Erste Hersteller erhalten Schnelltest-Zulassung – was die Produkte kosten

25. Februar 2021 Aus Von mvp-web

18:15:10

Neben Nudeln, Klopapier und Milch auch einen Corona-Schnelltest kaufen? Das ist ab sofort möglich. Drei Hersteller haben eine Sonderzulassung erhalten. Weitere könnten in den nächsten Tagen folgen. Wir sagen, wo Sie die Schnelltests herbekommen und was sie kosten.

Die wichtigsten Infos in Kürze:

  • Zuerst soll es die Antigen-Schnelltests in der Apotheke geben, dann folgen die Supermärkte.
  • Ergebnis gibt es ohne Labor innerhalb von 10 bis maximal 30 Minuten.
  • Discounter und Drogerie-Riesen bestätigen „baldigen Verkauf“.
  • Aldi Nord und Aldi Süd betonen „Verkauf in Kürze“.
  • Ein Antigen-Schnelltest kostet aus dem Großhandel zwischen fünf und 10 Euro.
  • Verbraucher bekommen Schnelltest wohl für einen Euro, den Rest steuert der Bund bei.

Corona-Tests sind ein wichtiger Baustein bei der Bekämpfung der Pandemie. Nun sollen Supermärkte und Discounter auch in den Verkauf dieser Schnelltests miteingebunden werden. Erstmals wurden drei Antigen-Schnelltests zur Eigenanwendung zugelassen. Das bestätigte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte. Sie kommen ab sofort in den Handel.

„Mit den Selbsttests kann demnächst jeder vor einem Treffen mit anderen Menschen überprüfen, ob er aktuell infiziert ist. Das dürfte eine wichtige Hilfe dabei sein, den Weg zu einer verantwortungsvollen Normalität zu finden“, erklärt Harald Löwe, Geschäftsführer von Löwe Medizintechnik. Sein Unternehmen hat den von Boson und Technomed Service zugelassenen Antigen-Selbstschnelltest im Angebot.

Insgesamt haben bisher 50 Hersteller Anträge auf eine Sonderzulassung entsprechender Tests gestellt.

Wann gibt es den Schnelltest bei Netto, Rossmann oder dm?

Sehr bald soll es die Schnelltests geben. Möglicherweise kommen die ersten Produkte schon heute auf den Markt. Zuerst sollen Apotheken damit ausgestattet werden, dann kommen auch die Einzelhändler dran.

Seit Monaten haben Discounter, Supermärkte und Drogerie-Filialisten bereits im Hintergrund mit Herstellern verhandelt. Insider hatten bereits an Weihnachten gegenüber CHIP bestätigt, dass sie mehrere Millionen Test-Kits auf den deutschen Markt bringen könnten, wenn ein rechtlicher Rahmen dafür bestehe. Bisher durfte nur geschultes Personal diese Tests durchführen. Der Verkauf solcher Testkits war auf dem Großhandel ebenfalls streng reguliert. Doch mit der Sonderzulassung ändert sich das.

Rossmann, dm, Aldi, Lidl, Rewe, Edeka und Co. bringen sich nun in Stellung. Auch Metro könnte hier eine wichtige Rolle spielen. Die Antigen-Schnelltests sollen für Verbraucher und somit auch für Großkunden „niedrigschwellig erreichbar“ sein.

„Wir können bestätigen, dass wir aktuell einen Verkauf von Corona-Schnelltests prüfen. Wir warten nur noch auf die baldige Zulassung“, bestätigt der Edeka-Discounter „Netto Marken-Discount“ auf Anfrage. „Bitte haben Sie Verständnis, dass wir keine weiteren Detailinformationen mitteilen können“, fügt das Unternehmen hinzu.

Von Aldi Süd und Aldi Nord heißt es: „Die Unternehmensgruppen Aldi Nord und Aldi Süd werden in Kürze Corona-Schnelltests im Verkauf anbieten.“

Das deckt sich mit den Aussagen von Drogerie-Primus dm. „Wir sind schon seit Längerem intensiv mit verschiedenen Herstellern im Gespräch zu Corona-Schnelltests. Wir werden nun nach der Zulassung der ersten Schnelltests für Laien alle Möglichkeiten in Betracht ziehen, um unseren Kunden schnellstmöglich die entsprechenden Produkte anbieten zu können“, sagt Sebastian Bayer, Geschäftsführer des Ressorts Marketing und Beschaffung bei dm auf Anfrage.

Ähnlich äußert sich auch Rossmann. „Wir beobachten die aktuellen Entwicklungen genau und prüfen die Möglichkeiten, ein entsprechendes Angebot im Rahmen der gesetzlichen Bedingungen umsetzen zu können“, sagte die Pressestelle von Rossmann. Das wäre der Fall, wenn einer der Partner von Rossmann, eine Zulassung bekommt.

Was kosten die Antigen-Schnelltests?

Für 20er- oder 30er-Großpackungen der Schnelltests zahlen Unternehmen auf dem Markt derzeit zwischen 125 bis 160 Euro. Für Privathaushalte soll ein Test etwa zwischen fünf bis maximal zehn Euro kosten. Verbraucher sollen am Ende, so die Pläne von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, allerdings nur einen Euro dafür bezahlen. Den Rest übernimmt der Bund. Unklar ist, ob es die 1-Euro-Schnelltests nur in der Apotheke geben wird oder eben auch beim Discounter.

Antigen-Schnelltests kosten somit etwas mehr als handelsübliche Schwangerschaftstests. Weil allerdings bei diesen Corona-Tests kein Labor nötig ist, sind sie im Vergleich zu Antikörper-Tests günstiger. Solche Einsende-Kits kosten derzeit ab 49,95 Euro.

Der Antigen-Schnelltest für Laien besteht aus einer Testkassette, einem Teststäbchen mit feiner Kunststoffbürste, einer Extraktionslösung, einem Röhrchen mit Verschlusskappe und Gebrauchsinformationen.