SPD und CDU: Auch nach den Ferien keine normale Schule
2. Juni 2020
An den Schulen in Mecklenburg-Vorpommern wird es auch nach den Sommerferien wegen des Coronavirus keinen normalen Unterricht geben. Die Regierungsfraktionen SPD und CDU bereiten Schüler und Eltern bereits darauf vor, dass die Schulstunden coronabedingt anders ablaufen als gewohnt. Das geht aus einem gemeinsamen Antrag der Fraktionen für die kommende Landtagssitzung hervor.
Präsenzunterricht ergänzt durch Digitalunterricht
Solange es keinen Impfstoff gebe und gleichzeitig eine gezielte Behandlungsmöglichkeit gegen Covid-19 fehle, solange könne es auch keine gewohnte Unterrichtsgestaltung geben, schreiben SPD und CDU. Dennoch müsse der Schulstart nach den Ferien Anfang August geordnet und „für alle Beteiligten“ planbar sein. Als Ziel geben die beiden Fraktionen aus, „an allen Tagen für alle Klassen Präsenzunterricht anbieten zu können“. Der müsse aber durch digitalen Unterricht ergänzt werden, meinen die Regierungsfraktionen. Die Initiative für den Vorstoß kam von der Landtags-CDU.
Variable Möglichkeiten – an die Corona-Lage angepasst
Beide Fraktionen sprechen sich für ein verlässliches Unterrichtskonzept aus und formulieren, dass „ein solches Konzept ein mehrstufig gegliedertes Umsetzungsszenario beinhalten soll, das in Abhängigkeit des landesweiten und örtlichen Infektionsgeschehens und der aus den Hygiene- und Schutzmaßnahmen folgenden Möglichkeiten variable und den tatsächlichen Notwendigkeiten angepasste Angebote zulässt.“ Was nach besten Bürokratendeutsch klingt, soll wohl bedeuten: Dort, wo es keine Infektionen gibt, soll mehr möglich sein als in Orten mit Corona-Fällen.
Martin gibt Pläne bekannt
SPD und CDU machen sich außerdem für Corona-Tests im Rahmen von Modellprojekten an ausgewählten Schulen stark – auf freiwilliger Basis für Schüler und Lehrer. Das Bildungsministerium wollte den Vorstoß von SPD und CDU nicht kommentieren. Ministerin Bettina Martin (SPD) will ihre Pläne für den Schuljahresstart am Mittwoch auf der Landespressekonferenz vorstellen. Die Sozialdemokratin hatte bisher erklärt, dass auch nach den Ferien mit Einschränkungen zu rechnen sei. Die Einschulungsfeiern an den Schulen könnten jedoch stattfinden – wenn die Hygieneregeln beachtet würden.
Die rund 600 Schulen in Mecklenburg-Vorpommern mussten wegen der Pandemie am 16. März schließen, seit dem 27. April sind sie schrittweise geöffnet, allerdings sehr eingeschränkt und zunächst nur für Abschlussklassen. Präsenzunterricht gibt es für die Klassenstufen bis zu den Ferien nur einmal in der Woche.