In italienischem Werk Millionen AstraZeneca-Impfdosen entdeckt

In italienischem Werk Millionen AstraZeneca-Impfdosen entdeckt

24. März 2021 Aus Von mvp-web

Stand: 24.03.2021 15:16 Uhr

In Italien sind Carabinieri auf rund 29 Millionen AstraZeneca-Impfdosen gestoßen. Die Menge entspricht etwa dem Doppelten der bisherigen Lieferungen in die EU.

Von Jörg Seisselberg, ARD-Studio Rom

Rund 29 Millionen Impfdosen des Herstellers AstraZeneca sind nach italienischen Medienberichten in der Nähe von Rom entdeckt worden. Demnach waren Behördenvertreter bei einer Begehung im Werk der italienischen Firma Catalent in Anagni auf das Vakzin gestoßen. Die Impfdosen seien dort in Kühlanlagen des Unternehmens gelagert worden, hieß es. Die EU-Kommission bestätigte den Fund.

Catalent produziert Corona-Impfstoff im Auftrag von AstraZeneca. In diesem Fall aber soll es sich um Impfdosen handeln, die zuvor in den Niederlanden produziert und in Italien abgefüllt worden waren. Die Begehung in den Gebäuden des Pharmaunternehmens, heißt es in einem Bericht der italienischen Zeitung „La Stampa“, sei auf Grund von Hinweisen der EU-Kommission durchgeführt worden. Von den Behörden werde vermutet, dass der Impfstoff für einen Export nach Großbritannien vorgesehen war, schrieb die Zeitung weiter.

Die italienische Regierung bestätigte den Fund. Laut ihren Angaben sollen die Dosen aber nach Belgien gebracht werden. Unklar ist, ob sie von dort exportiert oder in der EU verteilt werden sollen.

EU-Kommission streitet mit AstraZeneca

Die EU-Kommission liegt seit Längerem im Streit mit AstraZeneca. Sie kritisiert, das britisch-schwedische Unternehmen habe seine Verpflichtungen zur Lieferung von Impfstoff in die EU nicht eingehalten.

Unter anderem wegen ausgebliebener Impfdosen von AstraZeneca ist es in mehreren EU-Staaten zu Verzögerungen der Impfkampagne gekommen. Die jetzt in Italien gefundene Zahl an Impfdosen entspricht ungefähr der doppelten Menge, die AstraZeneca bislang an die Europäische Union geliefert hat.