Corona-Impfstoff aus Russland – EU-Arzneimittel-Agentur prüft Sputnik V

Corona-Impfstoff aus Russland – EU-Arzneimittel-Agentur prüft Sputnik V

4. März 2021 Aus Von mvp-web

Stand: 04.03.2021 12:04 Uhr

Der in Russland entwickelte Impfstoff Sputnik V wird jetzt von der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA geprüft. Wann er für EU-Länder zugelassen werden könnte, ist noch offen. Seine Wirksamkeit ist erwiesen hoch.

Die Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) beginnt mit der Prüfung einer Zulassung für den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V. Das teilte die in Den Haag ansässige Behörde mit. Wann eine EU-Zulassung erfolgen könnte, ist noch nicht abzusehen.

Die Entscheidung basiere auf Labor- und Klinik-Studien zu dem Vakzin, die bereits vorlägen und darauf hindeuteten, dass Sputnik V gegen das Virus helfen könne, teilt die Behörde mit. Eine fortlaufende Daten-Prüfung steht am Anfang des Verfahrens. Ein sogenanntes Rolling-Review-Verfahren kann eine spätere Zulassung beschleunigen. Die EMA hat bei anderen Vakzinen ebenso agiert.

Angeblich 50 Millionen Dosen ab Juni möglich

Russland könne im Fall einer Zulassung ab Juni 50 Millionen Einheiten des Vakzins an die Europäer liefern, erklärte der russische Fonds RDIF, der für die Vermarktung des Impfstoffs zuständig ist. Im weiteren Jahresverlauf könne man dann so viel liefern, dass damit zehn Prozent der EU-Bevölkerung geimpft werden könne. Derzeit führe die Europäische Union keine Gespräche über einen Kauf von Sputnik V, teilte ein Sprecher der EU-Kommission mit.

Trotz der Skepsis gegenüber Russlands hastiger Einführung des Impfstoffs, die vor Abschluss der üblichen Studien stattfand, ist der Impfstoff offenbar sicher und wirksam. Laut einer in der Zeitschrift “Lancet” veröffentlichten Studie war Sputnik V zu 91 Prozent wirksam.

  • Russischer Impfstoff Studie bescheinigt Sputnik V hohe Wirksamkeit
  • Der russische Impfstoff Sputnik V hat laut einer Studie im Fachblatt “The Lancet” eine Wirksamkeit von 91,6 Prozent.

EU-Land Ungarn setzt Sputnik V bereits ein

In Ungarn wird der Vektorviren-Impfstoff bereits eingesetzt. Auch andere EU-Länder planen dies unabhängig von der EMA-Entscheidung.