Infektionen gehen weltweit zurück – aber langsamer als zuvor
24. Februar 2021Top-News zur Corona-Pandemie vom 24. Februar
- Scholz: „Gehe davon aus, dass wir im Sommer wieder im Biergarten sitzen können“ (19.48 Uhr)
- Medienbericht: Kontakte, Bildung, Gastronomie – Merkel will Lockerungen in drei Bereiche einteilen (17.39 Uhr)
- „Können nicht so weitermachen“: Hessen plant Lockerungen unabhängig von Inzidenz (16.00 Uhr)
- Corona-Infektionen gehen weltweit zurück – aber langsamer als zuvor (11.25 Uhr)
- Genehmigung erteilt: Spahn kündigt erste Corona-Selbsttests für Zuhause an (08.55 Uhr)
- RKI-Zahlen: Deutschlandweite 7-Tage-Inzidenz sinkt leicht auf 59,3 (06.33 Uhr)
Scholz: „Gehe davon aus, dass wir im Sommer wieder im Biergarten sitzen können“ (19.48 Uhr)
In Frankreich steigen Neuinfektionen wieder rasant
20.14 Uhr: In Frankreich steigt die Zahl der Neuinfektionen wieder rasant. Innerhalb von 24 Stunden wurden 31.000 neue Fälle gemeldet – so viele wie seit November nicht mehr.
Angesichts eines Aufflammens von Corona-Fällen in Teilen Frankreichs stehen weitere Einschränkungen in dem Land im Raum. Regierungssprecher Gabriel Attal sagte am Mittwoch, die Lage verschlechtere sich und sei in etwa zehn Départements sogar sehr besorgniserregend. In einigen Gebieten drängten sich schnelle und kräftige Maßnahmen auf. Attal verwies etwa auf den Teil-Lockdown, der für die Küstenregion des südlichen Départements Alpes-Maritimes beschlossen worden war.
Um einen solchen Lockdown für das Wochenende bat Gesundheitsminister Olivier Véran am Mittwochabend im stark betroffenen nordfranzösischen Dunkerque (Dünkirchen) den zuständigen Präfekten auch für die Küstenstadt und Umgebung. Die regionale Gesundheitsbehörde hatte in der Stadt zuletzt mehr als 900 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gemeldet. Zusätzliche Impfdosen und eine Verschärfung der Maskenpflicht sowie ein Alkoholverbot sollen ebenfalls helfen, die Ausbreitung des Virus in dem Gebiet einzudämmen.
Scholz: „Gehe davon aus, dass wir im Sommer wieder im Biergarten sitzen können“
19.48 Uhr: Eine Woche vor den nächsten Bund-Länder-Beratungen zur Corona-Krise drängt Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) auf Öffnungsschritte in Verbindung mit Schnelltests. „Das Virus und seine Mutationen werden uns noch eine Weile begleiten, fürchte ich. Wir müssen also Wege finden, wie wir es hinbekommen, nicht immer weiter im Lockdown leben zu müssen“, sagte Scholz der „Rheinischen Post“. „Deshalb könnten wir die nächsten Öffnungsschritte mit Schnelltests verbinden.“
Darüber werde am 3. März mit den Ministerpräsidenten beraten, sagte Scholz. „Für niemanden ist die aktuelle Situation einfach, deshalb ist mir eines ganz wichtig zu sagen: Wir haben allen Grund zur Hoffnung“, betonte der SPD-Kanzlerkandidat. „Ich gehe davon aus, dass wir im Sommer wieder im Biergarten sitzen können und die nächste Bundesliga-Saison auch wieder im Stadion verfolgen werden.“
Scholz kritisierte, dass im Vergleich zu anderen Ländern bislang wenig getestet wurde, und dies sei „nicht gut“ gewesen. „Ich spreche mich seit langem dafür aus, viel mehr zu testen. Das muss aber mit einer Strategie verbunden sein, was man mit dem jeweiligen Testergebnis anfängt“, betonte Scholz.
Schweden reagiert auf beunruhigende Corona-Lage
18.07 Uhr: Restaurants, Kneipen und Cafés bleiben in Schweden zwar weiterhin geöffnet, sollen aber wegen einer beunruhigenden Corona-Lage künftig um 20.30 Uhr schließen. Die Begrenzung solle ab dem 1. März und unabhängig davon gelten, ob das Lokal Alkohol ausschenkt oder nicht, sagte der Generaldirektor der schwedischen Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten, Johan Carlson, am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Stockholm. Der Vorschlag wird nun zur behördlichen Überprüfung geschickt.
„Die Lage in Schweden ist ernst. Wir haben eine hohe Infektionsausbreitung. Und sie nimmt weiter zu“, machte Regierungschef Stefan Löfven klar. Es bestehe das Risiko einer dritten Corona-Welle. Das effektivste Mittel gegen die Virus-Ausbreitung sei es, Abstand zueinander zu halten und keine Menschen außer seine nahen Angehörigen zu treffen.
Geschäfte werden nach Angaben der Gesundheitsbehörde ab Montag zudem angehalten, ihre Kunden dazu zu ermahnen, alleine statt zusammen mit Angehörigen einzukaufen. Die Behörde will auch die Besucherzahl in Läden, Einkaufspassagen und Fitnessstudios begrenzen. Wettkampfveranstaltungen mit Ausnahme des Spitzensports und Partien von Kinder und Jugendlichen, die 2005 oder später geboren sind, sollen darüber hinaus nicht mehr zugelassen sein, sagte Carlson.
Medienbericht: Kontakte, Bildung, Gastronomie – Merkel will Lockerungen in drei Bereiche einteilen
17.39 Uhr: Eine Woche vor der neuen Bund-Länder-Runde zur Corona-Politik hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ihre Vorstellungen für einen Ausstieg aus dem Lockdown konkretisiert. Die Lockerungen müssten in drei Strängen betrachtet werden, sagte Merkel der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom Donnerstag.
Ein erster Strang betreffe dabei die persönlichen Kontaktbeschränkungen. Ein zweiter Strang umfasse den Bildungsbereich. Man müsse auch die höheren Klassen in die Schulen zurückholen, so Merkel. Auch Berufsschulen und Universitäten müssten wieder geöffnet werden. Ein dritter Strang beinhalte die Lockerungen bei Geschäften, Restaurants, Hotels, Kultureinrichtungen und den Gruppensport.
Nun müsse erarbeitet werden, wie eine mögliche Reihenfolge – „vor dem Hintergrund des Infektionsgeschehen“ – der Lockerungen aussehen könnte. Merkel erklärt: „Also unter welchen Voraussetzungen welcher Bereich aus welchem der drei Stränge geöffnet werden kann und soll.“
Die Öffnungen müssten von umfassenden Schnelltests flankiert werden, so dass sich die Bürgerinnen und Bürger gleichsam „freitesten“ lassen könnten, um an einem sich langsam normalisierenden öffentlichen Leben teilzunehmen. Bereits im März solle ein solches Testsystem funktionsfähig sein.
„Eine intelligente Öffnungsstrategie ist mit umfassenden Schnelltests, gleichsam als Freitesten, untrennbar verbunden“, sagte Merkel. Damit dies gelinge, müssten noch offene Fragen geklärt und das ganze Vorgehen am 3. März mit den Ministerpräsidenten beraten werden. „Wie lange es dann dauert, bis ein solches System installiert ist, kann ich auf den Tag genau noch nicht sagen. Es wird aber im März sein“, sagte Merkel.
Sie werde kommende Woche mit den Ministerpräsidenten zudem besprechen, „ob wir mit einer deutlich größeren Zahl von Schnelltests einen Puffer schaffen können“, sagte die Kanzlerin weiter. Grundsätzlich könne ein Schnelltest zeigen, „dass jemand an genau dem Tag nicht infiziert ist, oder umgekehrt dass jemand, obwohl noch symptomlos, bereits infiziert und auch ansteckend ist“.
Erste Öffnungen: Schweiz beendet harten Lockdown
17.27 Uhr: Die Schweiz macht wieder auf. Nachdem die Corona-Zahlen gesunken sind, dürfen ab nächster Woche Geschäfte, aber auch kulturelle Einrichtungen sowie Tennis- und Fußballplätze wieder öffnen. Dabei gibt es allerdings Einschränkungen: Überall gilt Maskenpflicht, Besucher müssen Abstand halten und Geschäfte dürfen nur eine bestimmte Anzahl Besucher reinlassen.
Im Freien dürfen künftig wieder bis zu 15 Personen zusammenkommen. Privatveranstaltungen in Räumen bleiben auf fünf Personen beschränkt. Auch Restaurants bleiben vorerst geschlossen, selbst mit Terrassen oder Außenbereichen. Weiter gilt auch die Homeoffice-Pflicht, soweit das möglich ist. Über die Skigebiete entscheiden weiter die Kantone. Sie sind fast überall geöffnet.
Für junge Leute bis 20 Jahren gibt es außerdem eine Extra-Regel: Sie dürfen sich künftig wieder in Bands, Orchestern oder Chören treffen – allerdings nicht vor Publikum auftreten.
Mitte März will die Regierung prüfen, ob ab 22. März weitere Öffnungsschritte erfolgen können. Das richtet sich nach dem Infektionsgeschehen. „Wir müssen schauen, was wir uns an Öffnungen erlauben können, ohne ein zu großes Risiko einzugehen, dass wir die Kontrolle über die Situation verlieren“, sagte Gesundheitsminister Alain Berset.
Am Mittwoch wurden bei 8,6 Millionen Einwohnern 1343 Neuinfektionen gemeldet. Über einen Zeitraum von 14 Tagen lag die Inzidenz bei 162,1. Weitere Öffnungen seien nur möglich, wenn die Inzidenz nicht steige und die durchschnittliche Reproduktionszahl über die letzten sieben Tage unter 1 liege.
US-Studie zeigt: Lehrer verbreiten Corona stärker als Schüler
16.53 Uhr: Lehrerinnen und Lehrer sind stärkere Infektionstreiber als ihre Schüler. Das zeigt eine neue Studie der Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention (CDC) in den USA. Grundlage sind neun Grundschulen im Bundesstaat Georgia.
Im Untersuchungszeitraum wurde bei 32 Kindern und 13 Lehrern eine Corona-Infektion festgestellt. Von neun untersuchten Ausbrüchen hat nur einer der Anfang bei einem Schüler, in vier Fällen waren zuerst die Lehrer infiziert gewesen. In vier Fällen ließ sich der Ursprung nicht mehr ermitteln.
„Lehrer spielten in allen Clustern eine wichtige Rolle bei der Verbreitung in den Schulen“ erklärte CDC-Sprecherin Jasmine Reed gegenüber dem „Business Insider“. In mindestens zwei Fällen übertrugen Lehrer das Virus erst aufeinander, bevor es sich anschließend in den Klassenzimmern verbreitete. Wenn Lehrer das Infektionsgeschehen derart beeinflussen können, müssen sie früher geimpft werden, so die Forderung der Forschenden.
Zwar herrschte an den untersuchten Grundschulen Maskenpflicht, jedoch gibt es Hinweise darauf, dass die Masken teils nicht korrekt und teils gar nicht getragen wurden. Das Mittagessen wurde zudem im Klassenzimmer eingenommen, wo der empfohlene Abstand zwischen den Schülern nicht eingehalten werden konnte.
Neue Corona-Variante macht US-Forschern Sorgen
16.50 Uhr: US-Wissenschaftler haben sich besorgt über eine Coronavirus-Variante in Kalifornien gezeigt. Die im Dezember erstmals entdeckte Variante, die Forscher „B.1.427/B.1.429“ genannt haben, sei ersten Erkenntnissen zufolge wahrscheinlich ansteckender als das Ausgangsvirus, berichteten mehrere US-Medien am Mittwoch unter Berufung auf Wissenschaftler. Die Variante sei auch schon in anderen US-Bundesstaaten und Ländern weltweit entdeckt worden, habe sich aber nach bisherigen Erkenntnissen bislang vor allem in Kalifornien ausgebreitet.
„Ich wünschte, ich hätte bessere Nachrichten – dass diese Variante komplett unbedeutend ist“, zitierte die „New York Times“ den Virologen Charles Chiu von der University of California in San Francisco. „Aber leider müssen wir einfach den Ergebnissen der Wissenschaft folgen.“ Mindestens zwei wissenschaftliche Studien zur kalifornischen Variante sind bereits abgeschlossen und sollen demnächst veröffentlicht werden.
„Können nicht so weitermachen“: Hessen plant Lockerungen unabhängig von Inzidenz
16.00 Uhr: Das Bundesland Hessen plant weitere Schritte zur Lockerung der Corona-Maßnahmen. Bei einer digitalen CDU-Veranstaltung hat Ministerpräsident Volker Bouffier einen Vier-Stufen-Plan vorgestellt. Für den Einzelhandel sei geplant, dass Kunden künftig einen Termin für den Einkauf vereinbaren. Im Geschäft selbst sollten sie dann einen „persönlichen Verkäufer“ bekommen.
Was die Kontaktbeschränkungen betrifft, sollen sich dann wieder zwei Haushalte in Hessen treffen dürfen. Weiter erklärte der CDU-Landeschef, die Beurteilung der Corona-Handlungsspielräume werde in Hessen künftig nicht mehr von den Inzidenzen abhängen. Es müsse zwar weiter vorsichtig in der Corona-Pandemie vorgegangen werden, aber: „Wir können aber auch nicht so weitermachen.“ Details zu dem Perspektivplan der Landesregierung will der Regierungschef am morgigen Donnerstag (12.30 Uhr) in Wiesbaden vorstellen.
Kompletter Ort im Tiroler Zillertal unter Quarantäne gestellt
11.49 Uhr: In Tirol wütet die Corona-Pandemie weiterhin besonders stark. Im Skiort Mayrhofen hat sich nun offenbar ein neuer Corona-Hotspot entwickelt. Wie österreichische Medien wie der ORF und die „Tiroler Tageszeitung“ berichten, wird Mayrhofen deswegen unter eine einwöchige Quarantäne gestellt. Bewohner, die den Ort im Zillertal verlassen wollen, müssten einen negativen PCR-Test vorweisen. Es herrsche eine Testpflicht.
Tirol gilt nach wie vor als Virusvariantengebiet. In dem österreichischen Bundesland ist die südafrikanische Mutante des Coronavirus besonders stark verbreitet. An der Grenze zwischen Bayern und Tirol gibt es deswegen derzeit wieder verschärfte Grenzkontrollen und Einreisebeschränkungen, um die Ausbreitung der Mutante zu verhindern.
WHO: Corona-Infektionen gehen weltweit zurück – aber langsamer als zuvor
11.25 Uhr: Die weltweit gemeldeten Corona-Infektionszahlen gehen weiter zurück, aber langsamer als zuvor. Zum sechsten Mal in Folge verzeichnete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Wochenvergleich einen Rückgang bei den Neuansteckungen, dieses mal um elf Prozent, wie am Mittwoch aus ihrem jüngsten Wochenbericht hervorging. Die Zahlen umfassen Meldungen bis zum 21. Februar. In der Vorwoche lag der Rückgang bei 16 Prozent. Nur in den Regionen Südostasien und östliches Mittelmeer wurden etwas mehr Infektionen gemeldet als in der Vorwoche. Zum dritten Mal ging die Zahl der Todesfälle pro Woche zurück, um 20 Prozent auf rund 66.000.
Der Rückgang sei „wahrscheinlich“ das Ergebnis der vielerorts verhängten Schutzmaßnahmen. Damit sind unter anderem Handhygiene, Abstand halten und Einschränkungen gemeint, die auf Kontaktreduzierung abzielen. Auch zur Eindämmung der neuen und ansteckenderen Varianten seien diese Maßnahmen absolut wichtig. Die zuerst in Großbritannien entdeckte Variante B.1.1.7 sei inzwischen in 101 Ländern nachgewiesen worden. Die USA hätten bis 21. Februar erst 1661 Fälle dieser Variante gemeldet.
Spahn kündigt erste Selbsttests für Privatgebrauch an
08.55 Uhr: Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat die ersten drei Sonderzulassungen für Corona-Schnelltests zur Eigenanwendung durch Laien erteilt. Das teilte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Mittwoch im ZDF-Morgenmagazin mit. „Wir werden heute die ersten drei Tests genehmigen, die wird es dann in den nächsten Tagen auch in den Geschäften geben“, sagte Spahn im ZDF. Bei allen drei Selbsttests würden die Proben durch einen Abstrich im vorderen Nasenbereich entnommen. Die Laientests sollen in Supermärkten und bei Discountern erhältlich sein.
FDP fordert Schnelltest-Regelung nach dem Vorbild Österreichs
08.16 Uhr: Mit einer Regelung für Schnelltests nach dem Vorbild Österreichs will die FDP den Weg für stufenweise Lockerungen in der Corona-Pandemie freimachen. Ein entsprechender Antrag soll noch diese Woche in den Bundestag eingebracht werden. Ziel sei, dass Hersteller über eine „einfache und unbürokratische Selbstverpflichtung bestätigen, dass bei Eigenanwendung ein entsprechendes Sicherheits- und Leistungsniveau erreicht wird und dass die Funktionstauglichkeit und die Einsatztauglichkeit für den geplanten Zweck gewährleistet ist“. Anschließend soll aber ein Zulassungsverfahren durchlaufen werden.
„Beim Testen müssen wir auf die Tube drücken, nicht auf die Bremse“, sagte der FDP-Abgeordnete Andrew Ullmann dazu der Deutschen Presse-Agentur. „Die FDP-Fraktion fordert ein schnelles und vereinfachtes Zulassen der Selbsttests. In Österreich hat sich dieses Verfahren bereits bewährt. Dort sind Selbsttests schon Teil des Alltags und Teil der Öffnungsstrategie.“ Ullmann ist Professor in Würzburg und leitet dort das Institut für Infektiologie. Er ist FDP-Obmann im Gesundheitsausschuss. „Die Bundesregierung möchte die Zulassung von Selbsttests über das herkömmliche Verfahren durchführen. Das benötigt jedoch vier bis acht Wochen“, kritisierte Ullmann. Angesichts der pandemiebedingten Ausnahmesituation dürfe nicht so lange gewartet werden.
„Wenn wir nicht bald einen Marktzugang für Selbsttests ermöglichen, ist der Markt leergefegt. Dann stehen wir, wie beim Impfen, wieder an letzter Stelle.“ Testergebnisse müssten über die Corona-Warn-App verifiziert und dokumentiert werden, um so wieder mehr Freiheiten zu ermöglichen.
RKI meldet 8007 Corona-Neuinfektionen – 7-Tage-Inzidenz sinkt auf 59,3
06.33 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 8007 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 422 weitere Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Mittwoch hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 7556 Neuinfektionen und 560 neue Todesfälle verzeichnet. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 03.10 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich.
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Dienstagmorgen bundesweit bei 59,3 – und damit niedriger als am Vortag (60,5). Vor vier Wochen, am 27. Januar, hatte die Inzidenz noch bei 101,0 gelegen. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden.
Der Höchststand von 1244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden – er enthielt jedoch 3500 Nachmeldungen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.402.818 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 24.02., 03.10 Uhr). Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.217.700 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 68.740.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Dienstagabend bei 0,98 (Vortag 1,05). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 98 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.
Corona-Variante B.1.1.7 erhöht Sterberisiko bei Infektion um ein Vielfaches
Mittwoch, 24. Februar, 06.28 Uhr: Eine Corona-Infektion geht für jeden Menschen mit einem gewissen Sterberisiko einher. Für die zunächst in Großbritannien nachgewiesene Variante B.1.1.7 hat der Stuttgarter Mathematiker Christian Hesse dies nun aufzuschlüsseln versucht. „Das nach Infektion mit der britischen Mutante bestehende Sterberisiko ist für 80-Jährige mehr als 1000 Mal so hoch wie für 20-Jährige“, erklärte er der Deutschen Presse-Agentur zu seiner Rechnung.
Ohne Corona liege dieser Faktor bei Männern bei rund 130, bei Frauen bei 200 – bei einem Senior ist der Tod immer wahrscheinlicher als bei einem jungen Menschen.
Der Wissenschaftler der Stuttgarter Universität bezieht sich bei den Daten auf die sogenannte Infektionssterblichkeit. Das ist der Anteil der Corona-Toten unter allen Infizierten, ob getestet oder nicht. Für eine repräsentative Stichprobe der Bevölkerung muss dafür unter anderem mittels Blutproben der Immunstatus ermittelt werden, um auch frühere, unentdeckt gebliebene Corona-Infektionen festzustellen.
Auf Basis von britischen Analysen hat Hesse so die Gefährlichkeit des Corona-Typs B.1.1.7 berechnet. Ableiten lässt sich demnach, dass eine Infektion mit der Mutante für 55-jährige Männer und 35-jährige Frauen das normale Sterblichkeitsrisiko in diesem Alter wohl verdoppelt. Für 80-jährige Männer und 60-jährige Frauen werde es verdreifacht.