EU-Kommission: Weitere 50 Mio. BioNTech-Impfdosen bis Juli
14. April 2021Stand: 14.04.2021 15:23 Uhr
Nach einjähriger Einreisesperre dürfen ab dem 23. Mai wieder Urlauber nach Israel kommen. Die Bundesregierung plant ein Nachhilfeprogramm für Schüler und Schülerinnen im Herbst. Alle Entwicklungen im Liveblog.
- Dänemark stellt Impfungen mit AstraZeneca offenbar ein
- Fast 17 Prozent mindestens einfach geimpft
- Lauterbach: J&J-Stopp kein permanenter Rückschlag
- RKI meldet mehr als 21.000 Neuinfektionen
- Moderna stuft Wirksamkeit seines Impfstoffes herab
- Deutsche Ärzte warnen vor Stocken der Impfkampagne
20:10 Uhr
Mysteriöser Ausbruch in Altenheim: Bewohner trotz Impfung positiv auf Corona getestet
Ein rätselhafter Corona-Ausbruch in einem Altenheim sorgt für Erstaunen im nordrhein-westfälischen Leichlingen. In dem Pilgerheim Weltersbach in Leichlingen wurden gleich 17 geimpfte Heimbewohner positiv auf SarsCoV-2 getestet, wie „RP Online“ berichtet. Auch eine vollständig geimpfte Mitarbeiterin des Heims sei positiv auf das Virus getestet worden. Wie sich die geimpften Bewohner mit dem Virus infizieren konnten, ist unklar.
Von den 17 infizierten und geimpften Heimbewohnern waren 14 Personen laut dem Bericht sogar vollständig geimpft. PCR-Tests haben das Ergebnis inzwischen bestätigt. Joachim Noß, Geschäftsführer des Altenheims, sagte: „Positiv ist, dass alle Betroffenen nur sehr leichte Symptome haben. Es musste bisher niemand ins Krankenhaus, die Bewohner befinden sich auf ihren Zimmern.“ Virologen zeigten sich überrascht von dem Ausbruch und betonten, dieser müsse aufgearbeitet werden.
Geimpfte können sich grundsätzlich mit dem Coronavirus infizieren, die Verläufe sind dann aber meist mild. Bislang ist unklar, ob geimpfte Personen auch das Virus übertragen.
Türkei: Mehr als 60.000 Neuinfektionen an einem Tag
In der Türkei hat die Anzahl der täglichen Corona-Neuinfektionen einen neuen Höchststand erreicht. Das türkische Gesundheitsministerium meldete 62.797 neue Fälle. Damit stieg die Zahl erstmals seit Beginn der Pandemie über 60.000.
Auch die Zahl der für den Tag gemeldeten Todesfälle erreichte mit 279 den höchsten offiziell gemeldeten Wert bisher. Angesichts der rasant zunehmenden Corona-Neuansteckungen hatte die Regierung die Beschränkungen zum Infektionsschutz diese Woche weiter verschärft. So beginnt die abendliche Ausgangssperre zwei Stunden früher, also schon um 19 Uhr.
Zudem wurden Beschränkungen für Reisen zwischen Provinzen erlassen. In dem Land mit rund 84 Millionen Einwohnern ist vor allem die Metropole Istanbul stark betroffen. Dort wurden in der vergangenen Woche rund 800 Fälle pro 100.000 Einwohner gemeldet, wie das Gesundheitsministerium am Dienstag mitgeteilt hatte. Die Türkische Ärztevereinigung TTB warnte zudem vor einem Kollaps des Gesundheitssystems.
Digitale Kulturprojekte erhalten Unterstützung
In Niedersachsen und Bremen werden insgesamt 38 Kultureinrichtungen bei der Umsetzung digitaler Projekte durch das Programm „Kultur.Gemeinschaften“ finanziell unterstützt. Das Geld kommt vom Bund und der Kulturstiftung der Länder, wie die Stiftung und die Kulturressorts der beiden Bundesländer in Hannover und Bremen mitteilten. Bundesweit stehen für rund 300 Einrichtungen elf Millionen Euro zur Verfügung.
Gefördert werden in Niedersachsen 32 Einrichtungen, unter ihnen die Kunsthallen in Emden und Osnabrück, die Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel, die Gedenkstätte für das frühere Konzentrationslager in Moringen bei Northeim, das Museum Schloss Evenburg in Leer, das Theater „boat people projekt“ in Göttingen, das Filmfest Braunschweig und die Celler Rockmusik-Initiative. Die einzelnen Förderbeträge liegen zwischen 7000 und 50.000 Euro.
Brasilianische Virus-Variante erreicht Mallorca
Auf der Mittelmeer-Insel Mallorca ist erstmals die brasilianische Coronavirus-Variante P1 nachgewiesen worden. Die Mutation sei bei einer routinemäßigen genaueren Untersuchung, der sogenannten Sequenzierung, eines positiven PCR-Tests vom 29. März entdeckt worden, teilten die Behörden mit.
Die P1-Variante gilt als besonders problematisch. Mallorca ist eines der beliebtesten Reiseziele der Deutschen – zuletzt hatte es erheblichen Ärger ausgelöst, dass Zehntausende Deutsche zum Osterurlaub auf die Insel gereist waren.
Von Montag an Kita-Notbetreuung in Mecklenburg-Vorpommern
Mecklenburg-Vorpommern schränkt die Betreuung in Kitas vom kommenden Montag an deutlich ein. Dann ist landesweit nur noch eine Notbetreuung möglich, wie das Sozialministerium mitteilte. Die Verschärfung sei notwendig, da der landesweite Sieben-Tage-Inzidenzwert am Mittwoch den zweiten Tag in Folge bei mehr als 150 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche lag.
Anspruch auf die Notfallbetreuung können laut Ministerium etwa Alleinerziehende oder Eltern haben, bei denen mindestens einer im Bereich der kritischen Infrastruktur arbeitet. Dazu zählt demnach beispielsweise der Gesundheits- und Pflegebereich, Polizei und Feuerwehr oder Schulen.
Müller schlägt Bund-Länder-Beratungen zum Impfen vor
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat Beratungen zwischen Bund und Ländern zum Thema Impfen vorgeschlagen. Ihm sei wichtig, jenseits der Diskussion um das Infektionsschutzgesetz sehr schnell wieder im Rahmen der Ministerpräsidenten mit dem Kanzleramt und dem Bundesgesundheitsminister zusammenzukommen, um die Impfsituation zu besprechen, sagte der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) im Interview des Fernsehsenders Welt.
„Wir haben über die Impfstofflieferung zu sprechen, wir haben darüber zu sprechen, wie wir mit den Geimpften umgehen, ob so wie mit den Getesteten“, sagte Müller. „Wir haben darüber zu sprechen, wie wir die Haus- und Betriebsärzte noch besser einbinden, um schneller zu werden.“ Es gebe bei dem Thema viele offene Punkte.
17:47 Uhr
Brasilianische Virus-Variante P1 hat Mallorca erreicht
Auf Mallorca ist nun auch erstmals die brasilianische Coronavirus-Variante P1 festgestellt worden. Das bestätigte der Chef der Mikrobiologie von Palmas Krankenhaus Son Espases, Antonio Oliver, am Mittwoch bei einer Pressekonferenz.
Die Mutation sei am Vortag bei einer routinemäßigen genaueren Untersuchung, der sogenannten Sequenzierung, eines positiven PCR-Tests vom 29. März entdeckt worden. In Deutschland hatte es erheblichen Ärger ausgelöst, dass Zehntausende Deutsche zum Osterurlaub auf die beliebte Ferieninsel im Mittelmeer gereist waren.
Ende März sei es bei einer Sportveranstaltung auf der Insel und privaten Kontakten zu einem Infektionsherd gekommen, sagte Oliver. 49 Personen seien damals auf Corona getestet worden, neun davon positiv. Die Infizierten hätten keine oder nur leichte Krankheitssymptome aufgewiesen und einige von ihnen seien schon wieder gesundgeschrieben. Nun sollten auch die anderen acht positiven Tests daraufhin untersucht werden, ob es sich ebenfalls um P1 handelte.
Die neun Fälle stünden nicht im Zusammenhang mit der im März auf Mallorca entdeckten, als weniger gefährlich geltenden anderen brasilianischen Corona-Variante B.1.1.28, betonte der Virologe. Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hatte damals der Balearen-Regierung unterstellt, sie habe einen P1-Fund vertuscht und trickse bei den niedrigen Corona-Zahlen. Das hatte für Empörung auf der Insel gesorgt.
Niederlande setzen mit J&J – Impfung vorerst aus
Die Niederlande werden den Impfstoff des US-Herstellers Johnson & Johnson vorerst nicht anwenden. Zunächst müsse mehr über mögliche Thrombosen bekannt sein, wie Gesundheitsminister Hugo de Jonge in Den Haag mitteilte. Die USA hatten zuvor die Impfung mit dem Präparat ausgesetzt nach einigen Fällen von Blutgerinnseln in Hirnvenen.
Der Hersteller hatte auch EU-Staaten empfohlen, bereits gelieferte Dosen nicht zu nutzen. Der Minister will nun das Gutachten der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) abwarten. Die EMA kündigte an, dass sie die Prüfung der Fälle beschleunige. Die Behörde will nächste Woche ein Gutachten vorlegen.
Schweiz lockert Corona-Regeln
Die Schweiz lockert ihre Corona-Regeln trotz steigender Infektionszahlen ab kommendem Montag. Unter anderem dürfen Restaurantterrassen, Kinos und Fitnesszentren ab 19. April wieder öffnen, wie die Regierung in Bern bekanntgab.
Auf den Terrassen gilt Sitz- und Maskenpflicht. Die Masken dürfen nur zum Verzehr abgelegt werden. „Die Zahlen steigen zwar, aber nicht sehr stark“, sagte Gesundheitsminister Alain Berset. Deshalb sei die Regierung bereit, „etwas mehr Risiken einzugehen.“ Auf die Lockerungen hatten die Wirtschaftsverbände seit Tagen gedrungen.
Die Regierung gab den Forderungen nach, obwohl die Zahl der gemeldeten Infektionen weiter steigt. Innerhalb von 14 Tagen wurden pro 100.000 Einwohner fast 303 Infektionen gemeldet.
Öffnen dürfen ab Montag auch Freizeitbetriebe mit Innenräumen, etwa Innengehege im Zoo oder Gewächshäuser in botanischen Gärten. Veranstaltungen im Freien sind mit bis zu 100 Gästen wieder erlaubt, mit bis zu 50 Personen in Innenräumen. Theater und Konzerthäuser dürfen nur ein Drittel ihrer Sitzkapazität anbieten. Universitäten dürfen wieder Präsenzunterricht anbieten. Innen müssen grundsätzlich Abstände eingehalten und Masken getragen werden.
Biennalen als Signal gegen Corona-Frust
Venedig will mit seinen Biennalen zu Tanz, Theater und Musik in diesem Sommer ein Signal geben für den Neustart der Kultur in der Corona-Krise. Insgesamt seien zwischen Juli und September bei den drei Festivals mehr als 600 Künstler und Künstlerinnen dabei. Es gebe mehr als 100 Termine, teilten die Veranstalter mit.
„Es ist notwendig, die direkte Beziehung zum Publikum wiederherzustellen“, erläuterte Gianni Forte, einer der Direktoren des Theaterfestes laut Nachrichtenagentur Ansa. Das 49. Internationale Theater Festival von Venedig beginnt am 2. Juli. Es dauert bis 11. Juli. Das Tanzfest läuft vom 23. Juli bis zum 1. August. Und die Musikevents finden zwischen dem 17. und dem 26. September statt.
Söder: Bundesnotbremse reicht nicht aus
Zur Eindämmung der dritten Corona-Welle reicht nach Ansicht von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder die geplante Bundesnotbremse nicht aus. „Wir halten es für richtig, dass auf Bundesebene diese Notbremse fest verankert wird. Allein das wird es aber noch nicht helfen, wir müssen uns mehr überlegen“, sagte der CSU-Chef am Rande der Sitzung der CSU-Fraktion im bayerischen Landtag.
Notwendig sei etwa „ein moderneres und flexibleres Impfkonzept, um die Geschwindigkeit durch einen Bürokratieabbau zu erhöhen und vor allem um zu flexibilisieren“. Söder betonte, die Corona-Lage in Deutschland sei weiter sehr schwierig. Es würden sich alle Prognosen zu den Infektionszahlen bestätigen. „Es steigt und steigt und steigt. Es geht nicht zurück“, sagte Söder. Dies gelte sowohl für die Zahl der Infizierten als auch für die Belegung der Intensivbetten in den Krankenhäusern.
Das Bundeskabinett hat am Dienstag eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes beschlossen, welche bundeseinheitliche Maßnahmen für Regionen mit vielen Neuinfektionen vorsieht. Damit müssen sich die Menschen in weiten Teilen Deutschlands auf Ausgangsbeschränkungen und geschlossene Läden einstellen. Kommende Woche sollen die Neuerungen erst vom Parlament beschlossen werden und dann den Bundesrat passieren – trotz deutlicher Kritik einiger Länder und der Opposition im Bundestag.
Frankreich impft weiter mit Johnson & Johnson – Vakzin
Frankreich hält an der Impfung mit dem Vakzin des Herstellers Johnson & Johnson fest. Es würden, wie geplant, Menschen im Alter von über 55 Jahren geimpft, sagte Regierungssprecher Gabriel Attal nach einer Kabinettssitzung in Paris. Eine erste Lieferung mit rund 200.000 Impfdosen sei im Land bereits eingetroffen.
Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson hatte gestern mitgeteilt, dass er den Marktstart seines Impfstoffs in Europa verzögert. Man habe Berichte über Sinusvenenthrombosen erhalten und sich für die Verzögerung entschieden. Der Konzern arbeite nun mit Experten und den Gesundheitsbehörden an der Untersuchung der Fälle.
Zooverband benötigt Hilfen: Löwe nicht im Homeoffice
Der Verband der Zoologischen Gärten hat von Bund und Ländern Unterstützung für die pandemiebedingten Einnahmenverluste angemahnt. In einem veröffentlichten Brief an das Bundeskanzleramt heißt es, anders als in anderen Bereichen könnten Zoos nicht einfach dicht gemacht werden: „Wir lassen unsere Tiere nicht im Stich und pflegen und versorgen sie natürlich weiter im vollen Umfang. Der Löwe geht eben nicht ins Homeoffice, also bleiben unsere Kosten unverändert hoch“, schreibt der Leipziger Zoodirektor und Verbandspräsident Jörg Junhold.
In dem Verband sind nach eigenen Angaben rund 250 Zoologische Gärten und Tierparks mit mehr als 200.000 „zumeist nichtheimischen Wildtieren“ organisiert. „Wir tragen angesichts der momentanen Pandemieentwicklung die angedachten Maßnahmen zum verschärften Infektionsschutzgesetz ausdrücklich mit“, erklärte Junhold weiter. Allerdings könnten weitere, länger anhaltende Schließungen „ohne Zweifel den Konkurs für etliche Mitglieder bedeuten“.
Die bisher zur Verfügung stehenden Überbrückungshilfen der Bundesregierung nützen den meisten Zoos nichts, da sie sich oft in kommunaler Trägerschaft befänden oder Rechtsformen hätten, „für die die zugesagten Mittel nicht nutzbar sind“.
Impfquote: Bremen erreicht als erstes Bundesland 20 Prozent
Bremen hat als erstes Bundesland bei den Corona-Erstimpfungen die Quote von 20 Prozent erreicht und sogar leicht überschritten. Damit sei inzwischen ein Fünftel aller Bremerinnen und Bremer mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft worden, teilten die Gesundheitsbehörden mit. Die Quote lag bereits am Dienstag bei 20,1 Prozent und entspricht rund 137 000 Personen, die mindestens eine Impfung erhielten. Bundesweit lag dieser Wert bei 16,9 und in Niedersachsen bei 16,2 Prozent.
Weltbevölkerungsbericht: Mehr Gewalt gegen Frauen
Gewalt gegen Frauen hat laut dem Weltbevölkerungsbericht in der Corona-Pandemie dramatisch zugenommen. Vor allem geschlossene Schulen aufgrund der Corona-Pandemie hätten eine „Gewaltspirale“ in Gang gesetzt, von der besonders Frauen und Mädchen betroffen seien, sagte Bundesentwicklungsminister Gerd Müller bei der Vorstellung des Berichts in Berlin.
Müller sprach von einer „Poly-Pandemie“. Die Gesundheitskrise durch das Coronavirus sei nur die eine Seite der Krise. Zum anderen gebe es „die Hunger- und Armutskrise“, im Zuge derer es mehr Gewalt gegen Frauen und Mädchen gebe. Unter dem Titel „Mein Körper gehört mir: Das Recht auf Autonomie und Selbstbestimmung einfordern“ befasst sich der Weltbevölkerungsbericht des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) in diesem Jahr vor allem mit der körperlichen Selbstbestimmung und Unversehrtheit von Mädchen und Frauen.
15:23 Uhr
Abgeordnete von Union und SPD wollen Merkels Ausgangssperren aufweichen
Zuletzt hatte sich in den Fraktionen von CDU/CSU und SPD deutlich Widerstand gegen den am Dienstag vom Kabinett beschlossenen Gesetzesentwurf formiert. Zahlreiche Abgeordnete hatten sich teils öffentlich gegen die vorgesehenen Regelungen für die Ausgangssperre geäußert. Demnach wären nämlich aktuell nur wenige Ausnahmen möglich: Dazu zählen medizinische Notfälle, der Weg von und zur Arbeit, die Wahrnehmung des Sorge- oder Umgangsrechts, die unaufschiebbare Betreuung pflegebedürftiger Personen, die Versorgung von Tieren und ähnlich gewichtige Gründe wie etwa die Wahrnehmung eines Impftermins.
Über das Wochenende soll es dann weitere Gespräche geben, insbesondere mit dem Kanzleramt. Spätestens am Donnerstag in einer Woche soll die Gesetzesänderung dann endgültig im Bundestag beschlossen werden. Für Freitag ist eine Sondersitzung des Bundesrats geplant. Läuft alles glatt, dürfte die Bundes-„Notbremse“ in betroffenen Landkreisen spätestens am Montag, den 26. April, in Kraft treten. In den Regionen, die eine Inzidenz unter 100 haben, sind weiterhin die Länder für die Regelungen zuständig.
Weitere japanische Stadt sagt öffentlichen Fackellauf ab
Genau 100 Tage vor Beginn der Olympischen Sommerspiele in Tokio hat eine weitere japanische Stadt den öffentlichen Fackellauf abgesagt. Die Flamme werde ohne Zuschauer in der Universitätsstadt Matsuyama eintreffen, sagte der Gouverneur von Ehime in Westjapan, Tokihiro Nakamura. Er verwies auf die angespannte Corona-Lage. Das Gesundheitssystem in der Region stehe wegen der steigenden Infektionszahlen unter „extremem Druck“.
In dieser Woche hatte bereits die Präfektur Osaka den ursprünglich geplanten Fackellauf durch die gleichnamige Millionenmetropole abgesagt. Stattdessen liefen die Fackelträger durch einen abgeriegelten Park, umjubelt von Familienangehörigen und Freunden. Der am 25. März in Fukushima gestartete Fackellauf sollte ursprünglich am 21. April durch Matsuyama führen. Am 23. Juli soll das Olympische Feuer in Tokio entzündet werden.
Wegen der Corona-Pandemie waren die Sommerspiele im vergangenen März um ein Jahr verschoben worden. Sie sollen nun vom 23. Juli bis 8. August ohne ausländische Zuschauer stattfinden.
Israel will ab 23. Mai wieder Touristen ins Land lassen
Nach einjähriger Einreisesperre wegen der Corona-Pandemie lässt Israel vom 23. Mai an wieder Touristen ins Land. Voraussetzung sei, dass die Menschen gegen das Coronavirus geimpft seien und zusätzlich einen negativen PCR-Test nachweisen könnten, teilten die Ministerien für Gesundheit und Tourismus des Landes mit. Nach ihrer Ankunft müssten sich die Touristen zudem einem Antikörpertest unterziehen, um ihre Immunisierung gegen das Coronavirus nachzuweisen. Die Einreisegenehmigung für Touristen gilt den Ministeriumsangaben zufolge zunächst nur für eine begrenzte Zahl von Gruppenreisenden. In einem zweiten Schritt sollten die Grenzen dann auch für Individualreisende wieder geöffnet werden.
Karliczek für breites Nachhilfeprogramm ab Herbst
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek hat sich dafür ausgesprochen, im Herbst mit einem breiten Nachhilfeprogramm für Schülerinnen und Schüler wegen der Corona-Krise zu starten. Ein solches Programm werde derzeit mit den Ländern erarbeitet, sagte die CDU-Politikerin im Bundestag. Wichtig sei, „dass die Länder jetzt die Lernstände erheben“. Sie gehe davon aus, dass „20 bis 25 Prozent“ der Schülerinnen und Schüler in irgendeiner Form Unterstützung benötigten, sagte Karliczek. Für das Nachhilfeprogramm sei derzeit ein Budget von einer Milliarde Euro vorgesehen. Der Bund unterstütze die Länder im Schulbereich „bis an die Grenzen des rechtlich Möglichen“, betonte Karliczek.
OECD warnt vor wachsender Bildungsungleichheit
Kaum eine Gruppe hat im vergangenen Jahr so stark unter politischen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie gelitten wie Schulkinder. Weltweit waren rund eineinhalb Milliarden Kinder zumindest zeitweise vom Schulschließungen betroffen, wie aus einer Umfrage der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervorgeht. Das könne langfristig Auswirkungen auf ihre Lernergebnisse haben, erklärte OECD-Bildungsdirektor Andreas Schleicher.
Demnach waren die Schulen in Ländern mit schlechteren Bildungssystemen an besonders vielen Tagen geschlossen. Mangels digitaler Technik und Unterstützung durch Eltern konnten dort fehlende Stunden zudem schlechter ausgeglichen werden. Langfristig könne das die Bildungsungleichheiten verstärken, warnte die OECD in der Studie.
EU-Kommission: Weitere 50 Mio. BioNTech-Impfdosen bis Juli
Die Hersteller BioNTech und Pfizer wollen bis Ende Juni zusätzlich 50 Millionen Dosen Corona-Impfstoff an Deutschland und die übrigen EU-Staaten liefern. Dies teilte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen in Brüssel mit.
Grünes Licht für einheitliches Impfzertifikat
Die EU-Mitglidstaaten haben grünes Licht für einen einheitlichen Impfausweis für Reisen innerhalb Europas gegeben. EU-Justizkommissar Didier Reynders begrüßte auf Twitter eine entsprechende Einigung der Botschafter der 27 Länder. Das Dokument soll ab dem Sommer zum Einsatz kommen und Aufschluss darüber geben, ob ein Mensch das Coronavirus weiterverbreiten kann oder zumindest wie wahrscheinlich dies ist.
Polen will Olympioniken und Fußballer bevorzugt impfen
Polen will seine Olympia-Teilnehmer und Fußball-Nationalspieler bevorzugt gegen das Coronavirus impfen lassen. Ab sofort könne man die Impfungen der Olympia-Mannschaft für Tokio sowie die Teilnehmer an der Fußball-EM und ihrer Betreuer organisieren, sagte der zuständige Kulturminister Piotr Glinski. Diese Entscheidung sei möglich, da in Polen bereits die wichtigsten Risikogruppen geimpft worden seien. Insgesamt gehe es um 1077 Olympia-Teilnehmer sowie 60 Fußballer, Betreuer jeweils eingeschlossen.
Essener Uni nähert sich Höchststand auf Intensivstationen
Die Essener Universitätskliniken nähern sich bei der Belegung der Intensivstationen mit Covid-19-Patienten wieder dem bisherigen Höchstwert aus dem vergangenen Jahr. Im Dezember 2020 sei mit 41 Corona-Patienten auf Intensivstationen die bisher höchste Zahl erreicht worden, aktuell seien es 38, sagte ein Kliniksprecher. Bundesweit liegen die Essener Universitätskliniken im Millionen-Ballungsraum Ruhrgebiet nach der Charité Berlin bei der Corona-Patientenzahl in der Spitzengruppe.
Studie: Bewegungsarmer Lebensstil erhöht Risiko schwerer Covid-19-Verläufe
Ein bewegungsarmer Lebensstil erhöht laut einer neuen Studie das Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken und an der Krankheit zu sterben. Menschen, die sich in den mindestens zwei vorangegangenen Jahren vor ihrer Infektion körperlich wenig betätigten, laufen demnach eher Gefahr, wegen der Krankheit ins Krankenhaus und auf die Intensivstation zu müssen und daran zu sterben als körperlich aktive Patienten.
Für ihre im „British Journal of Sports Medicine“ veröffentlichten Studie beleuchteten die Forscher die Fälle von fast 50.000 Corona-Infizierten in den USA, die in den vorangegangenen zwei Jahren mindestens dreimal bei einer Klinik Angaben zu ihren körperlichen Aktivitäten gemacht hatten. Dabei stellte sich heraus, dass Bewegungsarmut für den Krankheitsverlauf ein wesentlich höheres Risiko darstellt als beispielsweise Rauchen, Fettleibigkeit oder Bluthochdruck.
Dänemark stellt Impfungen mit AstraZeneca ein
Dänemark stellt dem Sender TV 2 zufolge den Einsatz des AstraZeneca-Impfstoffes dauerhaft ein. Das werfe die Impfkampagne um einige Wochen zurück. Das Mittel von Johnson & Johnson hingegen soll der Zeitung „Politiken“ zufolge nur vorübergehend nicht verabreicht werden.
Corona-Beihilfen für Airlines sind mit EU-Recht vereinbar
Die Corona-Beihilfen Schwedens und Dänemarks für die Airline SAS sowie Finnlands für Finnair sind mit dem EU-Recht vereinbar. Das Gericht der Europäischen Union (EuG) wies drei Klagen von Ryanair gegen die staatlichen Beihilfen für die Fluggesellschaften ab. Ryanair hatte unter anderem argumentiert, die EU-Kommission habe bei ihrer Erlaubnis für die Hilfen die Schäden für Billigairlines nicht berücksichtigt.
FDP rechnet mit Klagewelle gegen Ausgangssperre
Der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Marco Buschmann, rechnet mit zahlreichen Klagen gegen die geplanten Ausgangsbeschränkungen. Diese würden „eine Flut von Verfassungsbeschwerden auslösen“, prognostizierte Buschmann. Er maß solchen Klagen „ganz beachtliche Erfolgsaussichten“ zu. Kritik an der geplanten Regelung kam auch vom Deutschen Anwaltverein (DAV). Ein generelles Verbot, die eigene Wohnung zu verlassen, sei „mit dem Leitbild des Grundgesetzes nicht zu vereinbaren“, erklärte die Anwaltsorganisation. Diese gilt auch dann, wenn – wie im Entwurf vorgesehen – Ausnahmen zugelassen werden.
Deutlich mehr Langzeitarbeitslose
Mit der Covid-19-Pandemie ist die Zahl langzeitarbeitsloser Hartz-IV-Empfänger deutlich gestiegen. Das schreibt die Bundesregierung in einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion. Demnach gab es laut Daten der Bundesagentur für Arbeit im Dezember 2019, also kurz vor Beginn der Pandemie, rund 592.000 Langzeitarbeitslose. Bis August 2020 ist deren Zahl auf rund 721.000 gestiegen. Derzeit lassen sich laut Bundesregierung aber keine Prognosen zur weiteren Entwicklung der Langzeitarbeitslosigkeit abgeben. Entscheidend seien die Dauer der Pandemie, der Erfolg der Eindämmung sowie der Beginn eines wirtschaftlichen Aufschwungs.
DIW-Studie zu Selbständigen: Frauen stärker belastet
Unter den Selbstständigen trifft die Corona-Krise Frauen stärker als Männer. Das geht aus einer Studie des DIW-Instituts hervor. Frauen müssen demnach deutlich häufiger Einkommensverluste hinnehmen und leiden auch stärker unter psychischen Belastungen. „Die Pandemie trifft vor allem jene Wirtschaftszweige, die physische Nähe erfordern und bei denen deshalb die Kontaktbeschränkungen einschneidender sind“, erklärt Studienautor Johannes Seebauer. Hier gebe es überproportional viele weibliche Selbstständige. „Die Eindämmungsmaßnahmen der Pandemie treffen selbstständige Frauen daher mit einer rund 60 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit als selbstständige Männer.“ Während sich bei rund 47 Prozent der männlichen Selbstständigen das Einkommen verringerte, waren es bei den Frauen 63 Prozent.
BASF impft Mitarbeiter gegen Corona
Die BASF in Ludwigshafen impft als erstes Unternehmen in Deutschland die eigenen Mitarbeiter. Die Impfungen werden in einem eigenen Impfzentrum auf dem Gelände verabreicht. Zum Auftakt erhielten 300 Mitarbeiter einen Termin.
12:04 Uhr
Dänemark will Reiseverkehr normalisieren
Dänemark lockert in vier Phasen seine geltenden Reisebeschränkungen. Ab kommendem Mittwoch rät die dänische Regierung nicht mehr grundsätzlich von allen Reisen ins Ausland ab. Für Deutsche und andere Ausländer wichtig: Die Liste der triftigen Einreisegründe, mit denen man ins Land gelassen wird, wird erweitert. Damit können ab dann unter anderen auch wieder Austauschstudenten, Sommerhaus- und Bootsbesitzer sowie Dauercamper einreisen.
Die Phasen zwei bis vier sind für den 1. und 14. Mai sowie vermutlich 26. Juni anvisiert. Ab Phase zwei sollen geimpfte Touristen aus EU- und Schengenländern mit passablen Infektionszahlen ohne Test und Quarantäne einreisen können. In Phase drei sollen auch Menschen einschließlich Urlaubern aus den Grenzgebieten von der Quarantänevorschrift ausgenommen werden. In der letzten Phase soll es den Dänen möglich sein, Sommerferien in Europa zu machen und Touristen unter der Bedingung in Dänemark zu empfangen, dass diese negative Tests, Impfungen oder überstandene Infektionen nachweisen können.
Thüringens Innenminister Maier zu Ausgangssperre
Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) hat vor Problemen bei der Durchsetzung flächendeckender nächtlicher Ausgangssperren in Deutschland gewarnt. „Gerade in einem Flächenland wie Thüringen können die Polizei und die Ordnungsbehörden Ausgangssperren nicht im ganzen Land überwachen und durchsetzen“, sagte Maier den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“. Er wehre sich daher auch „vehement“ dagegen, diese Aufgabe auf die Polizei „abzuwälzen“, fügte der Minister an. „Gerade hier in Ostdeutschland ist das sehr sensibel.“ Ausgangssperren würden nur funktionieren, wenn sie von der Bevölkerung als richtiges Mittel angesehen und akzeptiert würden.
Brandenburg will Erstimpfungen herunterfahren
Wegen Engpässen bei der Lieferung von Impfstoffen könnten Erstimpfungen für BioNtech und Moderna in Brandenburg nach Angaben der Landesregierung in den nächsten Wochen auf Null gefahren werden. „Wir werden keine Erstimpfungstermine mehr herausgeben, um wenigstens – soweit es irgend geht – mit den vorhandenen BioNtech- und Moderna-Dosen die Kompensation der Zweitimpfungen zu AstraZeneca durchhalten zu können“, sagte Innenminister Michael Stübgen in einer Sitzung von Gesundheits- und Innenausschuss des Landtags.
Das Ziel sei, die notwendigen Zweitimpfungen abzusichern, sagte der Minister. Nötig seien in den nächsten vier Wochen 62.000 Impfdosen von BioNtech und Moderna. „Diesen Impfstoff haben wir derzeit leider nicht.“ Er forderte eine Erhöhung der zugesagten Mengen des Bundes.
Umfrage: Jede vierte Brauerei bangt um ihre Existenz
Jede vierte deutsche Brauerei bangt angesichts des seit Monaten anhaltenden Corona-Lockdowns für das Gastgewerbe um ihren Fortbestand. Nach einer Branchenumfrage des Deutschen Brauer-Bundes (DBB) sehen 25 Prozent ihre Existenz gefährdet. Demnach brach der Umsatz der Brauereien von Januar bis einschließlich März im Schnitt um 33 Prozent ein. Besonders schwer getroffen sind Brauereien mit hohem Gastronomieanteil. Durch den kompletten Zusammenbruch des Fassbiermarktes beklagen Betriebe Umsatzrückgänge von bis zu 85 Prozent. Der DBB sprach von „historischen“ Verlusten.
Mehr als 800 Tote binnen 24 Stunden in Polen
Polen hat 803 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet – die zweihöchste Zahl seit dem Beginn der Pandemie. Viele der ursprünglich bis kommenden Montag angedachten Beschränkungen würden um eine Woche verlängert, teilte Gesundheitsminister Adam Niedzielski mit. Allerdings sollen dann Sport im Freien zugelassen werden und Kindergärten wieder öffnen. Hotels bleiben dagegen bis zum 3. Mai geschlossen.
Haseloff erneuert Kritik an Infektionsschutzgesetz
Sachsen-Anhalts Regierungschef Reiner Haseloff hat seine Kritik an der vom Bund auf den Weg gebrachten Reform des Infektionsschutzgesetzes bekräftigt. Die Änderungen würden den Bundesländern aufgedrängt, ohne dass es einer Zustimmung des Bundesrats bedürfe, sagte Haseloff im MDR.
Der Entwurf des Bundes sei teilweise unklar formuliert, er enthalte außerdem keine neuen Instrumente. Die Länder versuchten nun, über die Bundestagsabgeordneten und über die Lesungen im Bundestag Einfluss auf die Beratungen zu nehmen.
Ministerium weist Kritik an Impfstoffverteilung zurück
Die Arztpraxen in Deutschland werden nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums wie geplant mit Corona-Impfstoff versorgt. „Anders als von manchem behauptet, werden die Impfstoff-Lieferungen an die Arztpraxen nicht halbiert“, erklärte ein Ministeriumssprecher. „Vielmehr steigert sich die Impfstoffmenge stetig.“ Außerdem sei immer klar gewesen, dass nach zwei Wochen die Praxen Impfstoffe unterschiedlicher Hersteller bekämen.
Fast 17 Prozent mindestens einfach geimpft
In Deutschland sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums mittlerweile 5.186.135 Menschen vollständig geimpft – das entspricht 6,2 Prozent der Gesamtbevölkerung. 14.058.329 Deutsche haben mindestens eine Impfdosis erhalten. Das entspricht 16,9 Prozent der Bevölkerung. Am Dienstag wurden insgesamt 530.537 Impfdosen verabreicht. Am Montag waren es rund 407.000 und am Dienstag vor einer Woche rund 376.000 Dosen gewesen.
SPD will „Aufhol-Paket“ für Kinder
Die SPD will im Nachtragshaushalt des Bundes für 2021 zusätzliche Ausgaben von zwei Milliarden Euro für Kinder und Jugendliche durchsetzen. Der Parlamentarische Geschäftsführer Carsten Schneider sprach von einem „Corona-Aufhol-Paket“, das seine Fraktion zuvor für die Bereiche der frühkindlichen und schulischen Bildung sowie der Kinder- und Jugendhilfe beschlossen hatte. Dabei gehe es unter anderem um zusätzlichen Nachhilfeunterricht. „Das ist eine klare Hausnummer. Das wollen wir im Nachtragshaushalt verändern.“
Höchststand an Neuinfektionen in Thailand
Thailand befürchtet einen größeren Corona-Ausbruch, nachdem die Behörden erneut eine Rekordzahl an Neuinfektionen verzeichnet haben. Innerhalb von 24 Stunden seien 1335 neue Fälle registriert worden, so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie, teilte die Regierung am mit. Ministerpräsident Prayut Chan-o-cha ordnete an, dass alle Beamten soweit wie möglich im Homeoffice arbeiten sollen. Dem Privatsektor wurde empfohlen, ebenfalls entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
In Dutzenden Provinzen wurden zudem Reisebeschränkungen verhängt. Die Regierung befürchtet, dass sich das Virus durch das traditionelle Neujahrsfest Songkran, das am Dienstag begonnen hatte und die ganze Woche dauert, weiter ausbreitet.
Müller kritisiert bundesweite Corona-Notbremse
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller hat den Beschluss des Bundeskabinetts zur bundesweiten Corona-Notbremse kritisiert. „Wir müssen doch sehen, dass wir ein Stück Normalität zurückgewinnen“, sagte der SPD-Politiker im RBB. Es gebe Erfahrungen, wie mehr Freiheiten in Gastronomie und Kultur möglich seien. Müller äußerte die Hoffnung, dass diese Erfahrungen in den Beratungen des Bundestags noch berücksichtigt würden. Trotzdem befürwortete Müller einen bundeseinheitlichen Rechtsrahmen. Dieser würde „auch ein Stück mehr juristische Sicherheit“ geben. „Wenn in einem Bundesgesetz geregelt ist, was geht und was nicht geht, das kann auch eine Hilfe sein.“
Scholz verteidigt bundesweite Corona-Notbremse
Vizekanzler Olaf Scholz hat die bundesweite Corona-Notbremse gegen Kritik verteidigt. „Unverantwortlich wäre es jetzt, eine ganz lange wissenschaftliche Debatte darüber zu führen, was man alles auch anders machen könnte, ohne zu handeln“, sagte der SPD-Politiker der „Saarbrücker Zeitung“. „Wir können jetzt nicht Doktorarbeiten und Habilitationen schreiben. Wir müssen die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger schützen.“
Corona-Neuinfektionen in USA steigen
In den USA steigt die Zahl der an einem Tag erfassten Corona-Neuinfektionen weiter an. Am Dienstag meldeten die Behörden mit 77.205 neuen Fällen rund 15.000 mehr als vor genau einer Woche, wie aus Daten der Johns-Hopkins Universität hervorgeht. Die Anzahl der Toten mit einer bestätigten Infektion blieb vergleichsweise stabil bei 907. Am vergangenen Dienstag waren es demnach 836 gewesen.
CCC: „Keine Steuermittel mehr für Luca-App“
Die europäische Hackervereinigung Chaos Computer Club (CCC) hat gefordert, keine Steuermittel mehr für die Luca-App zur Corona-Kontaktnachverfolgung auszugeben. Club-Sprecher Linus Neumann verwies auf eine „nicht abreißende Serie von Sicherheitsproblemen“ bei dem Luca-System. Zuvor hatten Datenschutz-Aktivisten auf Schwachstellen bei den Luca-Schlüsselanhängern verwiesen, die für Menschen ohne Smartphone gedacht sind.
Zahl der neuen Azubis stark eingebrochen
Im Corona-Jahr 2020 haben so wenige Menschen in Deutschland eine Ausbildung begonnen wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge brach nach vorläufigen Zahlen im Vergleich zum Vorjahr um 9,4 Prozent auf 465.200 ein, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Als Grund nannten die Statistiker den Effekt der Corona-Krise auf den Ausbildungsmarkt.
Marburger Bund warnt vor Triage in Kliniken
Der Marburger Bund warnt vor einem zu späten Greifen der Corona-Notbremse und damit vor Triage in den Kliniken. „Die Notbremse kommt ohnehin zu spät“, sagte die Vorsitzende des Ärzteverbandes, Susanne Johna, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Bei noch längerem Warten drohe eine Überlastung der Intensivstationen. Dann könne eine Triage nötig werden. „Wenn wir jetzt nicht sofort auf die Bremse treten, dann läuft die Entwicklung endgültig aus dem Ruder und die Ärzte müssen entscheiden, welche Patienten sie noch aufnehmen und welche nicht“, mahnte Johna.
Die Regierung hatte geplant, die parlamentarischen Beratungen über die Änderung des Infektionsschutzgesetzes mit der bundeseinheitlichen Corona-Notbremse noch in dieser Woche abzuschließen. Der erforderlichen Fristverkürzung stimmte die Opposition aber nicht zu. Deshalb sollen die Beratungen erst in der kommenden Woche aufgenommen werden.
Hoher Anstieg an Neuinfektionen in Südkorea
Südkorea hat den höchsten Anstieg an Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages seit drei Monaten registriert. In den vorangegangenen 24 Stunden seien 731 neue Fälle gemeldet worden, so die zuständige Gesundheitsbehörde. Damit stieg die Gesamtzahl der Infektionen auf 111.419, die Zahl der Todesfälle erreichte 1782.
Das Gesundheitsministerium erklärte, die erhöhte Mobilität am vergangenen Wochenende verdeutliche, dass die Vorsicht der Menschen in der Öffentlichkeit nachlasse. In den kommenden Tagen werde deshalb über verschärfte Regeln zum Abstandhalten diskutiert. In Südkorea ist Kritik an der Impfkampagne der Regierung laut geworden, die nur langsam vorankommt. Gleichzeitig halten sich mehr Menschen im Freien auf, um das Frühlingswetter zu genießen.
Lauterbach: J&J-Stopp kein permanenter Rückschlag
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach befürchtet wegen des Stopps für das Corona-Vakzin des US-Pharmakonzerns Johnson & Johnson keinen nachhaltigen Schaden für die Impfkampagne in Deutschland. „Das ist zunächst ein Rückschlag, aber ich glaube nicht, dass es ein permanenter Rückschlag ist“, sagte Lauterbach im Deutschlandfunk.
Die in den USA nach Impfungen aufgetretenen Thrombose-Fälle seien nach den Fällen bei dem ähnlichen Impfstoff von AstraZeneca zu erwarten gewesen. Er gehe davon aus, dass die Komplikation so rar sei, dass der Impfstoff nach einiger Zeit wieder in den USA verimpft und der Impfstart dann auch in Europa beginnen werde. Sicherlich sei dann darüber nachzudenken, den Impfstoff spezifisch bei den über 60-Jährigen einzusetzen.
Experten: Impfstoff-Typ könnte Ursache für Nebenwirkungen sein
Die seltenen schweren Nebenwirkungen nach der Impfung mit den Präparaten von AstraZeneca und Johnson & Johnson hängen deutschen Experten zufolge möglicherweise mit dem speziellen Typ dieser Impfstoffe zusammen. „Die Tatsache, dass beide Impfstoffe auf dem gleichen Prinzip beruhen und die gleichen Probleme verursachen, spricht meines Erachtens eher dafür, dass der Vektor selbst die Ursache ist“, sagte Johannes Oldenburg vom Universitätsklinikum Bonn der Nachrichtenagentur dpa. Allerdings sei das zum gegenwärtigen Zeitpunkt spekulativ.
Auch Berliner Verfassungsschutz beobachtet Protestbewegung
Auch in Berlin werden nun Teile der Corona-Protestbewegung vom Verfassungsschutz beobachtet und als Verdachtsfall geführt. Das erfuhr das ARD-Hauptstadtstudio aus Sicherheitskreisen. Demnach gibt es offenbar hinreichend gewichtige Anhaltspunkte dafür, dass es sich um verfassungsfeindliche Bestrebungen handeln könnte. Den Recherchen zufolge geht es insbesondere um die Anhänger der Bewegung, die Verschwörungsmythen und Hetze verbreiten. Die Corona-Protestbewegung wird bereits in Hamburg, Bayern und Baden-Württemberg beobachtet.
Mehr als 184.000 Neuinfektionen in Indien
Indien verzeichnet mit 184.372 bestätigten Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden erneut einen weltweiten Höchstwert. Damit haben sich nun rund 13,9 Millionen Menschen nachweislich mit dem Virus angesteckt, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. 1027 weitere Menschen starben mit oder an dem Virus. Insgesamt sind es damit 172.085.
Indien weist nach den USA die höchste Infektionszahl weltweit auf. Seit vergangener Woche meldet das Gesundheitsministerium jeden Tag mehr als 100.000 Neuinfektionen. Die Dunkelziffer dürfte Experten zufolge in dem Land mit seinen 1,35 Milliarden Einwohnern aber deutlich höher liegen.
RKI meldet 21.693 Neuinfektionen und 342 neue Todesfälle
Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut binnen eines Tages 21.693 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 342 neue Todesfälle verzeichnet. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 9677 Neuinfektionen und 298 Todesfälle verzeichnet. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag nach Angaben des RKI am Morgen bundesweit bei 153,2. Am Vortag gab das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 140,9 an, vor einer Woche lag sie bei 110,1.
Dreyer stellt Verhältnismäßigkeit des Infektionsschutzgesetzes in Frage
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) dringt auf Nachbesserungen beim geplanten neuen Infektionsschutzgesetz. Es gebe „Fragen bezüglich der Rechtsfolgen und auch der Verhältnismäßigkeit“, sagte Dreyer den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Der vom Bundeskabinett verabschiedete Entwurf bleibe auch „in einigen Punkten hinter der Beschlusslage der Notbremse zurück“. Die Diskussion um eine Veränderung des Infektionsschutzgesetzes dürfe aber „nicht davon ablenken, dass wir jetzt handeln müssen“, erklärte Dreyer. „Ich appelliere an alle, sich an die Notbremse zu halten und ich bitte die Bevölkerung, die Schutzmaßnahmen einzuhalten.“
Pfizer sagt USA zehn Prozent mehr Impfdosen bis Ende Mai zu
Das US-Pharmaunternehmen Pfizer hat nach eigenen Angaben seine Corona-Impfstoffproduktion hochgefahren. Bis Ende Mai könnten zehn Prozent mehr Impfdosen an die USA geliefert werden als geplant, erklärte Geschäftsführer Albert Bourla auf Twitter. Damit steige der Lieferumfang des zusammen mit dem Mainzer Unternehmen BioNTech entwickelten Vakzins auf 220 Millionen Dosen. Zudem könnten die für Ende Juli vereinbarten 300 Millionen Impfdosen zwei Wochen früher geliefert werden, fügte Bourla hinzu. Die US-Behörden hatten kurz zuvor eine Aussetzung der Impfungen mit dem Corona-Vakzin des US-Pharmakonzerns Johnson & Johnson empfohlen, nachdem vereinzelte Fälle von seltenen Blutgerinnseln aufgetreten waren.
Immunologen warnen vor Scheitern deutscher Impfstrategie
Nach dem Stopp der Impfungen von Johnson & Johnson (J&J) in den USA fordern deutsche Immunologen von der Bundesregierung eine schnelle Nachbestellungen von mRNA-Impfstoffen – notfalls im nationalen Alleingang. „Wenn es sich bewahrheitet, dass die Nebenwirkungen ähnlich häufig sind, wäre die Konsequenz, dass wir in Deutschland auch den Impfstoff von J&J ebenso wie AstraZeneca nicht für die unter 60-Jährigen verwenden sollten“, sagt der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Carsten Watzl, der Zeitung „Augsburger Allgemeinen“.
Hirnvenenthrombosen scheinen seiner Ansicht nach eine generelle Nebenwirkung der Vektorimpfstoffe zu sein. Für die Impfung der unter 60-Jährigen stehe jedoch bis Herbst nicht ausreichend mRNA-Impfstoff zur Verfügung, was mangels Herdenimmunität eine vierte Pandemie-Welle auslösen könnte. Deswegen müsse die Bundesregierung sowohl mit BioNTech als auch mit Curevac in neue Verhandlungen treten und mehr Impfdosen für Deutschland sichern. „Deutschland sollte hier einen Alleingang wagen, da es über die EU zu lange dauert und jetzt viele andere Länder ähnlich aktiv werden.“
Türkei verschärft Corona-Beschränkungen
Die Türkei verschärft angesichts steigender Infektionszahlen die Corona-Beschränkungen während des Fastenmonats Ramadan. Die nächtliche Ausgangssperre beginne nun zwei Stunden früher um 19.00 Uhr, erklärte Präsident Erdogan nach einer Kabinettssitzung. Restaurants und Cafés, die vergangenen Monat teilweise wieder öffnen durften, müssten schließen. Für weite Teile des Landes gelten zudem Wochenend-Lockdowns. Öffentliche Verkehrsmittel dürfen nur noch von Menschen über 65 und unter 20 Jahren genutzt werden. Das Land mit seinen 84 Millionen Einwohnern befindet sich derzeit inmitten einer dritten Corona-Welle. Am Dienstag wurden mit 59.187 Neuinfektionen und 273 Todesfälle neue Höchststände gemeldet.
Italien gibt Garantie für Fans im Stadion bei der Fußball-EM
Die italienische Regierung hat EM-Spielen vor Fans in der Hauptstadt Rom in diesem Sommer zugestimmt. Die vier Partien im Stadio Olimpico können mit einer Zuschauer-Auslastung von mindestens 25 Prozent stattfinden, wie Italiens Fußball-Verband FIGC mitteilte. In Italien finden nach dem Eröffnungsspiel zwischen Italien und der Türkei am 11. Juni die zwei weiteren Gruppenspiele der Squadra Azzurra und ein Viertelfinale statt. Der Kontinentalverband UEFA hatte Rom, München, Bilbao und Dublin eine Frist bis zum kommenden Montag gesetzt, um weitere Informationen zur Zulassung von Zuschauern zu liefern. Dann entscheidet das UEFA-Exekutivkomitee über die Zahl der Gastgeber des Turniers vom 11. Juni bis 11. Juli.
Moderna stuft Wirksamkeit seines Corona-Impfstoffs herab
Das US-Pharmaunternehmen Moderna hat die Wirksamkeit seines Corona-Impfstoffs leicht herabgestuft. Der Impfstoff schütze zu 90 Prozent vor einer Covid-19-Erkrankung und zu 95 Prozent vor einem schweren Verlauf. In einem im Dezember im „New England Journal of Medicine“ veröffentlichten Artikel hatte Moderna die Wirksamkeit noch mit 94,1 Prozent angegeben. Die neuen Ergebnisse stammen aus der laufenden dritten Phase einer klinischen Studie mit mehr als 30.000 Menschen in den USA. Den Grund für die gesunkene Wirksamkeit nannte das Unternehmen nicht, sie könnte jedoch auf die inzwischen zirkulierenden neuen Virusvarianten zurückzuführen sein.
Kassenärzte warnen vor Stocken der Impfkampagne
Die niedergelassenen Ärzte haben vor einem massiven Stocken der Corona-Impfkampagne in Deutschland gewarnt. „Den Praxen werden in den kommenden Wochen viel weniger Biontech-Dosen zugewiesen als versprochen, weil der Impfstoff offensichtlich vorrangig an die Impfzentren geht“, sagte Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Die Zuteilung für die Hausärzte wurde halbiert.“ Zwar erhalten die Arztpraxen laut Gassen als Ausgleich mehr Dosen des AstraZeneca-Impfstoffs. „Aber das wird so nicht aufgehen“, warnte der Kassenärzte-Chef. „Wenn die Impfzentren komplett den vergleichsweise unproblematischen Impfstoff erhalten, die Praxen aber den umstrittenen, der zumal den unter 60-Jährigen nicht gespritzt werden darf, wird die Impfkampagne massiv ins Stocken geraten. Das darf nicht passieren.“