Tourismus trotz Corona: Polizeikontrollen über Ostern
1. April 2021Um einen Touristenansturm zu verhindern, will die Polizei in Mecklenburg-Vorpommern über die Osterfeiertage verstärkt kontrollieren. Geplant sind mobile Kontrollen sowie feste Kontrollstellen an den Landesgrenzen und an der deutsch-polnischen Grenze.
Das Polizeipräsidium in Neubrandenburg hat für die stationären Kontrollen über Ostern extra Bereitschaftspolizisten angefordert. Neben den Landesgrenzen wolle man aber auch die Inseln im Blick behalten, so ein Sprecher. Es sollen landesweit auch mobile Kontrollen durchgeführt werden, um den touristischen Reiseverkehr zu unterbinden. Bereits in den vergangenen Tagen hat sich abgezeichnet, dass vor allem Ferienhausbesitzer die Ostertage zu einem Besuch ihrer Immobilien nutzen. Dies ist laut Landesverordnung nur für diejenigen erlaubt, die einen Erst- oder Zweitwohnsitz in Mecklenburg-Vorpommern haben. Auch Dauercamper bringen ihre Wohnwagen jetzt wieder auf die Campingplätze. Hier muss ein Vertrag vorliegen, der vor dem 31. August 2020 abgeschlossen und über mindestens sechs Monate für das Jahr 2020 und 2021 gültig ist.
Kontrollen mit Augenmaß
Die Ordnungsämter beispielsweise auf der Insel Rügen wollen das in den kommenden Tagen genau beobachten. Größere Kontrollaktionen sind dort bislang allerdings nicht geplant. Formal sieht der Corona-Bußgeldkatalog dafür Strafen zwischen 150 und 2.000 Euro pro Person. Aber Polizei und Ordnungsämter haben angekündigt, mit Augenmaß vorgehen zu wollen.
Viele Reisende schon jetzt im Land unterwegs
Im Bereich Boltenhagen und Klütz haben die Bürgermeister die Ordnungsämter angewiesen, besonders die Stellplätze für Wohnmobile täglich mehrmals zu kontrollieren. Nach Angaben des Ordnungsamtes Klütz seien bereits am Mittwoch Wohnmobile mit auswärtigen Kennzeichen entdeckt worden. Die illegal eingereisten Urlauber bekamen eine Anzeige mit Ordnungsgeld, außerdem wurden sie aufgefordert, das Land wieder zu verlassen. Auch im Bereich Usedom-Süd wurden mehrere Wohnmobile kontrolliert, bei Peenemünde seien Fahrzeuge sogar auf Waldwegen entdeckt worden.
Rügen: Falscher Ordnungsamtsmitarbeiter will Bußgelder kassieren
Im Falle eines angeblichen Vergehens ist erhöhte Achtsamkeit geboten, wie jüngst ein Vorfall auf der Insel Rügen belegt. An der Seebrücke von Binz gab sich ein junger Mann als Mitarbeiter des Ordnungsamtes aus und verlangte von einer Frau 20 Euro in bar wegen eines angeblichen Verstoßes gegen die Corona-Schutzmaßnahmen. Die Frau wurde misstrauisch und informierte die Polizei. Einen Dienstausweis konnte der mutmaßliche Betrüger nicht vorzeigen. Die Polizei weist in dem Zusammenhang darauf hin, dass Polizei und Ordnungsamt im Zusammenhang mit Verstößen gegen die Corona-Landesverordnung in Mecklenburg-Vorpommern kein Bargeld fordern, sondern Ordnungswidrigkeitenanzeigen aufnehmen. Die Geldbußen werden über die Bußgeldstelle des Landkreises geahndet.