Es gibt dazu ein Beförderungsverbot für Fluggesellschaften, Bahn-, Bus- und Schiffsunternehmen bis zum 17. Februar. Ausnahmen gelten unter anderem für alle Deutschen und in Deutschland lebenden Ausländer sowie für Transitpassagiere und den Warenverkehr.

„Das Beförderungsverbot ist eine drastische Maßnahme, aber es ist zum Schutz unserer Bevölkerung absolut notwendig“, sagte der CSU-Politiker der „Augsburger Allgemeinen“.

„Es geht um die Abwehr von hoch infektiösen, mutierten Viren“, sagte Seehofer. Er appellierte zugleich dringend an die Bevölkerung, jede nicht zwingend notwendige Reise ins Ausland zu unterlassen. Das sehe er als „Bürgerpflicht“. „Jetzt ohne wirklich zwingenden Grund in Mutationsgebiete zu reisen, das muss ich deutlich sagen, wäre geradezu töricht“, betonte Seehofer.

Um die Ausbreitung von besonders ansteckenden Coronavirus-Mutationen zu bremsen, hat die Bundesregierung die Einreise aus Portugal, Irland, Großbritannien, Südafrika und Brasilien ab Samstag drastisch eingeschränkt. Am Sonntag kommen mit Lesotho und Eswatini zwei kleine südafrikanische Staaten hinzu.

Die vom Kabinett beschlossene neue Verordnung besagt, dass Fluggesellschaften, Bahn-, Bus- und Schiffsunternehmen bis zum 17. Februar aus diesen Ländern prinzipiell keine Passagiere mehr nach Deutschland befördern dürfen. Ausnahmeregeln gibt es unter anderem für alle Deutschen und in Deutschland lebenden Ausländer sowie Transitpassagiere. Auch der Warenverkehr bleibt unangetastet. „Für die wenigen Ausnahmefälle gilt aber: Sie müssen bei Einreise ein negatives Testergebnis vorweisen und dann in Quarantäne“, sagte Seehofer der Zeitung.

FDP-Fraktionsvize Alexander Graf Lambsdorff kritisierte, pauschale Einreiseverbote seien „nicht der richtige Weg“. Mutationsgebiete müssten ausgewiesen und klar benannt werden. „Dann muss die Einreise von dort so reduziert werden, dass verbindlich alle Einreisenden noch am Flughafen getestet werden können“, sagte Lambsdorff der „Rheinischen Post“.

Der CDU-Innenexperte Patrick Sensburg warnte unterdessen vor Einreisen nach Deutschland mit gefälschten Corona-Tests. „In Ländern wie Russland, Ukraine, Türkei oder Ägypten gibt es inzwischen einen großen Markt für gefälschte Tests“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). Somit bestehe ein hohes Risiko, dass Krankheitserreger und auch Coronavirus-Mutationen eingeschleppt werden.