Corona-News: 6114 Neuinfektionen – Bayerischer Kreis hat höchste Inzidenz

2. Februar 2021 Aus Von mvp-web

Top Corona-News am 2. Februar 2021

  • Nach Covid-Infektion: Britischer Corona-Held Tom Moore im Alter von 100 Jahren gestorben (17.56 Uhr)
  • 300 falsche Maskenpflicht-Atteste ausgestellt? Staatsanwaltschaft ermittelt gegen zwei Ärzte aus Hessen (12.52 Uhr)
  • Berlin bestätigt: Nächstes Bund-Länder-Treffen zu Corona am 10. Februar (11.35 Uhr)
  • Grenz-Hotspot: Bayrischer Kreis Tirschenreuth hat höchste Corona-Inzidenz in Deutschland (9.17 Uhr)
  • RKI-Zahlen am Dienstag: 6114 Corona-Neuinfektionen und 861 neue Todesfälle gemeldet (6.49 Uhr)

Rekordspendensammler Tom Moore nach Corona-Infektion gestorben

17.56 Uhr: Der britische Rekordspendensammler Tom Moore ist nach seiner Corona-Infektion gestorben. Er wurde 100 Jahre alt. Das bestätigten seine Töchter auf Twitter.

Der Veteran aus dem Zweiten Weltkrieg hatte im vergangenen Jahr mit einem Spendenlauf knapp 32,8 Millionen britische Pfund (etwa 37 Millionen Euro) für den Nationalen Gesundheitsdienst NHS in der Corona-Pandemie gesammelt. Er war dafür 100 Runden mit seinem Rollator durch seinen Hinterhof marschiert und schaffte damit sogar einen Guinness-Weltrekord. Innerhalb kürzester Zeit wurde er zum nationalen Symbol für Solidarität und Optimismus.

Eine Impfung gegen Covid-19 habe Moore nicht erhalten, berichtete die BBC unter Berufung auf eine Sprecherin des 100-Jährigen. Grund dafür seien die Medikamente gewesen, die er zur Behandlung seiner Lungenentzündung erhalten habe.

Queen Elizabeth II. (94) hatte Moore im Sommer auf Schloss Windsor zum Ritter geschlagen. Der stets zu Scherzen aufgelegte Senior witzelte damals, die Königin möge sich hoffentlich mit dem Schwert nicht ungeschickt anstellen.

Zu seinem 100. Geburtstag im April 2020 hatte er etwa 125.000 Glückwunschkarten aus Großbritannien und der ganzen Welt erhalten. Über sein Haus in dem beschaulichen Örtchen Marston Moretaine in der Grafschaft Bedfordshire donnerten damals zu seinen Ehren Kampfflugzeuge aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs.

Maskenpflicht gilt in Berlin künftig auch im Auto

15.39 Uhr: In Berlin gilt künftig auch eine Maskenpflicht im Auto. Ausgenommen sind der Fahrer und bei Fahrten im privaten Pkw die Mitglieder des eigenen Haushalts. Das hat der Senat am Dienstag beschlossen, wie der Regierende Bürgermeister, Michael Müller (SPD), am Dienstag nach der Senatssitzung mitteilte. Vorgeschrieben ist eine medizinische Maske so wie beim Einkaufen und bei Fahrten im ÖPNV. Die neuen Regeln betreffen auch Versammlungen in Form eines Autokorsos und sollen in den kommenden Tagen in Kraft treten. Die aktuelle Infektionsschutzverordnung wird entsprechend angepasst.

Müller sagte, ein Nachschärfen der Verordnung sei an dieser Stelle nötig gewesen. Die Infektionszahlen in Berlin seien rückläufig. „Wir sind auf dem richtigen Weg. Aber wir wollen dranbleiben, wir werden nicht übermütig.“

Epidemische Notlage könnte bis Juni verlängert werden

15.11 Uhr: Die Bundesregierung strebt nach Medienberichten an, bis in den Juni hinein den Status einer sogenannten epidemischen Lage von nationaler Tragweite aufrecht zu erhalten und dies per Bundestagsbeschluss entsprechend verlängern zu lassen. Wie das „Handelsblatt“ und das Nachrichtenportal „The Pioneer“ berichten, sieht das ein entsprechender Entwurf aus dem Bundesgesundheitsministerium vor.

Der Bundestag hatte eine „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ erstmalig am 25. März 2020 festgestellt. Im November stellte das Parlament dann im Zuge der Abstimmung über das sogenannte dritte Bevölkerungsschutzgesetz auf Antrag von Union und SPD den Fortbestand der Ausnahmelage erneut fest.

Der Schritt ist laut Infektionsschutzgesetz Grundlage für Corona-Schutzmaßnahmen und Sonderbefugnisse zum Beispiel der Regierung, um im Kampf gegen die Corona-Pandemie Rechtsverordnungen zu erlassen, ohne dass der Bundesrat zustimmen muss. Das können etwa Reiseregeln oder Testvorgaben sein. Normalerweise ist bei den meisten Verordnungen ein Ja der Länderkammer notwendig.

300 falsche Maskenpflicht-Atteste ausgestellt? Staatsanwaltschaft ermittelt gegen zwei Ärzte aus Hessen

12.52 Uhr: Bei Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen in Fulda tragen die meisten keine Maske. Sie können offenbar ein Attest vorweisen, das sie von der Pflicht befreit. Doch alle Atteste wurden von zwei Ärzten erstellt. Eine pauschale „Gefälligkeit“, ohne dass die „Patienten“ überhaupt untersucht worden waren?

Es entstand jedenfalls der begründete Verdacht, dass die besagten Mediziner falsche Gesundheitsgutachten ausgestellt hatten. Handelte es sich zunächst um eine geringere Anzahl, ist mittlerweile von Seiten der Staatsanwaltschaft von 300 Fällen solcher falscher Atteste die Rede.

Im Zuge der Ermittlungen gegen die Mediziner hatten Polizeibeamte am Mittwoch vergangener Woche Praxisräume und auch eine Privatwohnung in Gersfeld durchsucht und umfangreiches digitales Datenmaterial sichergestellt, das jetzt ausgewertet wird. Ermittelt wird wegen Verdachts auf Ausstellung falscher Gesundheitszeugnisse.

Berlin bestätigt: Nächstes Bund-Länder-Treffen zu Corona am 10. Februar

11.34 Uhr: Bund und Länder wollen am 10. Februar über ihr weiteres Vorgehen in der Corona-Pandemie beraten. Das aktuelle Vorsitzland der Ministerpräsidentenkonferenz, Berlin, bestätigte den Termin am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.

Im Mittelpunkt der Schaltkonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird die Frage stehen, ob der seit 16. Dezember geltende harte Lockdown mit vielen geschlossenen Geschäften und Schulen sowie Kitas im Notbetrieb über den 14. Februar hinaus verlängert wird. Zudem soll bis zu dem Treffen ein „nationaler Impfplan“ vorliegen, um mehr Berechenbarkeit und Verlässlichkeit bei den Impfstofflieferungen zu erreichen.

Gäste attackieren Polizisten: Hochzeitsfeier aufgelöst

11.14 Uhr: Am Montagabend musste die Polizei in Berlin eine Hochzeitsfeier auflösen. Im Bezirk Schöneberg feierten mindestens 20 Personen in einer Wohnung, wie die „Bild“ berichtet. Einige Gäste sollen Beamte attackiert haben. Die Polizei musste Pfefferspray einsetzen, mehrere Personen wurden vorläufig festgenommen.

Bereits am vergangenen Samstag wurde in Spandau eine Hochzeitsfeier mit 33 Gästen in einer Drei-Zimmer-Wohnung gefeiert. Auch hier löste die Polizei die Feier auf.

Grenz-Hotspot: Bayrischer Kreis Tirschenreuth hat höchste Corona-Inzidenz in Deutschland

9.17 Uhr: Die bayerische Grenzregion zu Tschechien bleibt ein Brennpunkt der Corona-Pandemie in Deutschland. Nach den am Dienstag veröffentlichten neuen Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) lag der Oberpfälzer Landkreis Tirschenreuth mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 322 Infektionen pro 100 000 Einwohnern deutschlandweit an der Spitze. Unter den zehn Kommunen mit den höchsten Inzidenzwerten sind vier bayerische Kreise: Auf Platz drei liegt der Kreis Hof mit 283,8, auf Platz sechs der Landkreis Regen mit 249,3 und an neunter Stelle der Kreis Wunsiedel mit 235,4.

Alle vier Landkreise grenzen an Tschechien, das mit fast einer Million Corona-Infektionen bei knapp elf Million Einwohnern von der Pandemie sehr stark getroffen ist. Bayern war am Dienstag als einziges westdeutsches Bundesland unter den ersten zehn Landkreisen mit besonders hohen Inzidenzen, die übrigen sechs Landkreise liegen sämtlich in den neuen Bundesländern.

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz liegt laut RKI bei 90, in Bayern bei 92. Fünf Bundesländer überschritten am Dienstag noch einen Inzidenzwert von 100: Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Brandenburg und das Saarland.

RKI-Zahlen am Dienstag: 6114 Corona-Neuinfektionen und 861 neue Todesfälle gemeldet

6.49 Uhr: Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 6114 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 861 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie aus Zahlen des RKI vom Dienstag hervorgeht. Vor genau einer Woche hatte das RKI 6412 Neuinfektionen und 903 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet.

Der Höchststand von 1244 neuen gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden – darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Dienstagmorgen bei 90. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden.

Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie 2.228.085 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 02.02., 00.00 Uhr). Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte noch deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 57 981. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 1.954.000 an.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Montagabend bei 0,88 (Vortag 0,91). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 88 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

Bundeswehrverband: Wer Soldaten anfordert, soll sie auch impfen

Dienstag, 2. Februar, 0.14 Uhr: Wer Soldaten in der Corona-Pandemie anfordert, soll sie nach Ansicht des Deutschen Bundeswehrverbandes auch impfen. „Jeder, der auf dem Wege der Amtshilfe Soldaten anfordert, muss sicherstellen, dass sie rechtzeitig vorher geimpft werden können“, sagte Vize-Verbandschef Jürgen Görlich den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag) mit Blick auf die Bundesländer und die Kommunen. Ohne Impfung sollte nach Görlichs Meinung auch kein Mitglied der Truppe in einen Auslandseinsatz geschickt werden.

„Soldatinnen und Soldaten, die in der Corona-Hilfe oder einem Einsatz einem gesteigerten Infektionsrisiko ausgesetzt sind, brauchen zwingend den bestmöglichen Schutz“, sagte Görlich. Die Forderung nach einem Vorrang für Soldaten im Einsatz gelte so lange, bis ausreichend Impfstoff gegen das Coronavirus für alle da sei. Seit Monaten wird über eine Corona-Impfpflicht für Soldaten beraten.

In der Corona-Pandemie können die Landkreise die Bundeswehr um Amtshilfe bitten. So helfen die Soldaten etwa in Alten- und Pflegeheimen. Der Deutsche Bundeswehrverband versteht sich als Interessenvertretung der Menschen bei der Bundeswehr.