MV schafft 2G-Regel im Einzelhandel ab
8. Februar 2022Die rot-rote Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern hat weitere Corona-Lockerungen beschlossen. Die 2G-Pflicht im Einzelhandel soll zum Wochenende wegfallen, außerdem werden mehr Zuschauer beim Profi-Sport erlaubt.
Fast alle Nachbar-Bundesländer verzichten bereits auf 2G im Einzelhandel. Nach Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Brandenburg hat nun auch Mecklenburg-Vorpommern das Ende der Beschränkung angekündigt. „Die 2G-Regel macht nur als bundesweite Schutzmaßnahme Sinn, deswegen haben wir uns auch damit beschäftigt“, sagte die stellvertretende Ministerpräsidentin Simone Oldenburg (Linke) zur Begründung.
Wo bisher 2G galt, gilt künftig FFP2-Maskenpflicht
Die Abschaffung dieser Regel soll zum Wochenende (12. Februar) in Kraft treten. Überall dort, wo bisher 2G galt, muss künftig eine FFP2-Maske getragen werden. Das heißt, dass im Einzelhandel des täglichen Bedarfs auch weiterhin eine einfache Mund-Nasen-Bedeckung reicht. Wie Oldenburg weiter erklärte, sind Gespräche mit der kommunalen Ebene anberaumt, um solche FFP2-Masken kostenlos etwa für Wohngeld- und Arbeitslosengeld-Empfänger zur Verfügung zu stellen. Dies könne etwa in den Rathäusern geschehen.
Mehr Zuschauer bei Sport- und Kulturveranstaltungen
Außerdem sollen in Mecklenburg-Vorpommern wieder mehr Zuschauer beim Profi-Sport und bei Großveranstaltungen wie etwa Konzerten der Festspiele MV möglich sein. Davon soll Fußball-Zweitligist Hansa Rostock bereits bei seinem Heimspiel am Freitagabend gegen Werder Bremen profitieren können.
Künftig gelten folgende Publikums-Regeln:
- bei Stufe „grün“: 3G-Pflicht, 100 Prozent Auslastung innen und außen zulässig. Keine Zuschauer-Obergrenze.
- bei Stufe „gelb“: 2G-Pflicht, 50 Prozent Auslastung, aber innen maximal 3.000 Zuschauer, außen maximal 15.000 Zuschauer.
- bei Stufe „orange“ und „rot“: 2G-Plus-Pflicht, 30 Prozent Auslastung innen, aber innen maximal 1.500 Zuschauer. 50 Prozent Auslastung außen, aber außen maximal 10.000 Zuschauer.
Drese: „Stehen kurz vor dem Gipfel“
Wie Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) weiter erklärte, sei es mit Blick auf die nach wie vor hohen Infektionszahlen für weiterreichende Lockerungen noch zu früh. „Wir sind noch nicht über den Berg, stehen aber kurz vor dem Gipfel“, sagte sie. „Für eine grundlegende Entwarnung ist es noch zu früh“.
MV hält an einrichtungsbezogener Impfpflicht fest
Drese will an der für Mitte März geplanten einrichtungsbezogenen Impfpflicht weiter festhalten. „Die Vorbereitungen dazu werden weiter vorangetrieben“, sagte sie. Für die Absicht Bayerns, dieses gesetzliche Regelung nicht umsetzen zu wollen, habe sie kein Verständnis. Angesprochen auf die von der hoch defizitären Uniklinik Rostock ausgelobte 8.000-Euro-Einstiegsprämie für Pflegekräfte, sagte Drese, dass sich Wissenschaftsministerin Bettina Martin (SPD) mit dieser Angelegenheit befassen werde. Gleichwohl sehe sie auch, dass Kliniken große Schwierigkeiten haben, Personal zu finden.