Schweinemast-Brand in Kobrow: War es Fahrlässigkeit?

1. März 2021 Aus Von mvp-web
Stand: 01.03.2021 14:29 Uhr

Nach dem Großfeuer in einer Schweinemastanlage in Kobrow bei Sternberg (Kreis Ludwigslust-Parchim) ermittelt die Polizei wegen des Verdachts der fahrlässigen Brandstiftung. Nach neuesten Erkenntnissen sind weniger Schweine umgekommen, der Schaden ist aber höher als zunächst angenommen.

Wie ein Polizeisprecher am Montag mitteilte, hat die Staatsanwaltschaft den Einsatz eines Brandsachverständigen angeordnet. Dieser soll zusammen mit den Kriminalisten klären, ob das Feuer in dem 150 Meter langen Stall am Sonntag fahrlässig entstanden ist. Bei dem Großbrand waren nach neuesten Erkenntnissen rund 2.000 Schweine verendet, als einer von drei baugleichen Schweineställen bis auf die Grundmauern abbrannte. Zunächst war von 3.000 toten Tieren die Rede.

Überlebende Tiere können nicht mehr versorgt werden

Die Feuerwehren konnten verhindern, dass das Feuer auf die Nachbarställe übergriff. Rund 5.600 Mastschweine in den beiden anderen Ställen überlebten den Brand. Diese Tiere müssten allerdings verkauft werden, sagte der Chef von Gut Sternberg, Johannes Klenke, NDR 1 Radio MV. Der Grund: Die Futteranlage sei durch den Brand so in Mitleidenschaft gezogen worden, dass die restlichen Tiere in Kobrow nicht mehr versorgt werden können. Das sei eine Katastrophe für den Betrieb, der erst 2016 die neue moderne Schweinemastanlage eröffnet hatte, so Klenke weiter.

Kobrow: Mehr als drei Millionen Euro Schaden

Der entstandene Schaden dürfte laut Polizei höher liegen als die zunächst veranschlagten drei Millionen Euro. Fahrlässige Brandstiftung aber auch ein technischer Defekt könnten nicht ausgeschlossen werden, hieß es. In der Brandruine war das Feuer nach dem Ende der Löscharbeiten noch einmal aufgeflammt.

110 Rettungskräfte vor Ort

Wegen der starken Rauchentwicklung waren Anwohner in der Umgebung zeitweise angehalten, Türen und Fenster geschlossen zu halten. Vor Ort waren die Feuerwehren aus Kobrow, Sternberg, Dabel, Hohen-Pritz, Mustin, Witzin und Warin mit 110 Einsatzkräften und 20 Fahrzeugen.