Corona in Vorpommern: Rund 350 Personen in Quarantäne
6. Juni 2020
Der Landkreis Vorpommern-Rügen hat am Sonnabendnachmittag für rund 350 Personen eine häusliche Isolation verfügt. Sie hatten am Pfingstwochenende an einem von insgesamt vier Gottesdiensten teilgenommen, die ein infizierter Priester der katholischen Pfarrei St. Bernhard in Stralsund, Demmin und Grimmen gefeiert hatte. Neben dem Priester wurden sieben weitere Gottesdienstbesucher positiv auf das Coronavirus getestet. Unter Beobachtung der Behörden ist auch ein Festgottesdienst zur Verabschiedung eines anderen Priesters am Pfingstmontag in Stralsund mit rund 250 Teilnehmern.
Keiner der Infizierten im Krankenhaus
Nach Angaben des Landkreises wurden bisher rund 120 Abstriche genommen. Weitere Testergebnisse stehen noch aus. Laut einem Sprecher des Landkreises gegenüber NDR 1 Radio MV waren die Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten worden. Keiner der Infizierten müsse derzeit in einem Krankenhaus behandelt werden, hieß es am Sonnabend.
Landrat: „Sehr ansteckendes Geschehen“
Wie Landrat Stefan Kerth (SPD) am Sonnabend betonte, hatten die Infizierten teilweise keinen unmittelbaren Kontakt mit dem infizierten Priester. „Es handelt sich hier um ein sehr ansteckendes Geschehen“, erklärte Kerth. Die Gesundheitsbehörde des Landkreises arbeite auf Hochtouren, um mögliche Infektionsketten zu brechen. Derzeit seien mehr als 40 Mitarbeiter der Verwaltung dabei, die Kontakte aller Gottesdienst-Besucher nachzuvollziehen, hieß es.
Isolierte werden vom Gesundheitsamt beobachtet
Die Teilnehmer der Gottesdienste müssen sich nun in Quarantäne begeben. Die Dauer beträgt 14 Tage ab dem Datum des Gottesdienstes, an dem sie zwischen dem 30. Mai und 1. Juni teilgenommen hatten. Dabei werden sie vom Gesundheitsamt beobachtet, müssen zweimal täglich ihre Körpertemperatur messen und ein Tagebuch über ihre Symptome führen, so schreibt es die Verordnung des Landkreises Vorpommern-Rügen vor.