Acht Fälle seit März – Corona-Variante aus Indien in Deutschland entdeckt: Wie schlimm ist B.1.617?
20. April 202117:42:14
Eine aus Indien bekannte Corona-Variante sorgt für Aufsehen. Die Weltgesundheitsorganisation, das Robert Koch-Institut und andere Experten bewerten die Variante B.1.617 derzeit zurückhaltend, SPD-Gesundheitsfachmann Karl Lauterbach jedoch wittert Gefahr.
In Indien sind die Fallzahlen geradezu explodiert, mit zuletzt rund 270 000 registrierten Neuinfektionen pro Tag. Die Variante B.1.617 stehe derzeit unter Beobachtung, für eine Einstufung als „besorgniserregend“ fehle bislang „die entsprechende Evidenz“, teilte das RKI mit. In Deutschland seien insgesamt acht aus dem März stammende Sequenzen der Linie B.1.617 identifiziert worden, heißt es.
WHO beobachtet aus Indien bekannte neue Virus-Variante B.1.617
Die Variante trage zwei Mutationen an einem Oberflächenprotein, die von anderen unter Beobachtung stehenden Linien bekannt seien, erläuterte das RKI weiter. Möglicherweise könnten Geimpfte und Genesene vor einer Ansteckung mit dieser Variante weniger gut geschützt sein. B.1.617 steht bei der WHO bisher erst unter Beobachtung. Als besorgniserregend gilt eine Variante erst, wenn bekannt ist, dass sie sich leichter ausbreitet, schwerere Krankheiten verursacht, dem Immunsystem entgeht, das klinische Erscheinungsbild verändert oder die Wirksamkeit der bekannten Instrumente verringert. Der Virologe Christian Drosten hatte die indische Variante Ende März nicht als Grund zur Beunruhigung gesehen.