Impfgipfel: Hausärzte sollen nach Ostern mit Impfen beginnen
19. März 202119:31:27
Die Regierungschefs von Bund und Ländern haben sich auf Maßnahmen verständigt, um das Impftempo in Deutschland zu beschleunigen. „Wir wollen schneller und flexibler werden“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Anschluss an die Beratungen.
Sie kündigte an, dass die rund 50.000 Hausarztpraxen bundesweit in der Woche nach Ostern anfangen sollten zu impfen. Am Anfang stünden jedoch wöchentlich nur etwa 20 Dosen pro Praxis zu Verfügung, diese Menge solle kontinuierlich gesteigert werden. Ab Ende April sollen die Praxen dann mehr Impfstoff erhalten als die Impfzentren. Während die Impfzentren einen wöchentlichen „Sockel“ von 2,2 Milllionen Dosen erhalten, fließen beginnend mit dem 26. April schon 3,17 Millionen Dosen an die Praxen – sofern die Lieferzusagen der Hersteller eingehalten werden. Merkel betonte, es gehe um eine schnellstmögliche Kombination der weiterhin wichtigen Impfzentren der Länder und einer schrittweise stärkeren Einbeziehung der Praxen. Dabei dürfe zu keiner Sekunde aus den Augen verloren werden, besonders Schutzbedürftigen auch weiterhin diesen Schutz zu geben. Wie bislang in den Impfzentren sollten auch in den Praxen Hochrisiko-Patienten zuerst geimpft werden. Die zweite beschlossene Maßnahme: Bundesländer mit Außengrenzen zu stark von Mutationen betroffenen Nachbarländern sollen zusätzliche Impfdosen erhalten. Dies betrifft das Saarland und Rheinland-Pfalz wegen ihrer Grenze zu Frankreich sowie die an Tschechien angrenzenden Länder Bayern und Sachsen sowie Thüringen.
Osnabrück erwägt nächtliche Ausgangssperre
Wegen des hohen Inzidenzwertes denkt die Stadt Osnabrück über eine nächtliche Ausgangssperre nach. Der Krisenstab rechne damit, dass die Sieben-Tage-Inzidenz in den kommenden Tagen die Schwelle von 200 Fällen pro 100.000 Einwohner überschreiten werde, teilte die Stadt mit. „Deshalb ist auch eine nächtliche Ausgangssperre ein Mittel, das die Stadt umsetzen wird, wenn die Inzidenz-Zahlen in den kommenden Tagen weiterhin so steigen wie zuletzt“, hieß es. Nach Angaben des Landesgesundheitsamts betrug in Osnabrück die Sieben-Tage-Inzidenz am Freitag 159,2, am Donnerstag hatte sie bereits bei 171,9 gelegen. Auch der Landkreis Cloppenburg, in dem die Inzidenz heute bereits über der 200er-Schwelle lag, teilte mit, am Wochenende eine Verschärfung der Maßnahmen zu prüfen. Welche das sein könnten, blieb zunächst offen. In Cloppenburg gelten bereits strenge Regeln.
Fälschungsverdacht: Lübecker Testzentrum durchsucht
In Lübeck haben Polizei und Staatsanwaltschaft heute die Räume eines Corona-Test-Anbieters durchsucht. Der Verdacht: Die Betreiber sollen Befunde von PCR-Tests gefälscht haben.