Kinderärzte in MV fordern verpflichtende Corona-Tests an Schulen

Kinderärzte in MV fordern verpflichtende Corona-Tests an Schulen

25. März 2021 Aus Von mvp-web
Stand: 25.03.2021 13:43 Uhr

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in Mecklenburg-Vorpommern fordert verpflichtende Corona-Tests an Schulen. Kinder und Jugendliche hätten oft keine typischen Symptome, während die Ansteckungsgefahr bleibt.

Kinder und Jugendliche sind die Treiber der nächsten Pandemiewelle, sagt der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte Mecklenburg-Vorpommern. Seit zwei Wochen stiegen die Infektionszahlen bei Kindern massiv an, so der Greifswalder Kinderarzt, Dr. Andreas Michel. Er ist Landesvorsitzender des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte.

Im Rahmen der Teststrategie in MV werden an Schulen regelmäßige Tests durchgeführt. Doch für Grundschulen gibt es Bedenken.

Dr. Michel fordert verpflichtende Tests in den Schulen

Allein am Mittwoch seien vier von elf Abstrichen in seiner Praxis positiv gewesen. Oft hätten Kinder keine Symptome oder höchstens einen Schnupfen, könnten aber ihre ganze Familie, Lehrerinnen oder Erzieher anstecken. Michel fordert deswegen eine konsequente Maskenpflicht und verpflichtende Tests an den Schulen – zweimal in der Woche. Derzeit sind die Corona-Tests an den Schulen Mecklenburg-Vorpommerns freiwillig. Mit der Folge, dass 20 Prozent der Eltern ihre Kinder nicht testen ließen, so der Arzt. Er könnte sich sogar vorstellen, Kindergartenkinder regelmäßig testen zu lassen.

Modellversuch mit sogenannten Lolli-Tests geplant

Von diesem Vorschlag hält Mecklenburg-Vorpommerns Sozialministerium nichts, plant aber einen Modellversuch. An Kitas im Landkreis Ludwigslust-Parchim sollen die Kinder mit sogenannten Lolli-Tests auf das Virus gecheckt werden. Dabei lutschen die Kinder 30 Sekunden lang an Abstrich-Tupfern, die im Anschluss untersucht werden können. Man warte nur noch auf die Zulassung der Tests, so das Ministerium.


MV-Linke kritisiert Corona-Schnelltest an Schulen

Stand: 25.03.2021 05:00 Uhr

Schüler in Mecklenburg-Vorpommern sollen mindestens einmal pro Woche einen Corona-Selbsttest nutzen. Doch es gibt Kritik an der Durchführung in Grundschulen.

An den Schulen in Mecklenburg-Vorpommern sollen mindestens einmal pro Woche Corona-Schnelltest durchgeführt werden. Das ist Teil der Teststrategie des Landes. Doch immer wieder kommt die ins Stocken. Erst waren nicht genügend Tests für Schüler und Lehrer da, jetzt gibt es neue Kritik.

Kinder und Jugendliche seien die Treiber der nächsten Welle. Typische Symptome fehlten oft, während die Ansteckungsgefahr bleibt.

Fachkundiges Personal für Testung?

Im Beipackzettel der Selbsttests einer Firma aus Österreich steht, dass sie durch Erwachsene und Kinder ab elf Jahren unbedenklich anwendbar sind. Die Tests wurden aber auch an Grundschulen geliefert und dort an jüngere Schüler verteilt. Für die Vorsitzende der Linksfraktion im Landtag, Simone Oldenburg gleicht das einer Posse. Wenn dies der Fall sei, müsse sichergestellt werden, dass dann fachkundiges Personal die Testungen anleitet und überwacht. Das sei aber an den meisten Schulen nicht vorhanden.

Bildungsministerium widerspricht

Nach Ansicht des Bildungsministeriums in Schwerin ist die Aufsicht hingegen sichergestellt, da die Tests im Klassenraum unter Anleitung der Lehrkräfte durchgeführt werden. Das entspräche auch einer Empfehlung des Herstellers. Grundsätzlich könnten die Tests auch von jüngeren Schülern genutzt werden.