Corona: Landesregierung bleibt bei Belegungsgrenze hart
26. Mai 2020Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns hat eine positive Zwischenbilanz hinsichtlich der Entwicklung der Corona-Lage gegeben, hält sich mit weiteren Lockerungen aber vorerst zurück. „Wir sind auf einem guten Weg“, sagte Innenminister Lorenz Caffier (CDU) am Dienstagmittag nach Beratungen des Kabinetts.
Angesichts mehrerer Tage ohne neue Coronavirus-Infektionen in Mecklenburg-Vorpommern sprach Caffier von einem „ausgesprochen positiven Signal“.
Tourismus-Öffnung wird genau beobachtet
Die seit Montag (25. Mai) geltende Öffnung für Übernachtungsgäste aus anderen Bundesländern sei nun die nächste große Herausforderung. Bereits am Montag seien rund 200.000 Urlauber nach MV eingereist. Bis Pfingsten werden bis zu 150.000 weitere Gäste erwartet. Laut Caffier werde man nun die Entwicklung genau beobachten. Dazu will das Kabinett am 8. und 9. Juni erneut beraten und am 15. Juni möglicherweise weitere Lockerungen beschließen. Die Kontakt-, Hygiene- und Abstandsregeln sollen laut Caffier in Absprache mit den anderen Bundesländern und dem Bund möglichst bis zum 29. Juni verlängert werden. Gespräche über ein bundesweit möglichst einheitliches Vorgehen liefen derzeit.
Caffier will an 60-Prozent-Belegungsgrenze festhalten
Caffier zeigte sich mit dem behutsamen Anlaufen des Tourismus im Land zufrieden. „Die Touristiker haben sich sehr gut auf die Maßnahmen eingestellt“, so Caffier. Bei der umstrittenen 60-Prozent-Belegungsgrenze für Hotels will Caffier bis auf Weiteres festhalten. „Es ist wichtig, dass wir nicht von Null auf 100 gehen.“ In den kommenden 14 Tagen seien keine Änderungen an den Abläufen geplant – es sei denn, es komme zu anderslautenden Gerichtsurteilen, so Caffier. Derzeit sind noch einige Klagen von Gastronomen und Hoteliers gegen die Bettenbegrenzung anhängig.
Infektionen von Urlaubern – Wohnortprinzip gilt
Caffier wies darauf hin, dass bei der Infektionsstatistik das Wohnortprinzip gelte. Das heißt, dass Urlauber, die sich an ihrem Urlaubsort infizieren, nicht in die dortige Statistik einfließen, sondern in ihrer Heimatgemeinde. Laut Caffier würden die Behörden im Nordosten diese Fälle aber gesondert erfassen, um einen genauen Überblick über das Infektionsgeschehen an den Urlaubsorten zu behalten.
Tagestouristen-Verbot soll stichpunktartig kontrolliert werden
Tagestouristen sind auch weiterhin in Mecklenburg-Vorpommern nicht erwünscht. Es wird laut dem Innenminister aber keine solch umfassenden Kontrollen wie beim Einreiseverbot vor sechs bis acht Wochen geben. Kontrolliert werde aber stichprobenartig von Ordnungsämtern und Kurverwaltungen.
Stand: 26.05.2020 13:59 Uhr – NDR 1 Radio MV